Vegetarischer Labskaus nach Küchenlatein – “Koch mein Rezept”
Es gibt so viele tolle Foodblogs da draußen! Viele kennt man gar nicht oder hat nur mal kurz vorbei geschaut, sie aber nicht richtig gewürdigt. Um dem entgegen zu wirken, hat Volker von “Volker mampft” die Aktion “Koch mein Rezept – Foodblogs neu entdeckt” ins Leben gerufen, bei der Foodblogger Rezepte von anderen Blogs nachkochen und sie vorstellen. Diese Runde bin ich mit dabei und mir wurde Küchenlatein zugelost. Definitiv kein unbekannter Name für mich, aber auch kein Blog, den ich regelmäßig besuche. (Wobei ich seit vielen Monaten ohnehin kaum noch Blogs lese, aber das ist ein anderes Thema.)
“Küchenlatein” von Ulrike Westphal gibt es schon seit 2005, ganze 15 Jahre – ein echtes Urgestein also. Der Blog hat über all die Zeit genau diese direkte Note eines persönlichen Notizbuchs behalten, die ich an Blogs so liebe. Das Layout ist ganz klassisch, man kann sich genüsslich in die Vergangenheit scrollen. Jedes Rezept wird mit kurzem Einleitungstext vorgestellt, immer ist auch eine Quelle angegeben und Ulrike markiert sogar genau, was ihre persönlichen Abwandlungen waren. Da ihr die lokalen Produkte aus Schleswig-Holstein ein großes Anliegen sind, steht dort zum Beispiel, dass statt Taleggio der Cremeer eines örtlichen Hofes wurde oder die Crème Fraiche von einer lokalen Meierei stammt. Es gibt süßes (diese Kuchen!), herzhaftes und auch tolle Sauerteigbrote. Insgesamt lauter nahbare Rezepte, die direkt zum Nachkochen und -backen einladen und mit appetitlichen Fotos versehen sind. Man fühlt sich als dürfe man direkt durch die geöffnete Küchentür spähen.
Bei so vielen Rezepten ist mir die Auswahl schwer gefallen und ich habe viel geblättert. Schließlich bin ich über den Vegetarisches Labskaus oder Rote-Beete-Kartoffelstampf gestolpert, genau so ein Rezept wollte ich schon länger testen. Anders als Ulrike fand ich als Rote Beete-Fan das Beete-Kartoffelverhältnis von 1:2 perfekt. Insgesamt ist das Gericht eine tolle Mischung aus erdig, säuerlich, süßlich und auch wenn ich sonst bei der Kombination aus Kartoffeln und Ei skeptisch bin, hat sie hier für mich richtig gut funktioniert. Dreimal (!) gab es diesen vegetarischen Labskaus unterdessen schon bei mir, so gut fand ich ihn.
Schaut unbedingt mal bei Küchenlatein vorbei und holt euch Inspiration für das nächste Abendessen oder den Sonntagskuchen. Ulrike, es war mir eine Freude deinen Blog besser kennen zu lernen!
Zutaten
für 1 Person
- 200 g Kartoffeln (bei mir vorwiegend festkochend)
- 40 ml heiße Gemüsebrühe
- 30 ml Essiggurkenwasser
- 10 g Butter
- 1 kleine (ca. 100 g) bereits gegarte rote Beete
- Salz, Pfeffer
- 1 kleine rote Zwiebel
- 5 g Butter
- Prise Dill
- Prise Zucker
- Salz, Pfeffer
- 1 Ei
- 2 Essiggurken
Zubereitung
- Für den Stampf die Kartoffeln ca. 40-50 min lang gar kochen (je nach Größe, aber sie sollen ordentlich gar sein).
- Kartoffeln abschrecken, pellen und zerstampfen. Die Brühe, Gurkenwasser und Butter untermischen.
- Rote Beete fein hacken und unter den Kartoffelstampf mischen, abschmecken mit Salz und Pfeffer. Warmstellen, z.B. im Ofen, der Mikrowelle oder im noch warmen Topf mit Deckel.
- Die Zwiebel abziehen, in Halbringe schneiden und in der Butter geduldig braten, bis sie goldbraun ist – ca. 10 min lang. Dann Dill, Zucker, Salz und Pfeffer zugeben und ebenfalls warm stellen. Wenn ihr geschickt seid und eure Pfanne groß genug, könnt ihr die Zwiebeln auch einfach beiseite schieben um Platz zu machen für das Ei, das jetzt folgt.
- Das Ei zu einem Spiegelei braten und den Stampf zusammen mit Zwiebeln, Essiggurken und Spiegelei sofort servieren.