07Nov/15
Kichererbsensuppe mit Sauerkraut

Herbst, Nebel und Kichererbsensuppe mit gebratenem Sauerkraut

Für mich ist der Herbst die schönste Jahreszeit. Es mag für Fans von Freibad und Bikini eigenartig klingen, aber ich genieße es sehr, wenn es kühler wird, die Blätter bunter, die Kleidung gemütlicher und flauschiger und eine heiße Tasse Tee die Hände wieder angenehm wärmt. Ich liebe auch den morgendlichen Nebel, der – gerade in dieser wunderschönen Stadt hier, die mehr Brücken hat als Venedig – sehr zuverlässig ist. Es ist ein bisschen, als wäre die Stadt morgens noch in ihr Bett gekuschelt und der Kontrast zu den bunten Blättern und dem sanften Schein der Laternen im Nebel ist einfach schön.

Aber natürlich gibt es im Herbst auch diese Tage, an denen es so gar nicht richtig hell werden will. An denen der Himmel schwer wolkenverhangen ist, es leicht nieselt, kalt und windig ist und wo auch die bunten Blätter nichts mehr reißen können. An solchen Tagen kann ich verstehen, wenn man in Herbstblues verfällt. Wohlfühlessen tut dann natürlich besonders gut und Jule von kochmaedchen.de sammelt gerade solche Rezepte gegen den Herbstblues.

Wohlfühlessen bedeutet bei mir meistens löffelbar, das kann auch gerne kurze Pasta sein. Löffelbar bedeutet nämlich, dass man sich mit einer Schüssel gemütlich aufs Sofa verkriechen kann. Soll schon vorgekommen sein. Suppe ist meistens trotzdem nicht meine erste Wahl (die kleckert auch so leicht), aber diese spezielle hier hat es mir sehr angetan. Sie stammt aus dem Buch “Greenbox” von Tim Mälzer und beim Durchstöbern meiner Kochbücher war ich erst skeptisch, dann neugierig und die Empfehlung von Frl. M. gab dann den Ausschlag sie zu kochen. Zum Glück, sonst hätte ich ein tolles Wohlfühlessen verpasst! Allerdings habe ich etwas weniger Wasser genommen als im Original, ich mag Suppen dickflüssig.

 

Kichererbsensuppe mit gebratenem Sauerkraut

Diese deftige, multi-kulturelle Suppe ist ein wunderbares Wohlfühlessen für kalte Tage.

Kichererbsensuppe mit gebratenem Sauerkraut

Zutaten

für 1 hungrige Person

  • 1/2 Stange Lauch
  • 1 kleine Knoblauchzehe
  • 220 g Kichererbsen aus der Dose
  • 1/2 TL Currypulver
  • Chilipulver nach Belieben
  • 400 ml Gemüsebrühe
  • 150 g Sauerkraut
  • 1/2 TL getrockneter Koriander
  • Prise Zucker
  • 2 EL Joghurt (bzw. Sojajoghurt mit einem Spritzer Zitronensaft)
  • Salz
  • Olivenöl

Zubereitung

  • Lauch waschen, putzen und in Ringe schneiden. Knoblauchzehe abziehen und hacken. Kichererbsen abgießen.
  • 2 EL Kichererbsen beiseite legen, die restlichen gemeinsam mit Lauch, Knoblauch, Currypulver und nach Belieben etwas Chilipulver in 1/2 EL Olivenöl für einige Minuten in einem Topf anschwitzen. Gemüsebrühe angießen und 10 min ohne Deckel köcheln lassen.
  • Das Sauerkraut ausdrücken. Zusammen mit den beiseite gelegten Kichererbsen und dem Koriander in etwas Olivenöl braten, bis das Gemüse braun wird. Mit je einer Prise Salz und Zucker würzen.
  • Nach 10 min Kochzeit die Suppe gründlich pürieren und mit Salz abschmecken. Servieren mit Joghurt und dem angebratenen Sauerkraut.
https://herbs-and-chocolate.de/2015/11/kichererbsensuppe-gebratenes-sauerkraut-herbstblues.html

 

Rezepte gegen den Herbstblues

25Oct/15
Halloween Cupcakes Blutige Scherben

Blutige Scherben-Cupcakes – vegane Halloween-Nascherei

Nachdem mein Geburtstag im Herbst ist, habe ich als Kind oft unter dem Motto “Halloween” gefeiert. Meine Mutter hat sich dabei nicht lumpen lassen, eine Menge Deko und Essbares aufgefahren und natürlich nicht jedes Jahr dasselbe. Und so habe ich schon einiges gesehen, von Blätterteig-Mumien bis hin zu Augen-Bowle.

Alles tolle Ideen, die was her machen und sollte ich mal wieder eine Halloween-Party ausrichten, würde ich auf jeden Fall vorher gemeinsam mit meiner Mutter brainstormen. Trotzdem bedeutet das im Umkehrschluss, dass ich nur selten eine Halloween-Idee sehe, die a) wirklich neu für mich ist und b) mir Lust macht, sie nachzubauen. Das war heuer der Fall bei diesen coolen “Broken Glass”-Cupcakes. Ins Büro wollte ich ohnehin etwas Süßes mitbringen…


Also habe ich es gewagt: Meine ersten Cupcakes, mein erstes Zuckerglas, meine erste Buttercreme (bei der ich erst mal lernen musste, dass es amerikanische und deutsche gibt). 


Es begann schon knifflig: Das Glas war schwieriger herzustellen als gedacht und leider lief mir die Zeit davon und ich musste mit dem Arbeiten, was ich hatte – einfach nur Zucker und Wasser, kein Zuckerthermometer, kein Isomalt, kein Weinstein, keine durchsichtig-farblosen Bonbons mit akzeptabler Geschmacksrichtung. Aber der zweite Versuch wurde dann wenigstens weißes Milchglas und damit bin ich recht zufrieden.

Die Rezepte für den Schokoteig und die Buttercreme habe ich vom Blog Cake Invasion, eine sehr verlässliche Quelle. Aber ehrlich gesagt habe ich insgesamt eher auf die Optik spekuliert als auf Geschmack, denn Sahne- oder Buttercreme-Torten sind eigentlich gar nicht meins. Deshalb war es eine riesen Überraschung, dass diese Cupcakes derart lecker geworden sind! Der Teig ist toll schokoladig, die kleine Menge nicht zu süße Vanillecreme passt wunderbar und das Kirschblut gibt noch ein bisschen Frucht dazu. Optisch wie geschmacklich volle Punktzahl!

Blutige Scherben-Cupcakes

Gruselig-schöne, vegane Cupcakes aus köstlichem Schokoteig, Vanillecreme und Kirschsoße, dekoriert mit Zuckerglas-Scherben.

Halloween Cupcakes Blutige Scherben

Zutaten

für 12 Cupcakes

    Zuckerglas:
  • 250 g Zucker
  • 50 g Wasser
  • alternativ: durchsichtige Fruchtbonbons mit dezentem (= nicht-minz) Geschmack
    Buttercreme:
  • 20 g Speisestärke
  • 1 Pkch. Vanillinzucker oder etwas Vanilleextrakt (Achtung, echte Vanille gibt schwarze Pünktchen)
  • 25 g Zucker
  • 250 ml Sojamilch
  • 115 g zimmerwarme, gute Margerine (oder Butter, falls keine Veganer mitessen)
    Muffins:
  • 200 g Mehl
  • 40 g Kakaopulver
  • 200 g Zucker
  • 1 TL Natron
  • 1/2 TL Salz
  • Prise gemahlene Vanille
  • 240 ml Wasser
  • 80 ml Rapsöl
  • 1 TL Apfelessig
    Fruchtsauce:
  • 4 g Stärke
  • 125 ml Kirschsaft

Zubereitung

  • Für das Zuckerglas Wasser und Zucker zusammen in einen Topf geben, langsam erwärmen und schließlich unter gelegentlichem Rühren aufkochen lassen. Für ca. 5 min köcheln lassen, in etwa bis die Oberfläche beginnt minimal gelb auszusehen, dabei kocht einiges Wasser heraus. Zwischendurch etwas von der Masse auf ein Stück Alufolie streichen und prüfen, ob es schon fest wird. Wenn die Masse zu kurz gekocht hat, dann wird das "Glas" nicht fest, wenn sie zulange kocht, dann wird das Glas milchig, es bilden sich Kristalle oder die Masse karamellisiert und wird gelb. Bei mir ist es Milchglas geworden, wie man sieht - ein Hauch zu lang gekocht.
  • Alternativ einige durchsichtige Bonbons mit einem Hammer zerschlagen, in einer mit Alufolie ausgelegten Form verteilen und bei 150°C ca. 10 min in den Ofen schieben, bis die Bonbons zerflossen sind.
  • Das Zuckerglas in beiden Fällen gründlich abkühlen lassen und dann in unterschiedlich große Stücke/Scherben brechen.
  • Für den Pudding für die Buttercreme Stärke, Vanillezucker und Zucker mit 2 EL der Sojamilch verrühren. Restliche Sojamilch aufkochen, bis sie im Topf hochsteigt.
  • Den Topf vom Herd nehmen, die Stärkemischung einrühren und das Gemisch unter Rühren noch einmal aufkochen lassen, bis es merklich eindickt. Dann wieder vom Herd nehmen.
  • Frischhaltefolie direkt auf die Oberfläche des Puddings legen, so bildet sich keine Haut. Abkühlen lassen auf Raumtemperatur, mindestens 4 h.
  • Für die Muffins den Ofen auf 180°C Ober-/Unterhitze vorheizen. Die trockenen Zutaten miteinander vermischen, also Mehl, Kakaopulver, Zucker, Natron, Salz und gemahlene Vanille. Separat Wasser, Rapsöl und Apfelessig verrühren, zu den trockenen Zutaten geben und gerade solange zu einem recht flüssigen Teig vermengen, bis keine trockenen Stellen mehr vorhanden sind, nicht länger.
  • Den Teig auf ca. 12 Muffinmulden aufteilen - je nach Größe eurer Muffinmulden, aber sie sollten wirklich nur halb voll sein, damit sich die Muffins beim Backen nicht zu sehr hochwölben. Im vorgeheizten Ofen bei 180°C für 15-20 min backen, bis ein hineingestecktes Holzstäbchen sauber herauskommt. Aus dem Ofen nehmen und abkühlen lassen.
  • Für die Buttercreme die zimmerwarme (!) Margerine mit einem Handrührgerät schaumig schlagen. Löffelweise den ebenfalls zimmerwarmen (!) Pudding dazugeben und weiter rühren, bis der gesamte Pudding aufgebraucht und eine lockere, homogene Creme entstanden ist. Die gleiche Temperatur von Margerine und Pudding ist wichtig, damit es nicht klumpt.
  • Für die Fruchtsauce die Stärke mit 1 EL Saft vermengen. Den restlichen Saft aufkochen, die Stärkemischung einrühren und alles unter Rühren noch einmal aufkochen lassen, sodass der Saft ein klein wenig andickt. Erkalten lassen.
  • Zum Dekorieren die Buttercreme auf die Muffins streichen oder spritzen. Es darf auch etwas unordentlich sein, immerhin sind die Cupcakes schwer verletzt. Dann ggf. noch einige Stunden kaltstellen. Wenige Stunden vor dem Servieren die Zuckerglas-Stücke hineinstecken und die Fruchtsauce darüber tropfen.
https://herbs-and-chocolate.de/2015/10/halloween-cupcakes-blutig-glasscherben-vegan.html

16Oct/15
Pain à l'Ancienne

Das Weißbrot für Faule – Pain à l’Ancienne für den World Bread Day 2015

Heute, am 16. Oktober 2015, findet in der Foodblogger-Szene zum 10ten Mal der World Bread Day statt. Rund um den Globus wird Brot gebacken, um diesem für uns so alltäglichen Nahrungsmittel besondere Wertschätzung zukommen zu lassen. Brot kann wunderbar schlicht und einfach köstlich sein, aber auch mit derart raffinierten Zutaten angereichert werden, dass es schade ist mehr als etwas Butter oder Olivenöl darauf zu geben. Eine wunderbare Vielfalt! In jedem Land der Welt gibt es eigene Varianten, jeder bäckt ein wenig anders und längst nicht überall ist es selbstverständlich, dass jeder sein “täglich Brot” bekommt.

Bei uns ist weniger die Frage ob, sondern eher welches Brot. Das Bewusstsein für qualitativ hochwertige Lebensmittel breitet sich langsam aus und Anfang des Jahres erntete beispielsweise Lidl reihenweise böse Kommentare (#lidllohntnicht), als sie versuchten mit einer Qualitäts-Kampagne und dem Spruch “Woran erkennt man eigentlich gutes Brot?” auf den Zug aufzuspringen. Auch die non-profit Organisation Slow Food Deutschland zerlegte die Kampagne und forderte Lidl auf, sie einzustellen. Gutes Brot in super billig, das klappt einfach nicht, denn gutes Brot braucht Zeit. Nicht unbedingt fancy Zutaten, aber Zeit – und die kostet in der Industrie nun mal Geld.

Viel Zeit braucht auch dieses Weißbrot, dass ich auf dem Plötzblog unter Pain à l’Ancienne gefunden habe. Allerdings viel Zeit für sich und das passt wunderbar für ein Alltagsbrot, dass auch dann gebacken werden soll, wenn man im Kalender keine ganzen Backtage unterbekommt. Ich behaupte sogar, dass es weniger Arbeit ist als das No Knead Bread, denn man spart sich das Hantieren mit einem heißen Topf. Bei diesem Rezept braucht ihr einmal eine knappe Stunde Anwesenheit um den Teig auf die Reise zu bringen, dann stellt ihr ihn in den Kühlschrank und vergesst ihn für drei bis vier Tage. Ja, so lange – ich sagte ja, das Brot braucht Zeit. Danach wird nur noch gebacken und ich verspreche euch, der Geschmack wird euch für die Wartezeit definitiv belohnen. Ich bin ja wirklich kein großer Fan von Weißbrot, aber dieses hier… Einfach nur köstlich!

Pain à l’Ancienne

Ein wunderbar aromatisches Hefe-Weißbrot, das außer drei bis vier Tagen im Kühlschrank kaum Pflege braucht.

Pain à l'Ancienne

Zutaten

für 1 Brot

  • 565 g Weizenmehl 405 (original 550)
  • 425 g Wasser
  • 5 g Frischhefe
  • 11 g Salz

Zubereitung

  • Alle Zutaten von Hand in einer Schüssel mit ca. 3 l Fassungsvermögen (!) gründlich verkneten. Der Teig ist sehr weich.
  • Bei etwa 20 Grad Umgebungstemperatur 40 min ruhen lassen, dabei alle 10 min falten, also insgesamt viermal. (Falten bedeutet, den Teig mit feuchten Händen von allen vier Seiten über die Mitte zu klappen, erst zwei gegenüberliegende Seiten, dann die anderen beiden. Dabei jede Seite erst etwas in die Höhe lang ziehen und dann über die Mitte klappen.)
  • Die Schüssel abdecken (z.B. mit einem Teller oder Frischhaltefolie), in den Kühlschrank stellen und 3-4 Tage lang vergessen. Dabei geht der Teig ordentlich auf, bei mir bis auf über 2,5 l Volumen.
  • Am Backtag die Schüssel aus dem Kühlschrank nehmen und den Teig 1 h bei Raumtemperatur akklimatisieren lassen. Derweil den Ofen mitsamt einem Blech auf 250°C Ober-Unterhitze vorheizen.
  • Den Teig auf eine bemehlte Arbeitsfläche geben und schonend rund- oder langwirken. Einschneiden, sofort in den Ofen auf das heiße Blech geben und schwaden (z.B. mit einer Blumenspritze einige Male hineinspritzen).
  • Nach 10 min den Dampf ablassen, die Temperatur auf 230°C herunter drehen und das Brot in weiteren 30 min fertigbacken.
https://herbs-and-chocolate.de/2015/10/einfaches-weisbrot-world-bread-day.html

World Bread Day 2015 (October 16)

Das Blogevent zum World Bread Day findet statt bei 1 x umrühren bitte aka kochtopf, dort werden die Rezepte gesammelt und im Anschluss auch präsentiert. Also klickt die Tage unbedingt rüber und bestaunt, was da alles zusammenkommt!

11Oct/15
Pizza Gorgonzola Birne Pilze

Klassisch-neu: Herbstliche Pizza mit Pilzen, Gorgonzola und Birne

Ich war mutig bei dieser Pizza, sehr mutig. Vielleicht fragt ihr euch wieso – Pizza ist nun wirklich kein Hexenwerk und Gorgonzola und Birne sind doch eine ganz klassische Kombination. Stimmt, beides. Aber Gorgonzola und ich, wir hatten eine jahrelange Beziehungskrise. Als Kind habe ich die Nudeln mit Gorgonzola-Sauce von meiner Mutter gerne gegessen, aber irgendwann wurde ein Schalter umgelegt und plötzlich wurde mir schon vom Geruch der Sauce übel. Also war erst mal Beziehungspause angesagt.

Unterdessen habe ich mich vorsichtig wieder an den Gorgonzola herangetastet. Versteckt in einer Burgersauce gab er schon mal eine tolle würzige Note, wurde mir sympathischer und auf dieser Pizza durfte er nun auch wieder eine Hauptrolle spielen. Dazu gesellen sich Pilze – für etwas herbstlichen Flair – und als kleines Highlight ein paar Birnenschnitze. Auch die waren eine kleine Mutprobe für mich, denn fruchtig in herzhaftem Essen ist immer noch ein Risikofaktor bei mir. Vor Kurzem ist mir beispielsweise eine Kürbissuppe misslungen, weil sie für meinen Gaumen einfach zu süßlich-fruchtig geraten ist…

Aber in diesem Fall hatte ich Glück: Säuerlich-fruchtig passt tatsächlich auch für meine Geschmacksnerven sehr gut zum kräftig-würzigen Gorgonzola und die Pilze fügen sich wunderbar ein. Gerne hätte ich Austernpilze verwendet, aber wenn man Samstag erst am späten Nachmittag einkaufen geht, ist die Auswahl eben eingeschränkt… Also, falls ihr den Klassiker Gorgonzola-Birne noch nie auf einer Pizza versucht habt: Klare Empfehlung von mir!

 

Pizza mit Champignons, Gorgonzola und Birne

Würzig, fruchtig, deftig - eine wunderbare Herbst-Pizza mit einer geballten Ladung Geschmack.

Pizza Gorgonzola Birne Pilze

Zutaten

für 2 Personen

    Teig:
  • 110 g Weizenmehl
  • 110 g Weizenvollkornmehl
  • 100-120 g Wasser
  • 1 EL Olivenöl
  • 1/2 Pkch. Trockenhefe
  • 1/4 TL Salz
    Belag:
  • 1 Dose stückige Tomaten
  • 1 TL Tomatenmark
  • getrockneter Oregano
  • Salz, Pfeffer
  • 150-200 g braune Champignons
  • 1/2 Birne
  • 100 g Gorgonzola (Hinweis für strenge Vegetarier)

Zubereitung

  • Für den Teig alle Zutaten zu einem geschmeidigen Teig verkneten. Dabei erst 100 ml Wasser zugeben und schluckweise nachschenken, bis der Teig schön elastisch, aber keinesfalls klebrig ist.
  • Abdecken mit einem feuchten Küchenhandtuch und für 30-45 min an einem warmen Ort gehen lassen.
  • Derweil die Tomatensoße kochen. Die Pizzatomaten in einen Topf geben, Tomatenmark und etwas Oregano zugeben und für 15-20 min köcheln lassen, sodass die Soße etwas reduziert. Dann abschmecken mit Salz und Pfeffer.
  • Ofen mitsamt einem Blech vorheizen auf 250° Ober-/Unterhitze. Champignons putzen und in dicke Scheiben schneiden. Birne waschen, entkernen und in dünne Scheiben schneiden. Gorgonzola würfeln.
  • Den aufgegangenen Teig auf Backpapier dünn ausrollen und die Tomatensoße darauf verteilen. Mit Champignons und Birnenscheiben belegen und zuletzt den Gorgonzola darauf verteilen.
  • Die Pizza mithilfe des Backpapiers auf das heiße Blech setzen und ca. 8-12 min backen, bis der Käse schön zerlaufen und leicht gebräunt ist.
https://herbs-and-chocolate.de/2015/10/pizza-pilze-gorgonzola-birne.html

 

04Oct/15
Kanelbullar - Schwedische Zimtschnecken

Kanelbullens Dag! Zimtschnecken auf Schwedisch

Ein gemütlicher, mittelgroßer Raum. Die Einrichtung sieht ein wenig so aus, als hätten junge Leute die Dachböden ihrer Großeltern geplündert, die zusammengewürfelten Errungenschaften geschmackvoll kombiniert und um einige neue Accessoires ergänzt. Die Sitzgelegenheiten sind Stühle aus Holz oder bunt lakiertem Metall, teilweise auch kleine, altmodische Sessel oder Sofas und für den nötigen Komfort halb unter Kissen begraben. Auch Decken liegen bereit. Die Tische wackeln teilweise ein klein wenig, sind aber wie gemacht dafür sich verschwörerisch-tuschelnd darüber zu beugen oder Bücher und Notizzettel darauf zu verstreuen und die Zeit zu vergessen. Im Eck des Raums stehen auf einer altmodischen Kommode frischer Kaffee, Zucker und Milch und der ganze Raum duftet danach. Dazu mischt sich der zuckrig-würzige Geruch nach Hefe, Zimt und Kardamom, der hier aus so vielen Bäckereien und Cafés auf die Straße weht.

Wir sind in Schweden, irgendwo in Schweden, in einem der kleinen, gemütlichen Cafés, in denen es sich so wunderbar Fika machen lässt – Kaffeepause mit etwas Süßem dazu. Wie oft habe ich mir im Urlaub gewünscht ein solches Café mit nach Hause nehmen zu können oder mit dem realitätsfernen, romantischen Gedanken gespielt einfach gleich selbst eines zu eröffnen: urgemütlich eingerichtet, Kaffee zur Selbstbedienung mit kostenlosem Nachschenken und dazu leckere Sandwiches und feine Backwaren. Sehr bekannt, sehr beliebt und für einen Zimt-Fan wie mich gerade zu ideal sind Kanelbullar (Singular: Kanelbulle), die schwedischen Zimtschnecken, die in der Regel eher als kunstvolle Knoten daher kommen. Heute, am 4. Oktober, ist in Schweden Kanelbullens Dag, also Tag der Kanelbullar bzw. Tag der Zimtschnecken, und passend dazu habe ich ein Rezept für euch.

Vom Urlaub wieder zurück musste ich natürlich versuchen den Zauber der Fika auch im Heimatland herauf zu beschwören. Erst einmal verbrachte ich Stunden damit nach einem bestimmten Rezept zu suchen, über das ich gestolpert war, mir aber dummerweise den Link nicht gespeichert hatte. Mitten in der Nacht kam mir dann plötzlich die Erleuchtung, dass die Seite ja auf Englisch gewesen war und prompt war das Rezept nur eine Suchanfrage entfernt. Ich habe mir viel Zeit zum Backen genommen, liebevoll den Teig gehen lassen, das Formen der Kanelbullar sogar für euch gefilmt (that’s a first!) und ich wurde belohnt. Diese Kanelbullar kommen sehr nah an die romantisch-verklärte Urlaubserinnerung heran. Fehlt nur noch das altmodisch-moderne, gemütliche Café außenrum…

Update 28.2.2021: Unterdessen liebe ich die Kanelbullar zusätzlich mit einem säuerlichen Apfel in kleinen Stückchen gefüllt. Der macht alles noch ein bisschen saftiger und passt geschmacklich perfekt.

So habe ich die Kanelbullar geformt:

Kanelbullar - Schwedische Zimtschnecken

Köstliches, schwedisches Hefegebäck, gewürzt mit etwas Kardamom und ganz viel Zimt.

Kanelbullar - Schwedische Zimtschnecken

Zutaten

für ca. 15 Kanelbullar

    Teig:
  • 70 g Butter/Margerine
  • 225 ml (Pflanzen-)Milch
  • 10 grüne Kardamomkapseln
  • 15 g frische Hefe
  • 1/4 TL Salz
  • 50 g Zucker
  • 250 + 80 g Mehl
    Füllung:
  • 30 g Butter/Margerine
  • 30 g Zucker
  • 1 geh. EL Zimt
  • optionale persönliche Ergänzung von mir: ein säuerlicher Apfel
    für obendrauf:
  • 1 EL (Pflanzen-)Milch
  • 1 EL Rapsöl
  • 1/2 TL Zucker
  • Hagelzucker oder Krümelkandis

Zubereitung

  • Für den Teig Butter/Margerine und Milch gemeinsam erwärmen, bis die Butter/Margerine geschmolzen ist. Abkühlen lassen, bis die Mischung nur noch ungefähr handwarm ist.
  • Die Kardamomkapseln öffnen und die Samen daraus im Mörser fein zerstoßen.
  • Die Hefe in der Milch-Mischung auflösen. Kardamom, Salz, Zucker und die ersten 250 g Mehl zugeben und gründlich zu einem homogenen, feuchten Teig vermengen.
  • Die Schüssel mit einem angefeuchteten Küchenhandtuch abdecken und an einem warmen Ort (um die 25-28 Grad) etwa eine Stunde lang gehen lassen. Der Teig sollte sein Volumen in dieser Zeit etwa verdoppeln und schön fluffig werden.
  • Löffelweise mehr Mehl zugeben und verkneten, bis der Teig schön elastisch und gerade nicht mehr klebrig ist. Ich habe dafür 80 g Mehl gebraucht.
  • Dann den Teig auf einer bemehlten Oberfläche zu einem Rechteck mit ca. 1 cm Dicke ausrollen. Für die Füllung die Butter/Margerine schmelzen und auf dem Teigrechteck verstreichen. Zucker und Zimt gleichmäßig darüber streuen. Für die Variante mit Apfel diesen in kleine Stückchen schneiden und ebenfalls gleichmäßig über dem Teig verteilen.
  • Jetzt die Kanelbullar formen, dafür gibt es ganz unterschiedliche Varianten. Ihr könnten schlicht den Teig von aufrollen und in Scheiben schneiden, dann kommen normale Schnecken dabei heraus, aber wir machen heute gezwirbelte Knoten. Dazu den Teig als erstes wie einen Geschäftsbrief falten, also die zwei äußeren Drittel jeweils über das mittlere klappen. Der Teig liegt jetzt in drei Lagen. Noch einmal ein wenig ausrollen.
  • Breite Streifen abschneiden und diese jeweils in der Mitte tief einschneiden, sodass nur ein kleiner Steg stehen bleibt - quasi ein Teigstück mit zwei langen Beinen. Die "Beine" einige Male nach innen eindrehen, locker miteinander verknoten und die Enden der Teigstücke unter dem Knoten verstecken. Ich habe das für euch auch als kurzes Video festgehalten.
  • Die fertig geformten Kanelbullar mit genügend Abstand (!) auf ein mit Backpapier belegtes Backblech legen. Wenn alle fertig geformt sind noch einmal mit einem feuchten Küchenhandtuch abdecken und an einem warmen Ort weitere 30 min gehen lassen, sodass sie noch einmal deutlich aufgehen. Derweil den Ofen vorheizen auf 230 °C Ober-Unterhitze.
  • 1 EL Milch mit 1 EL Rapsöl und 1/2 TL Zucker verrühren, die Kanelbullar mit dieser Mischung bestreichen und mit Hagelzucker bestreuen. Im vorgeheizten Ofen für ca. 8-10 min goldbraun backen.

Anmerkung

Die Kanelbullar schmecken ganz frisch am allerbesten. Sie lassen sich aber auch wunderbar einfrieren (entweder roh, 5 min angebacken oder auch schon fertig gebacken) und danach in der Mikrowelle oder kurz im Ofen wieder auftauen bzw. fertig backen.

https://herbs-and-chocolate.de/2015/10/kanelbullar-zimtschnecken-schwedisch.html