01Jun/14

KISS-Prinzip: Auberginengemüse mit Currysoße

Auberginen sind ein tolles Gemüse. Solltet ihr bei dieser Aussage den Reflex verspüren zu widersprechen, dann ist dieses Gericht (ohne Abwandlung) ganz sicher nichts für euch ;) Denn hier spielt die Aubergine die Hauptrolle. Ihr Partner ist eine sämige Currysoße und weitere Begleiter im Hintergrund sind Paprika, Frühlingszwiebeln und Reis. Das war auch schon fast die komplette Zutatenliste und gerade dadurch kommt die Aubergine toll zur Geltung.

Ihr könnt natürlich auch ein anderes Gemüse verwenden, aber in jedem Fall empfehle ich euch dem Drang zu widerstehen zusätzliche Gewürze dazuzugeben. Das Rezept folgt dem Grundsatz “Keep It Simple, Stupid”, abgekürzt KISS. Ehrlich gesagt fiel es mir etwas schwer keinerlei Kräuter, Tomatenmark oder ähnliches an das Gemüse zu tun, sondern nur auf die Currysoße zu vertrauen – aber die Rechnung geht auf. Belohnt wird man mit ganz viel Auberginengeschmack.

Auberginengemüse mit Currysoße

für 2 Personen

125 g Basmatireis
1 große oder 2 kleine Auberginen
1 rote Paprika
1 Bund Frühlingszwiebeln
2 Knoblauchzehen
1 EL Mehl
60 ml Roséwein (eigentlich Weißwein, aber ich hatte keinen…)
200 ml Gemüsebrühe
1 gestr. EL Currypulver
Prise Zucker
Rapsöl
Salz, Pfeffer
  1. Aubergine waschen, putzen und in größere Stücke, z.B. geviertelte Scheiben oder Würfel, schneiden. In etwas Öl in der Pfanne bei mittlerer Hitze geduldig anbraten, mindestens 10 min, lieber länger. Wirklich geduldig, halb rohe Aubergine schmeckt gar nicht gut. Während dem Anbraten schrumpft das Volumen auf die Hälfte bis ein Drittel zusammen, das ist ein gutes Zeichen.
  2. Derweil Paprika waschen, putzen und ebenfalls in größere Stücke schneiden. Frühlingszwiebeln waschen, putzen und in Ringe schneiden, Knoblauch abziehen und hacken.
  3. Geschnittenes Gemüse zur Aubergine geben und nochmal mindestens 10 min lang weiter braten. Die Aubergine soll am Schluss richtig schön weich gegart sein, die Paprika darf aber durchaus noch etwas Biss haben. Mit Salz und Pfeffer würzen.
  4. 1 EL Rapsöl erhitzen, Mehl einrühren und anschwitzen. Nach und nach mit Gemüsebrühe aufgießen, fleißig rühren und immer wieder aufkochen lassen. Dann den Wein, Currypulver, Zucker, Salz und Pfeffer zugeben, abschmecken und nochmal aufkochen und einige Minuten köcheln lassen.
  5. Gemüse und Soße getrennt servieren und den gekochten Reis dazu reichen.

Zum Anrichten könnt ihr etwas von der Currysoße darüber träufeln, wie
ich es für das Bild gemacht habe. Später kam aber noch deutlich mehr
Currysoße drüber, das kann jeder am Tisch nach Geschmack selbst dosieren.

30May/14

Seitan-Gyros mit der Kochbeutel-Methode

Donnerstag am Feiertag hatte ich reichlich Zeit und habe die natürlich sinnvoll genutzt um ein neues Experiment zu starten: Seitan selbst herstellen. Gekauften hatte ich ja schonmal probiert, zu Döner verarbeitet und für gut befunden. Fertiger Seitan ist allerdings ziemlich teuer und außerdem hat man beim selbst machen viel mehr Möglichkeiten ihn zu würzen. Denn an sich schmeckt Seitan nach dem Weizengluten, aus dem er besteht – also nach gar nichts.

Man kann normales Weizenmehl nehmen, mit Wasser zu einem Teig verarbeiten und den so lange unter Wasser kneten (sogenanntes “auswaschen” des Mehls), bis fast nur noch das Gluten übrig geblieben ist. Das ist dann quasi schon Seitan, es muss nur noch gewürzt und gegart werden. Man kann es sich aber auch einfacher machen und Gluten kaufen, das findet sich unter der Bezeichnung Seitan-Fix. Diese Variante hab ich gewählt, mein Gluten war von Vantastic Foods.

Es gibt verschiedenste Varianten den Seitanteig zu garen. Einfach direkt in Brühe gekocht oder in einem Kochbeutel verpackt, in einer Dose oder einem Glas, in Alufolie gewickelt oder im Ofen gebacken. Ich habe mich an der Kochbeutel-Version versucht. Hintergrund ist, dass der Seitan ziemlich fluffig wird, wenn man ihn einfach so in Flüssigkeit kocht. Er dehnt sich beim Kochen aus und schließt dabei viel Luft ein. Wenn man dieses Ausdehnen einschränkt – z.B. mit einem Kochbeutel – dann wird der Seitan fester und kompakter.

So ganz optimal hat die Methode bei mir nicht funktioniert, ich hatte zu viel Luft in meinen Beuteln. Trotzdem ist der Seitan vor allem im Inneren doch recht schön fest geworden. Nächstes Mal versuche ich die Beutel noch enger zu binden und genauer aufzupassen, dass ich keine Luft einschließe. Als Beutel eignen sich übrigens normale Gefrierbeutel. Allerdings sollte auf denen angegeben sein, dass sie auch Temperaturen über 100 °C aushalten, sonst gehen sie euch beim kochen kaputt. Damit der Seitan nicht gummiartig-quietschig wird hab ich etwas Paniermehl mit in den Teig gegeben, das soll dem vorbeugen. Gummiartig war er auch tatsächlich überhaupt nicht.

Seitan-Gyros

Seitan-Gyros
für 2 Personen
100 g Seitan-Fix
170 ml Wasser
1,5 EL Paniermehl
Paprikapulver süß, scharf und geräuchert
Knoblauchpulver
kleiner Schuss Sojasoße
4 TL Tomatenmark
2 TL Senf
Gyrosgewürz
ca. 100 ml Gemüsebrühe
1/2 Zwiebel
Salz, Pfeffer
Olivenöl
außerdem: zwei kochgeeignete Gefrierbeutel
  1. Das Seitan-Fix vermengen mit dem Paniermehl, ordentlich Paprikapulver, Knoblauchpulver und Salz. Das Wasser verrühren mit Sojasoße, Tomatenmark und Senf. Traut euch wirklich viel zu würzen, sonst schmeckt es hinterher fad. Ich hab selbst in jeder einzelnen Anleitung gelesen, dass man kräftig würzen soll und war trotzdem zu vorsichtig – also haut rein ;)
  2. Trockene und feuchte Mischungen miteinander vermengen und ordentlich durchkneten. Das Seitan-Fix verbindet sich sehr schnell mit der Flüssigkeit und bekommt dann eine sehr schwabbelige Konsistenz, deshalb ist es wichtig die Flüssigkeit vorher einzeln zu würzen. Ihr könnt dann schon noch nachwürzen, aber es wird schwieriger die Würzung gleichmäßig zu verteilen.
  3. Den schwabbeligen Teig zu einem flachen Fladen formen, von beiden Seiten mit Gyrosgewürz bestreuen und in der Mitte durchschneiden. Je eine Hälfte in einen Koch-/Gefrierbeutel geben und etwas Gemüsebrühe dazu. Dann den Gefrierbeutel ganz eng zuknoten, sodass möglichst keine Luft im Beutel ist, der Seitan von nur wenig Brühe umgeben ist und insgesamt wenig Platz hat.
  4. Wasser im Topf zum kochen bringen, die Beutel reingeben, Deckel drauf und 45 min kochen lassen.
  5. Kochbeutel öffnen und den Seitan heraus holen und trocken tupfen. In dönerartige Stückchen schneiden, nochmal mit Gyrosgewürz, Salz und Pfeffer würzen. Zwiebel abziehen, in Halbringe schneiden und zusammen mit einer ordentlichen Portion Olivenöl zum Seitan geben. Etwas durchziehen lassen.
  6. Zwiebel und Seitanstücke in dem Öl der Marinade knusprig braten.

Dazu gab es frisch gebackenes Fladenbrot, Knoblauchsoße, Rotkrautsalat, Gurke und Feta zum bunten Kombinieren. Auch wenn die Seitan-Konsistenz nicht ganz optimal war: Lecker war’s auf jeden Fall :)

27May/14

Soulfood: Kartoffelsuppe mit rotem Walnuss-Topping

Es regnet. Es ist kalt, zumindest im Vergleich zu den 25 Grad der letzten Tage. Es ist trüb und windig. Deshalb gab es heute eine schöne warme Suppe, in der die restlichen Kartoffeln verarbeitet wurden. Kartoffelsuppe, vor allem nach Mamas Rezept, mag ich sehr, sehr gerne. Crèmig, wärmend, kartoffelig – das ist für mich Soulfood.

Natürlich musste auch dieses Rezept erst mal vegetarisiert werden und so wurde Rinderbrühe zu Gemüsebrühe, Speck zu Räuchertofu und die Wienerle-Einlage zu einem Walnuss-Topping. Dabei ist die Suppe sogar gleich vegan geworden, denn Milchprodukte oder Eier gehören sowieso nicht rein. Falls euch das Walnuss-Topping zu viel Aufwand ist könnt ihr stattdessen auch Schnittlauch drüber streuen. Oder es einfach weglassen – ich zumindest ess diese Suppe auch liebend gern pur :) Aber die Walnüsse machen sich wunderbar als Tüpfelchen auf dem i.

Kartoffelsuppe mit rotem Walnuss-Topping

Kartoffelsuppe mit rotem Walnuss-Topping
für 2 Personen
500 g Kartoffeln
1/2 oder eine dünne Stange Lauch
1 Zwiebel
1 kleine Karotte
0,5 l Gemüsebrühe
ca. 50 g Räuchertofu
50 g Walnüsse
Paprikapulver süß, scharf und geräuchert
Salz, Pfeffer
Rapsöl
  1. Räuchertofu in kleine Würfel schneiden. Zwiebel und Lauch abziehen und in (Halb-)Ringe schneiden.
  2. Kartoffeln schälen und in ca. 2 cm große Stücke schneiden. Karotte waschen und/oder schälen, längs vierteln und in 2 cm lange Stücke schneiden.
  3. Tofu in Rapsöl kurz scharf anbraten, dann Lauch und Zwiebel dazu geben und glasig dünsten. Mit der Gemüsebrühe ablöschen, Kartoffeln und Karotte dazu geben, Deckel drauf und für 45 min köcheln lassen. Nicht zu stark, sonst verdampft euch das ganze Wasser.
  4. Wenn die Kochzeit rum ist die Suppe mit einem Pürierstab anpürieren, sodass noch einige Kartoffelstücke ganz bleiben. Das kann ziemlich spritzen, passt auf, dass ihr euch danach nicht umziehen müsst ;) Ich verwende gern den Deckel als Spritzschutz und “Schild”, dann klappt es mit etwas Gefühl sehr gut. Zum Schluss noch mit etwas Salz und Pfeffer abschmecken.
  5. Walnüsse grob hacken, mit einem kleinen Schuss Öl und den dreierlei Paprikapulver vermengen. In einer kleinen Pfanne ohne weiteres Öl leicht anrösten und beim Anrichten über die Suppe streuen.
25May/14

Bayerisch-mediterran: Semmelknödel mal ganz anders

Ich hatte schon länger Lust auf Semmelknödel. Passenderweise hat letzthin eine Freundin von mir, als wir essen waren, einen mit Schafskäse gefüllten Semmelknödel mit Oliven-Paprikasoße gegessen. Die Kombination fand ich so spannend, dass mir sofort klar war: Das muss ich nachkochen!

Ich darf euch gleich verraten: Es war ein voller Erfolg! Ich habe weder Knödel noch Soße im Restaurant selbst probiert, insofern kann ich nicht sagen ob meine Version ähnlich schmeckt – aber sie schmeckt auf jeden Fall genial. Vor allem die Soße schmeckt wunderbar intensiv nach Paprika, aber ist dank den Gewürzen, etwas getrockneter Tomate und den Oliven trotzdem alles andere als langweilig. Dazu noch der Feta im Semmelknödel und: Wow. Das hab ich sicherlich nicht zum letzten Mal gekocht. Die Soße kann ich mir übrigens auch super zu Gnocchi oder Tortellini vorstellen.

Den Semmelknödel hab ich ohne Ei gemacht, das hat wunderbar geklappt. Ich verbrauche so wenig Eier, dass die restlichen einer 6er-Packung immer ewig im Kühlschrank rumliegen, also warum nicht gleich ohne Eier kochen? Ich habe also bei unserem Semmelknödel-Familienrezept jeweils ein Ei ersetzt durch 1 EL Kichererbsenmehl, der mit 2 EL Wasser verrührt wird (und sicherheitshalber hab ich mit einem Ei zusätzlich gerechnet). Das sorgt für die nötige Bindung und die Knödel fallen nicht auseinander. Allerdings solltet ihr euch wirklich an das Rezept halten, heiße Milch verwenden und die Knödel nicht in zu stark kochendem Wasser garen – ansonsten kann es durchaus sein, dass sie sich trotzdem auflösen.

Semmelknödel mit Feta in Oliven-Paprikasoße

 
für 3 Personen

 

Semmelknödel (gefüllt mit Feta)

250 g Knödelbrot
3 EL Kichererbsenmehl
250 ml Milch
1/2 Zwiebel
1 EL Petersilie
Salz
Butter/Öl
ca. 120 g Feta
  1. Das Knödelbrot in eine große Schüssel geben. Milch erhitzen, gleichmäßig über das Knödelbrot gießen und es 10 min ziehen lassen. Dabei nach 5 min einmal wenden.
  2. Die Zwiebel abziehen, hacken und in etwas Butter (oder Öl) anbraten. Feta in 5-6 sehr große Würfel schneiden, etwa 1,5-2 cm Kantenlänge.
  3. Kichererbsenmehl mit 6 EL Wasser verrühren. Gemeinsam mit den Zwiebeln, der Petersilie und etwas Salz unter die Knödelmasse kneten. Fasst am besten mit der offenen Hand in den Teig und schließt dann die Finger, dabei wird das durchweichte Knödelbrot automatisch zerkleinert. Die Masse wirkt zunächst sehr trocken, aber gebt auf keinen Fall gleich Flüssigkeit dazu. Am Schluss soll es kein völliger Matsch werden, sondern es dürfen durchaus noch größere Semmelstücke drin sein, aber trotzdem muss alles gleichmäßig verteilt und die Masse gut formbar sein. Sollte sie jetzt wirklich noch bröselig sein (was unwahrscheinlich ist) könnt ihr ein klein wenig Wasser zugeben. Sollte es zu matschig sein helfen etwas Semmelbrösel. Bei mir war die Masse aber genau richtig.
  4. Große Klöße formen und dabei jeweils ein Stück Feta in der Mitte einschließen. Ich habe aus der Masse 5 Klöße heraus bekommen.
  5. Salzwasser in einem sehr großen Topf aufkochen. Die Knödel hineingleiten lassen und die Hitze sofort herunter drehen. Das Wasser sollte noch ordentlich dampfen, aber nicht mehr blubbern. In diesem sehr heißen, aber gerade nicht kochenden Wasser, dürfen die Klöße jetzt 20 min lang ziehen. Stupst sie ab und an mal vorsichtig an, damit sie sich umdrehen und nicht immer dieselbe Seite aus dem Wasser schaut. Danach vorsichtig aus dem Wasser fischen.

 

Oliven-Paprika-Soße

3 bunte Paprika (ich hatte rot, gelb und grün, 500 g)
1 Knoblauchzehe
1 kleine, rote Zwiebel
ordentlicher Schuss Weißwein
1/4 TL Gemüsebrühenpulver
8 grüne Oliven (gefüllt mit Paprikapaste)
8 schwarze Oliven (entsteint)
1 getrocknete Tomate in Öl
Paprikapulver rosenscharf, edelsüß und (optional:) geräuchert
frischer Rosmarin
Salz, Pfeffer
Olivenöl
  1. Paprika waschen, putzen und in größere Stücke schneiden. Knoblauchzehe abziehen und hacken, Zwiebel abziehen und in Halbringe schneiden. Alles zusammen in Olivenöl anbraten, bis es etwas Farbe bekommt, dann die Hitze runter drehen und einige Minuten weiter dünsten.
  2. Getrocknete Tomate abtropfen lassen und in kleine Stücke schneiden. Rosmarinnadeln abzupfen und hacken.
  3. Paprika ablöschen mit einem guten Schuss Weißwein und 100 ml Wasser. Gebt jetzt das Gemüsebrühenpulver, etwas Salz, Pfeffer, die Paprikapulversorten, Rosmarin und 6 Oliven (von jeder Sorte 3) dazu und lasst alles einköcheln, bis nur noch sehr wenig Flüssigkeit übrig ist. Falls ihr kein geräuchertes Paprikapulver habt könnt ihr es einfach weglassen oder – sofern vorhanden – mit etwas Rauchsalz würzen.
  4. Püriert den Inhalt der Pfanne, am besten im Mixer, bis eine sämige Soße entstanden ist. Würzt nochmal nach, halbiert die restlichen Oliven längs und mischt sie unter.
22May/14

Mexikanische Auberginenschiffchen

Schon wieder was frei nach Attila Hildmann. Aber wenn man oft genug gelesen hat wie lecker diese Rezepte sein sollen und endlich Mandelmus besitzt, dann will man sie natürlich auch ausprobieren. Ganz abgesehen davon, dass ich ohnehin versuche ein bisschen Winterspeck los zu werden, Bikini-Saison rückt näher und so – dafür sollten Rezepte aus Vegan for Fit doch bestens geeignet sein. Außerdem habe ich allgemein den Vorsatz mehr aus meinen Kochbüchern zu machen, die stehen sonst nur so traurig und arbeitslos im Schrank und das haben sie auf jeden Fall nicht verdient. So sieht das Buch übrigens aus (Der Autor ist ganz unauffällig auf dem Buchdeckel abgedruckt. Und auf gefühlt jeder dritten Seite. Aber das schmälert die Qualität der Rezepte ja nicht.)

Die Mengenangaben vom Hildmann sind ziemlich niedlich, weil extrem exakt. Zwei Auberginen sollen 520 g wiegen. Zwei rote Zwiebeln netto 130 g. Und für die Füllung sollte man 190 g Kidney-Bohnen verwenden. Und was mach ich dann mit den restlichen 65 g, die in der Dose nun mal drin sind? Was, wenn meine Auberginen nicht der 260 g-Norm nach Hildmann entsprechen, sondern das typische Supermarktgewicht frustrierend exakt zwischen 350 und 400 g liegt? Bei Zucker oder ähnlichen abmessbaren Dingen seh ich so genaue Angaben ja ein, aber bei einer Aubergine oder einer Dose Bohnen? Ich hab euch mal die Gewichte von meinen Zutaten dazu geschrieben, als Orientierung. Aber solang ihr nicht versucht eine ganze Dose Bohnen in eine einzige 260 g-Aubergine zu füllen sollten die genauen Verhältnisse ja eh unwichtig sein ;)

 

Mexikanische Auberginenschiffchen

Mit weißem Mandelmus ist’s dekorativer…

für 3 Personen, mit großem Salat reicht’s für 4

zwei Auberginen (à 400 g)
1 Dose Kidney-Bohnen (abgetropft 255 g)
2 rote Zwiebeln
1 große Knoblauchzehe
4 getrocknete Tomaten in Öl
1 gestr. TL Cumin
1 gestr. TL Oregano
etwas Chilipulver
60 g Tomatenmark
1 TL Agavendicksaft (ersatzweise Honig)
60 g Mandelmus (im Original weißes, meines ist braun)
frischer Thymian
Olivenöl
Salz, Pfeffer
  1. Auberginen waschen, halbieren und das Innere vorsichtig herauskratzen, sodass ein etwa 5 mm dicker Rand stehen bleibt. Die entstandenen Schiffchen mit etwas Olivenöl bepinseln und bei 250 °C im Ofen 15-20 min backen, bis sie etwas Farbe bekommen haben.
  2. Derweil Bohnen und Tomaten abtropfen lassen. Zwiebel und Knoblauch abziehen und hacken, Tomaten und Auberginenfleisch ebenfalls fein hacken.
  3. Zwiebel und Knoblauch mit dem Cumin vermengen und gemeinsam anbraten. Nach einiger Zeit das Auberginenfleisch, Oregano und Tomaten dazugeben und einige Minuten weiterbraten, bis die Aubergine gut durch ist. Schließlich Bohnen, Tomatenmark und Honig unterrühren und mit Salz, Pfeffer und Chilipulver abschmecken.
  4. Für die Crème den Thymian waschen, die Blättchen abzupfen und hacken. Das Mandelmus mit 40 ml Wasser verrühren und den Thymian darunter mischen.
  5. Die Auberginenschiffchen aus dem Ofen nehmen, mit der Bohnen-Auberginenmasse befüllen und die Crème darauf verteilen. Nochmal für ca. 8 min überbacken.

Für große Käseliebhaber kann man statt der Mandelmuscrème auch zerbröselten Feta mit Thymian mischen und auf den Schiffchen verteilen. So geschehen für meinen Mitbewohner, der langsam genug von meinen veganen Experimenten hat ;) Geriebener Gouda oder Mozzarella würde sicher auch gut passen. Die Originalvariante mit dem Mandelmus schmeckt selbstverständlich ganz anders und ich war erst leicht irritiert – ich hatte nämlich etwas zu viel Mandelmus erwischt und damit sehr viel Crème auf der Aubergine verteilt, was prompt zu einem leichten Marzipangeschmack geführt hat. Mit weißem Mandelmus, was es ja eigentlich sein sollte, ist das sicherlich deutlich unwahrscheinlicher, da das insgesamt milder ist. Mit etwas weniger Crème fand ich die Schiffchen aber lecker. Zwei Tage später hab ich die zweite Auberginenhälfte gegessen, die noch übrig war, und fand die dann richtig gut.

Ich musste mich also erst ein bisschen an den Geschmack gewöhnen, es ist doch anders als das, was man so kennt :) Beim Curry mit Kokosmilch ging mir das übrigens genauso, der Mensch ist halt ein Gewohnheitstier. Also, ein dauerhafter Ersatz für Käse ist das Mandelmus für mich nicht, aber als Abwechslung ist es durchaus fein. Ich kann nur empfehlen: Traut euch es auszuprobieren! Und falls ihr kein Mandelmus habt, bestreut die Schiffchen einfach mit Käse, die sind nämlich auch so genial lecker :)