Bentobox-Vergleich: Meine Erfahrungen mit Monbento, Lunchbots, ONYX und Lunchbuddy
Kennt ihr das Phänomen, dass Kunden mehr kaufen, wenn die Auswahl eher überschaubar ist? Wenn nur 6 statt 24 Marmeladen zur Verkostung angeboten werden, dann probieren zwar etwas weniger Passanten davon, aber letztendlich wird mehr verkauft. Bei zu großer Auswahl hat man das Gefühl gar so viele andere Optionen zu verpassen, wenn man sich für eine einzelne entscheidet – und so ähnlich ging es mir, als ich nach meiner ersten Bentobox gesucht habe.
Es gibt verschiedene Größen, Formate, Aufteilungen und Materialien, je nachdem wie man die Box verwenden möchte. Für mich war nach kurzer Recherche klar, dass ich ein Volumen von ca. 1 Liter brauche, nachdem ich in der Regel ein ganzes Mittagessen mit viel platzintensivem Gemüse und Salat mitnehme. Mit dieser Einschränkung fallen zwar viele der original japanischen Boxen weg, weil die in der Regel ein gutes Stück kleiner sind, aber es blieben immer noch eine Menge Kandidaten übrig. Für den Fall, dass ihr gerade in derselben Situation seid und euch ein bisschen Hilfestellung wünscht, habe ich hier einen kleinen Erfahrungsbericht für meine vier Boxen zusammengeschrieben.
Folgende Boxen beschreibe ich euch auf dieser Seite:
Ich bin mit jeder davon zufrieden, sie haben aber natürlich unterschiedliche Stärken. Alle kosten zwischen 30,- und 45,- Euro, das ist nicht ganz günstig, aber man hat sehr lange Freude an ihnen, vor allem an den Edelstahl-Modellen. Und wenn eine schöne Box dazu motiviert häufiger Essen selbst mitzunehmen statt sich etwas zu kaufen, ist der Preis ganz schnell wieder reingeholt – bei mir ist das längst passiert. Alle Behälter fassen etwa einen Liter, sind spülmaschinenfest (außer der Deckel der ONYX) und nicht unbedingt 100 %-ig auslaufsicher. Das heißt, wenn ich etwas halbflüssiges wie Joghurt mitnehme, achte ich sicherheitshalber darauf, dass ich die Boxen nicht um 90° gekippt transportiere. Suppe ist also keine gute Idee, Nudeln mit Soße bereiten aber keinerlei Probleme. Für ganz flüssige Dips und Dressing nutze ich diese kleinen Soßendöschen von Lunchbuddy*.
Monbento Original
Eine Monbento war die erste Bentobox, die ich mir zugelegt habe, als mich die Tupperdosen zunehmend genervt haben. Unterdessen wohnen zwei davon bei mir. Sie bestehen jeweils aus zwei Behältern, die sich auch einzeln verwenden lassen (wenn man das Band längs statt quer darum macht). Es gibt unterschiedliche Farben und Designs und man kann sich für einen gewissen Aufpreis sogar eine individuelle Box zusammenstellen. Der ausschlaggebende Punkt war für mich aber, dass ich mein Essen auch in der Mikrowelle warm machen wollte und da kam das BPA-freie Plastik gerade recht.
Auch heißes Essen einfüllen schadet der Box nicht, allerdings sollte man sie nicht zu lange hohen Temperaturen aussetzen. Auskochen oder in den Backofen geben ist also tabu. Nach einer Weile intensiver Nutzung sieht man einige Alterserscheinungen des Kunststoffs, z.B. kleine Kratzer in der Beschichtung außen oder leichte Verformungen, die bei mir nach ca. 2 Jahren langsam wirklich unschön wurden – was ich in Anbetracht des Preises doch etwas schade finde. Die Boxen sind offiziell nicht auslaufsicher, aber wenn man den Deckel mit offenem Ventil gründlich aufsetzt und erst dann das Ventil schließt, sind sie sehr dicht. Ausgelaufen ist mir noch nie etwas, auch weil ich auf aufrechten Transport achte.
Hersteller: Monbento
Gibt es bei: kivanta.de*
Mein Liebling für: Gerichte zum Aufwärmen in der Mikrowelle
Vorteile:
- Stylish, bunt und individualisierbar
- Mikrowellengeeignet
- Flexible Aufteilung mit zwei Containern, die auch einzeln verwendet werden können
Nachteile:
- Darf nicht zu großer Hitze ausgesetzt werden (nicht “auskochen”)
- Band leiert nach 1-2 Jahren aus und muss ersetzt werden
- Beschichtung wird nach 1-2 Jahren intensiver Nutzung unschön und löst sich teilweise ab
Lunchbots Bento Cinco
Hier sprechen wir von einer Edelstahl-Box, die ziemlich unverwüstlich ist, aber mit nur um die 500 g trotzdem längst nicht so schwer, wie ich erst befürchtet hatte. Es gibt verschiedene Aufteilungen, ich habe die Variante mit fünf Abteilungen. Da die Trennstege zwar fest sitzen, aber nicht vollständig dicht sind, verwende ich gerne Silikon-Muffinförmchen, wenn ich vermeiden möchte, dass z.B. der süße Nachtisch etwas vom Salatdressing abbekommt. Die feste Unterteilung ist Fluch und Segen zugleich, sie bietet eine super Hilfestellung beim Befüllen, aber mal eben um ein/zwei Zentimeter rutschen geht eben auch nicht.
Der Deckel sitzt sehr gut und fällt nicht so einfach ab, auch wenn die Dose gedreht wird. Trotzdem sichere ich ihn manchmal zusätzlich mit einem Gummi oder Band, wenn ich die Lunchbots in einen größeren Rucksack packe, damit er nicht irgendwo abgestriffen wird.
Hersteller: Lunchbots
Gibt es bei: kivanta.de*
Mein Liebling für: Mehrteilige Zusammenstellungen
Vorteile:
- Sehr stabil
- Feste Fünferaufteilung gibt eine Hilfestellung zum Befüllen…
- …und macht optisch immer was her
Nachteile:
- Nicht mikrowellengeeignet
- Unterteilungen sind fix festgelegt und untereinander nicht auslaufsicher
- Ohne Band kann sich eventuell der Deckel lösen
ONYX Take out Behälter, 2-4 Unterteilung
Eigentlich ist es ja eher eine 1-4 Unterteilung, die dieser Behälter bietet. Mit den beiden losen Trennstegen kann man Viertel der Box abteilen – oder eben auch nicht. Die runde Form bietet beim Packen ganz andere Möglichkeiten als eckige Boxen, zum Beispiel kann man alles um ein Zentrum herum arrangieren. Das lässt Raum für Kreativität, macht das Bestücken aber gleichzeitig etwas schwieriger als bei der Lunchbots. Das Gewicht ist mit ca. 500 g genauso angenehm leicht.
Diese Box ist theoretisch auslaufsicher, aber ich habe es zweimal geschafft, dass sich im Rucksack einer der drei Verschlüsse aufgehakt hat. Wie auch immer das passiert ist, die sitzen nämlich eigentlich sehr gut. Nerviger finde ich, dass der Trennsteg, falls man nur einen verwendet, in der leeren Box beim Laufen ganz schön klappern kann. Da kann die Box an sich nichts für, aber es ging mir schon einige Male auf den Geist ;) Eine Serviette schafft übrigens Abhilfe.
Hersteller: ONYX Containers
Gibt es bei: kivanta.de*
Mein Liebling für: Salate plus Nachtisch oder Brot
Vorteile:
- Runde Form bietet ganz andere Optik als die meisten Boxen
- Flexible Aufteilung mit dem zwei einzeln verwendbaren Trennstegen
- Sehr stabil mit festem Verschluss und prinzipiell nach außen auslaufsicher
Nachteile:
- Nicht mikrowellengeeignet
- Deckel muss per Hand gespült werden
- Verwendet man nur einen Trennsteg, scheppert er nach dem Essen in der leeren Box
Lunchbuddy 3-in-1
Diese Edelstahlbox hat sich unterdessen zu meinem Favoriten entwickelt. Durch die zwei unterschiedlich tiefen Fächer, die auch jeweils einzeln verwendet werden können, ist sie sehr variabel – zumal man sich für beide einen geraden* oder einen T-förmigen Steg* dazu kaufen kann. Das untere Fach ist tief genug um auch mal eine Semmel oder ein Onigirazu mitnehmen zu können, das obere eignet sich super für Snacks oder um die Brotscheibe vom feuchten Salat fern zu halten. Ähnlich wie die anderen zwei Edelstahlboxen wiegt die Lunchbuddy ca. 500 g, was ich als nicht störend empfinde.
Oft verwende ich nur das tiefe Abteil und befülle es randvoll mit allem möglichen, die Kombination aus Salat im großen und Beilage im kleinen Fach ist aber auch beliebt. Nachdem die Box keine Dichtung hat, benutze ich für Dressing und flüssige Dips entweder Silikonförmchen (und besondere Vorsicht beim Transport) oder dichte kleine Döschen.
Hersteller: Lunchbuddy (Kivanta-Marke)
Gibt es bei: kivanta.de*
Mein Liebling für: Vieles, alles was Höhe braucht
-
Stabil, langlebig und spülmaschinenfest
-
Sehr variabel von der Aufteilung her
- Praktische Form zum Arrangieren und Transportieren
-
Nicht mikrowellengeeignet
-
Nicht auslaufsicher
Fazit
Auch wenn ich überall Nachteile aufgeführt habe: ich liebe jede meiner Boxen und will keine davon missen! Sie werden ganz unterschiedlich bestückt und wenn ich überlege, was ich mitnehmen will, wird mir immer schnell klar welche Dose gerade am passendsten ist. Es ist einfach toll am nächsten Mittag ein buntes, frisches und hübsches Essen vor sich zu haben. Ich hoffe, ich konnte euch zeigen, welche Box für was gut geeignet ist.
Falls ihr wissen wollt, wie ich die Karottenblümchen und Radieschen zurechtgeschnitzt habe, das habe ich schon mal genau beschrieben. Und wenn ihr noch mehr Inspiration zum Befüllen sucht, dann schaut doch mal auf Instagram bei meinen täglichen Boxen vorbei. Viel Spaß beim Packen!
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