Heute, am 16. Oktober 2015, findet in der Foodblogger-Szene zum 10ten Mal der World Bread Day statt. Rund um den Globus wird Brot gebacken, um diesem für uns so alltäglichen Nahrungsmittel besondere Wertschätzung zukommen zu lassen. Brot kann wunderbar schlicht und einfach köstlich sein, aber auch mit derart raffinierten Zutaten angereichert werden, dass es schade ist mehr als etwas Butter oder Olivenöl darauf zu geben. Eine wunderbare Vielfalt! In jedem Land der Welt gibt es eigene Varianten, jeder bäckt ein wenig anders und längst nicht überall ist es selbstverständlich, dass jeder sein “täglich Brot” bekommt.
Bei uns ist weniger die Frage ob, sondern eher welches Brot. Das Bewusstsein für qualitativ hochwertige Lebensmittel breitet sich langsam aus und Anfang des Jahres erntete beispielsweise Lidl reihenweise böse Kommentare (#lidllohntnicht), als sie versuchten mit einer Qualitäts-Kampagne und dem Spruch “Woran erkennt man eigentlich gutes Brot?” auf den Zug aufzuspringen. Auch die non-profit Organisation Slow Food Deutschland zerlegte die Kampagne und forderte Lidl auf, sie einzustellen. Gutes Brot in super billig, das klappt einfach nicht, denn gutes Brot braucht Zeit. Nicht unbedingt fancy Zutaten, aber Zeit – und die kostet in der Industrie nun mal Geld.
Viel Zeit braucht auch dieses Weißbrot, dass ich auf dem Plötzblog unter Pain à l’Ancienne gefunden habe. Allerdings viel Zeit für sich und das passt wunderbar für ein Alltagsbrot, dass auch dann gebacken werden soll, wenn man im Kalender keine ganzen Backtage unterbekommt. Ich behaupte sogar, dass es weniger Arbeit ist als das No Knead Bread, denn man spart sich das Hantieren mit einem heißen Topf. Bei diesem Rezept braucht ihr einmal eine knappe Stunde Anwesenheit um den Teig auf die Reise zu bringen, dann stellt ihr ihn in den Kühlschrank und vergesst ihn für drei bis vier Tage. Ja, so lange – ich sagte ja, das Brot braucht Zeit. Danach wird nur noch gebacken und ich verspreche euch, der Geschmack wird euch für die Wartezeit definitiv belohnen. Ich bin ja wirklich kein großer Fan von Weißbrot, aber dieses hier… Einfach nur köstlich!
Zutaten
für 1 Brot
- 565 g Weizenmehl 405 (original 550)
- 425 g Wasser
- 5 g Frischhefe
- 11 g Salz
Zubereitung
- Alle Zutaten von Hand in einer Schüssel mit ca. 3 l Fassungsvermögen (!) gründlich verkneten. Der Teig ist sehr weich.
- Bei etwa 20 Grad Umgebungstemperatur 40 min ruhen lassen, dabei alle 10 min falten, also insgesamt viermal. (Falten bedeutet, den Teig mit feuchten Händen von allen vier Seiten über die Mitte zu klappen, erst zwei gegenüberliegende Seiten, dann die anderen beiden. Dabei jede Seite erst etwas in die Höhe lang ziehen und dann über die Mitte klappen.)
- Die Schüssel abdecken (z.B. mit einem Teller oder Frischhaltefolie), in den Kühlschrank stellen und 3-4 Tage lang vergessen. Dabei geht der Teig ordentlich auf, bei mir bis auf über 2,5 l Volumen.
- Am Backtag die Schüssel aus dem Kühlschrank nehmen und den Teig 1 h bei Raumtemperatur akklimatisieren lassen. Derweil den Ofen mitsamt einem Blech auf 250°C Ober-Unterhitze vorheizen.
- Den Teig auf eine bemehlte Arbeitsfläche geben und schonend rund- oder langwirken. Einschneiden, sofort in den Ofen auf das heiße Blech geben und schwaden (z.B. mit einer Blumenspritze einige Male hineinspritzen).
- Nach 10 min den Dampf ablassen, die Temperatur auf 230°C herunter drehen und das Brot in weiteren 30 min fertigbacken.
Das Blogevent zum World Bread Day findet statt bei 1 x umrühren bitte aka kochtopf, dort werden die Rezepte gesammelt und im Anschluss auch präsentiert. Also klickt die Tage unbedingt rüber und bestaunt, was da alles zusammenkommt!
Das sieht sehr sehr lecker aus :) Und ich finde es mega interessant, dass man den Teig 3-4 Tage gehen lässt. Das muss ich echt mal probieren. Stell mir das echt gut vor :) Danke für das Rezept. Ich liiiieebe Brotbacken :)
Lieben Gruß,
Jenny
Danke :) Das lange Gehen sorgt wirklich für ein tolles Aroma, probier es unbedingt mal aus!
Liebe Grüße
Carla
Liebe Carla,
was ein herrliches Brot! Bis hier hin duftet es warm und wohlig und ich höre sogar fast das leise Knistern, wenn es frisch aus dem Ofen kommt. 3-4 Tage Weißbrote sind einfach ein Traum; herrlich würzig und wegen der geringen Hefe auch noch so bekömmlich. Und wenn sie dann auch noch so wenig Mühe von einem verlangen, wie dieses hier… wer kann da schon widerstehen? Ich als Weißbrot-Liebhaber ganz sicher nicht! ;) Danke für das tolle Rezept!
Komm gut ins Wochenende und noch einmal alles Gute <3
Ylva
Lieben Dank dir! :) Hach, du findest mal wieder sehr, sehr schöne Worte – sie beschreiben dieses Brot geradezu perfekt. Wenn es schon einen Weißbrot-Skeptiker überzeugt, dann muss es einem Weißbrot-Liebhaber ja sowieso schmecken ;)
Dir auch ein schönes Wochenende!
Liebe Grüße
Carla
Sieht sehr lecker aus, schön knusprig!
Liebe Grüsse,
Krisi
Danke! Ja, die Kruste ist sehr schön geworden diesmal :)
Liebe Grüße
Carla
Das sieht supergut aus!
Das sieht wirklich genial aus! Muss ich auch mal probieren. :-) Mich erstaunt, dass die Hefemenge so “hoch” ist, für die lange Gehzeit.
Liebe Grüße
Melissa
Danke! Ja, für die ewiglange Zeit ist die Hefemenge gar nicht so gering. Das meiste Volumen kommt auch schon am ersten Tag, danach tut sich optisch nicht mehr viel. Aber es funktioniert mit dieser Menge auf jeden Fall gut.
Liebe Grüße
Carla
Oh wow, schaut ja fantastisch aus!!
LG Steffi
Lieben Dank, freut mich sehr zu lesen! :)
Liebe Grüße
Carla
Das sieht köstlich aus! Eine Scheibe zu mir, bitte! Danke fürs Mitbacken beim World Bread Day!
Sehr gerne, ich reich sie mal kurz durch… ;) Lieben Dank dir fürs Ausrichten!
Liebe Grüße
Carla