01Jan/20
Alkoholfreier Gin selbstgemacht

Alkoholfreier Gin selbstgemacht – cheers!

Als Einstieg ins neue Jahr habe ich etwas Besonderes für euch: alkoholfreien Gin. Und zwar selbstgemacht!

Wenn man in einem Laden nach alkoholfreiem Gin fragt, wird man gerne mal schief angeschaut. Aber ja, es gibt ihn und er ist super für alle, die die Aromen der Botanicals lieben, aber gerade keinen Alkohol trinken dürfen oder wollen. Auf genau dieses Thema kam ich vor Kurzem mit einer Freundin und wir beschlossen – so schwer kann es doch eigentlich nicht sein, den Geschmack von Botanicals in Wasser zu bekommen?

Unsere Recherche führt uns am Gin-Sirup von Herrn Grün vorbei zu einem Artikel vom Deutschlandfunk Nova, der beschrieb wie man ohne Destille ein Hydrolat herstellen kann. Nachdem wir unseren alkoholfreien Gin ohnehin mit süßem Tonic Water trinken wollten, beschlossen wir uns an der Destillier-Methode zu versuchen. Und zu unserer Überraschung funktioniert sie erstaunlich gut. Es dauert zwar etwas, bis man den Aufbau zusammengestellt hat und man braucht eine ordentliche Menge Eis, aber dafür muss man nicht mühsam durch Kaffeefilter abseien. Noch ein Vorteil: das Hydrolat soll sich relativ gut halten.

Wichtig zu wissen: Alkoholfreier Gin schmeckt pur erst mal recht mau, wie parfümiertes Wasser – was er ja auch ist. Ohne einen Geschmacksträger wie Alkohol oder Zucker kommen die Aromen kaum zur Geltung. Er ist gedacht zum Mischen mit Tonic oder etwas anderem zuckerhaltigen. Auch dann ist der Geschmackseindruck ohne Alkohol natürlich etwas anders als beim Original, aber die Botanicals kommen trotzdem sehr gut zur Geltung.

Unsere drei verschiedenen Botanical-Kombinationen sind natürlich nur eine Inspiration. Das Schöne an dieser Methode ist ja gerade, dass man wunderbar variieren und experimentieren kann. Wir haben uns bei unserem Gin Nummer 1 vom Herrn Grün Sirup und dem Gin “The Duke” inspirieren lassen, bei unserem Sommer-Gin vom kräutrig-mediterranen Geschmacksprofil von Gin Mare und beim Winter-Gin haben wir komplett improvisiert. Viel Spaß damit!

Alkoholfreier Gin – selbstgemacht

Es ist gar nicht so schwer selbst alkoholfreien Gin herzustellen. Die Möglichkeiten mit verschiedenen Botanicals zu experimentieren sind endlos!

Alkoholfreier Gin selbstgemacht

Zutaten

für ca. 400 ml Gin

    Material:
  • 1 großer Topf mit Deckel
  • ein Dämpfeinsatz aus Metall (oder ähnliches)
  • 1 kleines Schälchen zum Auffangen des Hydrolats
  • 1-2 Fläschchen
  • Trichter zum Abfüllen
  • 2 kg Eis
    Botanicals Gin Nummer 1 (ausgewogen klassisch):
  • 20 g Wacholderbeeren
  • 6 grüne Kardamomkapseln (geöffnet)
  • 6 TL getrocknete Blüten (z.B. Lavendel-, Orangen-, Kornblumen-, Veilchen-, Thymianblüten)
  • 1 TL ganze Koriandersamen
  • 4 cm Zimtstange
  • 1 TL Abrieb einer Bio-Zitrone
  • 1 TL Abrieb einer Bio-Orange
  • Abrieb 1/2 Bergamotte (frisch) (alternativ doppelt so viel Zitronen- und Orangen-Abrieb)
  • 1/4 frische Bergamotte in schmalen Spalten (alternativ Zitrone)
    Botanicals Sommer-Gin (kühl, kräuterig):
  • 10 g Wacholder
  • 1 frisches Lorbeerblatt, grob gehackt
  • 2 frische Salbeiblätter, grob gehackt
  • 1 Zweig frischer Thymian, grob gehackt
  • 2 Zweige frischer Rosmarin, grob gehackt
  • 3 g bunter Pfeffer
  • 1/2 TL Anissamen (ganz)
  • 1/4 frische Bergamotte, in schmalen Scheiben
  • 2 TL Abrieb einer Bio-Zitrone
  • 2 cl Orangenblüten-Wasser
    Botanicals Winter-Gin (warm, winterliche Gewürze):
  • 10 g Wacholder
  • 5 Nelken
  • 6 cm Zimtstange
  • 3 Sternanis
  • 1 TL Kreuzkümmelsamen (ganz)
  • 1 TL Piment (ganz)
  • Schale einer ganzen Bio-Orange
  • 1/2 Orange in schmalen Scheiben
  • 1 TL Abrieb einer Zitronenschale
  • 2 cm Ingwer

Zubereitung

  • Zunächst die Botanicals vorbereiten und in einem Schälchen bereitstellen.
  • In den großen Topf 1 Liter Wasser geben – sofern der Dämpfeinsatz hoch genug ist, dass so viel Wasser hineinpasst ohne ihn zu überschwemmen. Ansonsten zunächst weniger Wasser nehmen und später im Prozess nachfüllen.
  • Die Botanicals ins Wasser geben und kurz verrühren. Den Dämpfeinsatz darüber einsetzen und darauf ein kleines Schälchen in die Mitte stellen (in unserem Fall waren es drei Schälchen, weil der Dämpfeinsatz leider einen Griff direkt in der Mitte hatte).
  • Den Deckel des Topfes verkehrt herum auf den Topf setzen und die Deckel-Mulde mit Eis bedecken.
  • Jetzt den Inhalt langsam zum Kochen bringen, wir haben Stufe 6/7 von 10 dafür verwendet. Wenn das aromatisierte Wasser kocht steigt Wasserdampf auf, der kondensiert am kalten Deckel und tropft am Deckelgriff entlang in das Schälchen in der Mitte – das ist das Hydrolat.
  • Auf diese Weise destillieren, bis nur noch eine fingerbreit Flüssigkeit im Topf zurück geblieben ist. Dabei das Eis auf dem Deckel immer wieder ersetzen, sobald es vollständig geschmolzen ist. Zwischendurch ggf. das bisher gesammelte Hydrolat schon umfüllen auch gerne direkt auf Eis probieren. Am Anfang des Prozesses bekommt ihr vorwiegend florale Noten, später wird der Geschmack voller, Wacholder und Zimt etc. kommen mehr durch und irgendwann verliert es geschmacklich die Balance.
  • Für uns ergab die Menge etwa 400 ml alkoholfreien Gin und wir haben viermal das Eis auf dem Deckel ersetzt. Schließlich abfüllen, abkühlen lassen (dabei unbedingt die Flaschen schließen, damit möglichst wenig flüchtige Aromen verloren gehen) und mit Eis und Tonic Water verkosten.
https://herbs-and-chocolate.de/2020/01/alkoholfreier-gin-selbstgemacht.html
27Dec/19

So war 2019 – Foodblogbilanz

Was für ein spannendes Jahr. Spannend vor allem im echten Leben – was für den Blog leider bedeutet hat, dass er hinten anstehen musste. Im Frühjahr habe ich mich verlobt, im Herbst meinen Lieblingsnerd geheiratet und kurz vor Weihnachten habe ich mir noch Freiheit von der Brille (aka eine Augenlaser-OP) selbst geschenkt. Ich habe dieses Jahr sehr viel gebastelt und mir Aquarellfarben gekauft und damit Kindheitshobbys wiederbelebt, die mir auch im Erwachsenenalter super viel Spaß machen. Ich habe auch wieder wesentlich mehr Bücher gelesen und daran viel Freude gehabt – ebenfalls ein altes Hobby, das eingeschlafen war.

Es war in Summe definitiv ein sehr gutes Jahr. Aber wie war es denn blog- und kochtechnisch? Dieses Jahr rufen Sabrina und Steffen von feed me up before you go-go zur Foodblogbilanz auf.

1. Was war 2019 dein erfolgreichster Blogartikel?

Indisches Auberginen-Curry Baingan Bharta

Der erfolgreichste im Sinne von am meisten aufgerufene sind immer noch meine Geldpralinen – also nicht mal was kulinarisches, sondern ein DIY. Seit das einmal auf Pinterest richtig populär wurde, kommen da immer noch eine Menge Leute vorbei.

Auf Platz zwei folgt dann mein indisches Auberginen-Curry Baingan Bharta. Das hat mich sehr überrascht, aber es ist auch wirklich ein super Rezept. Das ich definitiv mal wieder kochen sollte…

2. Welche drei deiner eigenen Blogartikel aus diesem Jahr haben dir persönlich am meisten bedeutet?

Ok, meine Braut- und Bräutigam-Cake-Pops sind naturgemäß auf Platz eins. Die waren übrigens auch backtechnisch sehr interessant (und haben mich definitiv aus meiner Komfortzone gekickt.)

Den Schokokuchen mit Sauerteig fand ich persönlich ebenfalls super spannend und einfach köstlich, das war ein dicker Erfolg. Außerdem war er Teil unserer 089-Bloggerrunde, die mir dieses Jahr auch sehr viel Spaß gemacht hat.

Eher unauffällig, aber für mich sehr interessant, waren die Sauerteig-Cracker. (Der Sauerteig zieht sich durch.) Sie schmecken soooo gut, sind einfach zu machen und eine tolle Möglichkeit übrigen Sauerteig aufzubrauchen.

3. Und welche drei aus anderen Blogs haben dich am meisten inspiriert?

Da habe ich mal wieder Schwierigkeiten welche zu nennen. Allgemein war ich dieses Jahr auch recht bloglesefaul, zur Unterhaltung lese ich eher Bücher. Wann immer ich irgendwo ein Gericht sehe, das mich reizt, notiere ich mir das direkt – aber so richtig im Gedächtnis geblieben ist mir nichts.

4. Welches der Rezepte, die du 2019 veröffentlicht hast, hast du selbst am häufigsten gekocht – und warum?

Insgesamt am häufigsten gekocht habe ich sicherlich meinen Vietnamesischen Glasnudelsalat, von dem ich mich (zuzüglich Wassermelone) diesen Sommer quasi vollständig ernährt habe – aber den hatte ich schon 2017 verbloggt. Aus diesem Jahr liefern sich das Zucchini-Tomaten-Hirsotto und die Blumenkohl-Kokossuppe mit Cumin ein Kopf-an-Kopf-Rennen – beides ausgezeichnete Rezepte, die ich wieder und wieder gekocht habe. Ich vermute aber, dass das Hirsotto gewinnen würde, wenn ich nachzählen könnte.

5. Welches Koch- oder Blog-Problem hat dich 2019 beschäftigt? Und hast du es gelöst?

Lustlosigkeit. Lustlosigkeit neue Rezepte zu kochen, Lustlosigkeit sie in Szene zu setzen, hübsch zu machen, zu photographieren, mir einen Text zu überlegen, die Bilder nachzubearbeiten, den Beitrag auf Social Media zu verteilen etc. So richtig gelöst habe ich es nicht, aber akzeptiert. Wenn ich keine Lust habe, dann blogge ich eben nicht. Und wenn ich ein Rezept unbedingt teilen will, aber das Photo ist mies (siehe den Blumenkohlauflauf von Ottolenghi…), naja, dann ist das Photo eben mies. Vollends zufrieden bin ich dann nicht, aber das hier ist nun mal kein Hochglanzmagazin, sondern ein privater Hobbyblog und zu einem guten Teil immer noch “nur” mein eigenes Rezept-Notizbuch.

6. Was war deine größte kulinarische Neuentdeckung dieses Jahres – welches Lebensmittel, welches Rezept, welche Küchentechnik, welcher Geschmack hat dir eine völlig neue Welt eröffnet?

Da fällt mir nicht viel etwas ein, dieses Jahr bin ich kulinarisch sehr auf ausgetretenen Pfaden unterwegs gewesen und das hat mich überhaupt nicht gestört. Vielleicht ist das die größte Entdeckung des Jahres, dass es nicht immer was neues sein muss? Aber ich habe immerhin Zimt in einem herzhaften Gericht richtig lecker gefunden und seitdem tatsächlich immer wieder mal in ähnlichen Fällen verwendet. Das ist definitiv eine neue Erkenntnis für mich. Und den Preis für den unerwartetesten Geschmack würde ich gerne dem Blumenkohlauflauf nach Ottolenghi verleihen – da drin ist so viel mehr los als man auf den ersten Blick glauben würde.

7. Was war der beste (oder lustigste) Suchbegriff, über den Besucher auf deinen Blog gekommen sind?

So richtig lustige Suchbegriffe sind mir nicht aufgefallen. Aber warum sucht man nach “lauch für süßes sushi”? Nichts gegen süßes Sushi, das ist köstlich, aber wieso will man das mit Lauch kombinieren? Auch einen schönen Suchbegriff finde ich “semmelknödel mal anders”, da war wohl jemand auf der Suche nach neuer Inspiration – ich kann’s ihm nicht verdenken. Und meine mit Feta gefüllten Semmelknödel mit Oliven-Tomatensoße sind auch wirklich lecker, viel besser als das historische Photo vermuten lässt.

8. Was wünschst du dir und deinem Blog für 2020?

Mehr Zeit für den Blog. Und damit meine ich eigentlich mehr Lust dazu mehr Zeit in den Blog zu investieren. Deshalb werde ich die DIY-Sparte, die sich minimal eingeschlichen hat, im nächsten Jahr vorsichtig erweitern. Das Arbeiten mit Papier, Farbe und Stoff macht mir aktuell sehr viel Freude und ich würde gerne darüber schreiben und meine kleinen Projekte mit euch teilen. Der Fokus wird vermutlich auf Essen bleiben, allzu viel bastele ich dann doch nicht, aber ich denke das Stückchen mehr Freiheit wird mir wieder neue Lust aufs Bloggen machen.

Und damit wünsche ich euch einen wunderschönen Jahresausklang, einen guten Rutsch und einen tollen Start ins neue Jahr!

10Dec/19
Schoko-Haselnuss-Plätzchen Ausstecher

Plätzchen-Wald: Schoko-Haselnuss-Bäumchen und Sterne

Ich backe gerne gemeinsam mit meinem Mann Plätzchen, am besten an einem gemütlichen Adventswochenende mit Weihnachtsmusik im Hintergrund. Allerdings bedeutet “Plätzchen backen” für ihn zwangsläufig “Plätzchen ausstechen”, jedes andere Formen oder Dekorieren zählt nicht. Damit wir neben den alljährlichen Butterplätzchen noch eine zweite Ladung gemeinsam backen können, habe ich nach einem Rezept für Schoko-Nuss-Ausstecherle gesucht und wurde fündig. (Ja, “Ausstecherle” ist nicht Hochdeutsch. Aber es klingt so niedlich! Und wie sonst bezeichnet man Plätzchen zum Ausstechen mit einem kompakten Begriff?)

Der Teig ist denkbar einfach, quasi Butterplätzchen plus Kakaopulver und Haselnüssen. Meine Nüsse waren etwas ungleichmäßig gemahlen und das kann zwar für manches perfekt sein (wie z.B. für meine Elisen-Lebkuchen), aber damit sich Plätzchen später gut ausstechen lassen sind fein gemahlene Nüsse ohne gröbere Stückchen besser. Dem Geschmack tut das natürlich so oder so keinen Abbruch.

Butter, Zucker, Haselnüsse und Kakao – dazu kann man eigentlich nicht mehr viel sagen. Sicher kein exotischer Star auf dem Plätzchenteller, aber es muss ja nicht immer Tonkabohne mit rosa Pfeffer sein. Mit der klassischen Schokolade-und-Nuss-Kombination liegt man in aller Regel richtig und eine ausreichend dicke Kuvertüre-Schicht obendrauf tut ihr übriges. Wer doch noch etwas mehr an Varianz möchte, dem empfehle ich etwas Lebkuchengewürz in den Teig zu geben. Oder vielleicht sogar etwas rosa Pfeffer…? Wie auch immer: Frohes Backen!

Schoko-Haselnuss-Bäume/-Sterne

Schlicht und einfach gut: dekorativ ausgestochene Plätzchen aus schokoladig-nussigem Teig mit einfacher Kuvertüre-Dekoration.

Schoko-Haselnuss-Plätzchen Ausstecher

Zutaten

für 3 Bleche

  • 165 g Mehl
  • 165 g fein gemahlene Haselnüsse
  • 25g Kakaopulver
  • 80 g Zucker
  • 1,5 gestrichene TL Backpulver
  • etwas gemahlene Vanille
  • Prise Salz
  • 165 g Butter in kleinen Stücken
  • 1 kleines Ei
    Dekoration:
  • ca. 150 g Zartbitter-Kuvertüre
  • ca. 50 g weiße Kuvertüre

Zubereitung

  • Alle Zutaten für den Teig gründlich verkneten. In Frischhaltefolie gewickelt für ca. 1 h im Kühlschrank ruhen lassen.
  • Ofen auf 180°C Umluft vorheizen. Den Teig auf einer bemehlten Oberfläche auf ca. 3-5 mm ausrollen, Plätzchen ausstechen und auf ein mit Backpapier belegtes Blech legen.
  • Ca. 8-12 min lang backen, dann abkühlen lassen.
  • Für die Dekoration die Kuvertüre-Sorten separat hacken und schmelzen (z.B. in Intervallen in der Mikrowelle oder über einem Wasserbad). Die Sterne schräg in die Kuvertüre tunken, sodass die Vorderseite halb mit Kuvertüre bedeckt ist. Über die Bäume zunächst die Zartbitter-Kuvertüre mit einer Gabel in schmalen Streifen darüber ziehen, dann dasselbe mit der weißen Kuvertüre machen (zwischendurch aushärten lassen ist nicht nötig).
https://herbs-and-chocolate.de/2019/12/schoko-haselnuss-plaetzchen-zum-ausstechen.html
05Dec/19
Vegane Nussecken mit Orange

Nussecken mit Orange – zufällig vegan

Es weihnachtet sehr! Ich bin eigentlich schon seit Anfang November in Weihnachtsstimmung, das ist ungewöhnlich früh für mich. Dieses Jahr konnte ich es kaum abwarten endlich Glühwein zu trinken und die ersten Plätzchen zu backen – und jetzt sind wir schon mittendrin und ich darf euch Türchen Nummer 5 vom Adventskalender aus dem Möhreneck präsentieren.

Vegane Rezepte hatte sich Nadine gewünscht. Praktischerweise ist es bei vielen Plätzchen wirklich einfach auf Tierprodukte zu verzichten, ohne dass man extra Eiersatzpulver kaufen müsste. Eine ganz Reihe veganer Leckereien habe ich euch schon vorgestellt, heute habe ich besonders dankbares Rezept. Dankbar, weil es recht wenig Arbeit macht, die ungewöhnlichste Zutat pflanzliche Margarine ist und weil es vor allem richtig gut schmeckt. Reichlich Haselnüsse, etwas bittere Orangenmarmelade und ein Eck Schokolade sind einfach eine geniale Kombination.

Fast alle verwendeten Zutaten sind naturgemäß vegan. Nur bei der Zartbitter-Kuvertüre und der Pflanzenmargarine solltet ihr einen Blick auf die Zutatenliste werfen, aber ihr werden beides in einem größeren Supermarkt problemlos in tierfreier Ausführung finden – praktischerweise sind unterdessen Milchbestandteile ja sogar fett hervorgehoben. Für die Margarine ist meine Empfehlung die Marke “Alsan”, die vom Geschmack und der Konsistenz her Butter recht nahe kommt.

Frohes Nachbacken und eine schöne Adventszeit euch noch!

Nussecken mit Orange

Köstliche Plätzchen mit einer dicken Haselnussschicht und der feinen Bitternote von Orangenmarmelade, die ganz selbstverständlich ohne Tierprodukte auskommen.

Vegane Nussecken mit Orange

Zutaten

für eine Form mit 25 x 30 cm bzw. ein 2/3 Blech

    Mürbteigboden:
  • 150 g Mehl
  • 60 g Zucker
  • 5 g Vanillezucker
  • 75 g kalte Pflanzenmargarine in kleinen Stücken (ich nehme gern die Marke Alsan)
  • 1 EL Rum
  • evtl 1-2 TL Wasser
  • Prise Salz
    Belag:
  • 100 g Pflanzenmargarine
  • 100 g Zucker, weiß
  • 1 EL Vanillezucker
  • 1 EL Wasser
  • 100 g Haselnüsse, gemahlen
  • 100 g Haselnüsse, gehackt
  • 200 g Orangenmarmelade
    Außerdem:
  • 100 g Zartbitter-Kuvertüre

Zubereitung

  • Für den Mürbteigboden alle Zutaten zügig mit möglichst kalten Händen verkneten. In Frischhaltefolie wickeln und 30 min im Kühlschrank ruhen lassen.
  • Inzwischen für den Belag die gehackten Haselnüsse in einer Pfanne ohne Fett kurz anrösten.
  • Dann die Margarine mit Zucker, Vanillezucker und 1 EL Wasser erwärmen, bis alles geschmolzen ist. Einmal kurz aufkochen lassen, dann beide Sorten Nüsse unterrühren, die Masse vom Herd nehmen und abkühlen lassen.
  • Den gekühlten Mürbteig auf ca. 25 x 30 cm ausrollen, ggf. mit Alufolie einen Rand formen (falls ihr keine passende Form habt). Die Orangenmarmelade kurz glatt rühren und anschließend auf dem Mürbteigboden verstreichen. Die Nussmischung darauf verteilen und glatt streichen.
  • Im vorgeheizten Ofen bei 180°C Umluft ca. 30 min lang backen.
  • Die noch warme Nussplatte in kleine Dreiecke schneiden und diese abkühlen lassen. Die Kuvertüre schmelzen und die Nussecken entweder mit einer Seite darin eintauchen oder die Schokolade in Streifen über die Nussecken verteilen.
https://herbs-and-chocolate.de/2019/12/vegane-nussecken-orange.html

27Nov/19
Rosinenbrot Übernachtgare

Süße Variante des “Langschläfer”-Brots mit Rosinen #synchronbacken

Letztes Wochenende war ich endlich mal wieder beim Synchronbacken dabei, das Zorra vom kochtopf.me und Sandra von “From Snuggs Kitchen” regelmäßig veranstalten. Dabei wird virtuell gemeinsam gebacken: alle Teilnehmer backen am selben Tag dasselbe Rezept und man tauscht sich über Instagram aus. Das Rezept waren diesmal die Langschläfer-Brötchen von Dietmar von homebaking.at, die dank einer Übernachtgare sehr praktisch fürs faule Sonntagsfrühstück sind. Der Begriff Brötchen ist in dem Fall wörtlich zu nehmen, laut Rezept sind es drei kleine Brote – aber die Teigmenge haben die verschiedenen Mitbäcker dann ganz unterschiedlich gehandhabt.

Ich wusste sehr schnell, dass ich eine süße Variante der Langschläfer machen will. Seit Tagen hatte ich Lust auf Rosinensemmeln (und Lebkuchen, aber der wäre doch etwas arg weit weg gewesen). Außerdem wurde mir bald klar, dass ich die Teigmenge halbieren und in einer Kuchenkastenform backen möchte – das war die einzige Form, die von der Größe her halbwegs passend aussah. Freitagabend stellte ich den Vorteig her, Samstag über Mittag den Hauptteig und der fertige Teigling ruhte dann ca. 20 h im Kühlschrank.

Und wie erging es den anderen Teilnehmern? Auf Instagram unter dem Hashtag #synchronlangschläfer findet ihr alle Beiträge vom Backen, alle Blogartikel findet ihr hier:

Zufällig habe ich am Sonntag auch tatsächlich lange geschlafen (was bei mir ungewöhnlich ist und halb zehn bedeutet) und war froh den Teigling nur noch in den Ofen schieben zu müssen. Heraus kam ein verführerisch duftendes Brot mit einer toll gebräunten Kruste und einer weich-saftigen Krume. Die Rosinen und das bisschen Zucker sorgen für genau die sehr dezente Süße, die ich an Rosinengebäck so liebe und der Vollkornanteil steuert eine leicht herbe Note bei. Ein voller Erfolg! Mir schmeckt das Brot schon pur ausgezeichnet, aber auch mit Nussmus oder Marmelade bestrichen ist es sicher köstlich.

Rosinenbrot mit Übernachtgare

Ein einfaches Hefebrot mit Rosinen, das dank einer langen Garzeit in Kühlschrank extra viel Aroma entwickelt.

Rosinenbrot Übernachtgare

Zutaten

für eine 24 cm-Kastenform

  • Achtung: Vorteig muss 12-15 h ruhen, Hauptteig nochmal 8-20 h
    Vorteig:
  • 75 g Weizenvollkornmehl
  • 80 g Wasser
  • Messerspitze Trockenhefe (0,03 g) oder 0,1 g frische Hefe
    Hauptteig:
  • Vorteig
  • 100 g Weizenvollkornmehl
  • 325 g Weizenmehl 405
  • 260 g Wasser
  • 50 g Butter
  • 35 g Zucker
  • 8 g Salz
  • 0,6 g Trockenhefe oder 2 g frische Hefe
  • 150 g Rosinen

Zubereitung

  • Für den Vorteig alle Zutaten vermengen. 12-15 h lang bei Raumtemperatur reifen lassen.
  • Für den Hauptteig den Vorteig vermischen mit beiden Mehlsorten und Wasser und 30 min quellen lassen.
  • Nach der Quellzeit die Butter in kleinen Stücken, den Zucker, Salz und die Hefe unterkneten und für ca. 10 min kneten, bis der Teig schön geschmeidig geworden ist. Dann die Rosinen unterkneten.
  • 30 min lang abgedeckt bei Raumtemperatur ruhen lassen, dann von allen Seiten in die Mitte falten. Wieder 30-45 min ruhen lassen, anschließend wieder falten. Und noch ein drittes mal 30-45 min lang ruhen lassen.
  • Den Teig halbieren und vorsichtig zu einer Wurzel verdrehen. In eine mit Backpapier ausgelegte Kuchen-Kastenform setzen.
  • In den Kühlschrank stellen, dabei ihn nach 30 min mit Folie abdecken oder ihn in eine große Plastiktüte stecken, damit die Oberfläche nicht austrocknet. Hier darf er jetzt für 8-20 h ruhen.
  • Am Backmorgen den Ofen auf 250°C Ober-Unterhitze vorheizen, das Brot hineinschieben und kräftig schwaden. Nach 2-3 min die Temperatur auf 210°C senken, aber den Schwaden im Ofen lassen (also die Türe nicht öffnen). Die Backzeit beträgt 40 min, eventuell für die letzten 10 min mit Alufolie abdecken, falls die Kruste zu dunkel wird.

Anmerkung

Neu im Thema Brot backen? Eine Erklärung der wichtigsten Begriffe und Grundlagen findet ihr in meinem persönlichen Einmaleins der Brotbäckerei.

https://herbs-and-chocolate.de/2019/11/rosinenbrot-uebernachtgare-langschlaefer.html