03Nov/14

Artischocken-Creme frei nach La Veganista

In Gedanken.
Nach der Arbeit noch etwas abgeholt und Ohrschmuck wechseln lassen.
Durch die angenehm kühle Novemberluft das kurze Stück nach Hause gelaufen.
Beim Einkaufen ein gutes Brot mitgenommen, diverse Packungen und Dosen in der Hand gehabt und doch wieder zurück gelegt.
Zuhause Artischocken in der Vorratsschublade.
Im Regal ein neues Kochbuch.
Kein Weißbrot sondern Roggensauerteig, keine Antipasti sondern grüner Salat.
Trotzdem sehr lecker.
Danach Kaffee.
Immer noch in Gedanken.

Artischocken-Creme

für 3-5 Portionen
1 Dose Artischockenböden (ca. 240 g)
2 TL mittelscharfer Senf
2 TL Olivenöl
1 TL Zitronensaft
1 TL Agavendicksaft
Rosmarin
Salz, Pfeffer
  1. Artischocken abtropfen lassen, dabei etwas von der Flüssigkeit auffangen. Mit Senf, Olivenöl, Zitronensaft und Agavendicksaft pürieren und dabei bis zur gewünschten Konsistenz Flüssigkeit von den Artischocken zugeben.
  2. Rosmarin untermengen (falls ihr genauso faul seid wie ich könnt ihr ihn auch mitpürieren) und mit Salz und Pfeffer abschmecken.
31Oct/14

Grüne One-Pot-Pasta

Kennt ihr diese merkwürdige, gnatschige Stimmung? Wenn man einfach irgendwie schlecht drauf ist, unwillig, unmotiviert zu allem, sich am liebsten mit einer großen Tasse heiße Schokolade auf dem Sofa vergraben und mit niemandem reden möchte, ohne, dass es dafür einen konkreten Grund gibt? Dann ist man “gnatschig” drauf. Ein wunderbares Wort, nebenbei bemerkt – nur echt mit “g” am Anfang.

In genau dieser Stimmung war ich letzthin, als ich von der Arbeit heim kam. Ich wollte unbedingt noch etwas Warmes essen, mit viel Gemüse, was aber auch sehr wenig Arbeit machen sollte. Lustlos durchstöberte ich eine Weile Kühlschrank, Vorratsschublade und Kochbücher und überlegte in welche Richtung es denn überhaupt gehen sollte, bis mir die rettende Idee kam: One-Pot-Pasta. Drei Handvoll TK-Gemüse und zwei Handvoll Nudeln in einen Topf werfen und gut ist’s.

Eine One-Pot-Pasta mit Oliven habe ich euch ja schonmal gezeigt, da hatte ich das ursprüngliche, sehr tomatenzentrierte Rezept erweitert durch Oliven. Dieses Mal habe ich die Tomaten und das frische Basilikum weggelassen und dafür Kapern, viel Knoblauch und mein liebstes grünes TK-Gemüse verwendet. Alle diese Zutaten habe ich immer daheim – inklusive der Zitronenscheiben, die friere ich nämlich ein um sie als nicht-verwässernde, fruchtige Eiswürfel für Getränke zu verwenden. 
Insgesamt also ein sehr arbeitsarmes, schnelles und wirklich leckeres Gericht, das sich rein aus Vorräten kochen lässt. Gut, oder? :) Meine Laune hat es auf jeden Fall gehoben.

Grüne One-Pot-Pasta

für 1 Person
70 g Vollkornnudeln
200 g TK-Brokkoli
100 g TK-Prinzessbohnen
1 Knoblauchzehe
1 sehr kleine, rote Zwiebel
2 TL Kapern
3 TL Kapernflüssigkeit
1 kleine Scheibe einer Bio-Zitrone (oder ein Schuss Zitronensaft)
Salz, Pfeffer

  1. Zwiebel und Knoblauch abziehen und grob hacken.
  2. Alle Zutaten in einen mittelgroßen Topf packen und 200 ml Wasser dazu geben. Das Gemüse darf ruhig noch gefroren sein – falls ihr frisches Gemüse verwendet nehmt 50 ml mehr Wasser. Deckel drauf, einmal aufkochen lassen und dann für 12-15 min (je nach Nudelsorte) köcheln lassen. Zwischendurch einige Male kräftig am Topf ruckeln, sodass die Zutaten durcheinander gemischt werden.
  3. Nach der Kochzeit dürfte nur noch sehr wenig aber dafür sehr aromatische Flüssigkeit im Topf zurückgeblieben sein. Ggf. nochmal nachwürzen und alles auf einen Teller geben.
28Oct/14

Schoko-Kirschkuchen – saftig-schokoladig, vegan und fettarm

Für einen Schokoladenkuchen ist es ein Kompliment im richtigen Tonfall als “mächtig” bezeichnet zu werden. Das heißt dann, dass er sehr voll, schokoladig und saftig schmeckt. Ich habe mich also sehr gefreut, als letzten Samstag dieser Schoko-Kirschkuchen damit betitelt wurde – und noch mehr gefreut habe ich mich über die überraschten Gesichter, als ich erklärt habe, dass der Kuchen zum einen vegan ist und noch dazu ohne Fettzugabe in Form von Margerine oder Öl auskommt.

Er schmeckt schlicht wie ein richtig guter Schokokuchen, ist schnell zusammengerührt, die Zutaten sind im ganz normalen Supermarkt zu bekommen und dank Vollkornmehl und wenig Fett muss man kein extrem schlechtes Gewissen haben, wenn man ein Stück davon als Frühstück isst. Das Rezept stammt von den Youtubern “Semper Veganis”, ich habe es allerdings leicht abgewandelt und etwas mehr Apfelmark und Flüssigkeit verwendet. Ich habe euch außerdem aufgeschrieben, dass ein ganzes Glas Sauerkirschen in den Kuchen gehört – die waren nämlich unterrepräsentiert für einen Kirschfan wie mich.

Update: Kurz nach Veröffentlichung dieses Posts habe ich einige Kommentare bekommen, dass der Kuchen gummiartig wird. Das passiert bei fettarmen Kuchen ab und an und lässt sich verhindern indem man trockene und feuchte Zutaten zunächst separat mischt und dann nur sehr kurz mit einem Löffel zusammen mengt, keinesfalls lange verrühren oder mit einem Mixer bearbeiten. Ich habe das im Rezept noch als deutlichen Hinweis aufgenommen.

Schoko-Kirschkuchen

Saftig-schokoladiger und trotzdem fettarmer, veganer Schokoladenkuchen mit Kirschen.

Schoko-Kirschkuchen

Zutaten

für 1 Springform (ca. 26 cm Durchmesser)

  • 400 g Vollkornmehl (bei mir Dinkel)
  • 80 g Kakaopulver
  • 250 g Zucker
  • 2 gestr. TL Natron
  • 1 TL gemahlene Vanille
  • 1/2 TL Salz
  • 450 ml Wasser
  • 180 g Apfelmark
  • 1 Glas Schattenmorellen (Abtropfgewicht ca. 350 g)
  • ca. 50 ml der Flüssigkeit der Schattenmorellen
  • Rapsöl zum Einfetten der Form
  • Zartbitterkuvertüre zum Überziehen

Zubereitung

  • Ofen auf 180 °C Ober-Unterhitze vorheizen. Mehl mit Kakao, Zucker, Natron, gemahlener Vanille und Salz vermischen.
  • Schattenmorellen abtropfen, dabei die Flüssigkeit auffangen. Falls es euch stört, wenn die Kirschen auf den Boden des Kuchens sinken, bestäubt sie jetzt mit 1-2 EL Mehl.
  • Wasser, Apfelmark und ca. 50 ml Flüssigkeit von den Schattenmorellen vermischen, dann gemeinsam zur Mehlmischung geben und nur kurz (!) vermengen, gerade solange, bis keine trockenen Stellen mehr zu sehen sind. (Nicht länger mischen, sonst wird der Kuchen gummiartig!) Verwendet am besten schlicht einen Esslöffel/Teigschaber, keinen Handmixer und auf jeden Fall keine Küchenmaschine. Der Teig ist relativ flüssig.
  • Die Schattenmorellen unterheben und den Teig in eine gefettete Springform gießen. Ich decke den Boden der Springform immer gerne mit Backpapier ab und fette nur die Seitenränder ein.
  • Im vorgeheizten Ofen bei 180 °C Ober-Unterhitze ca. 50-60 min backen, bis ein hineingestecktes Holzstäbchen sauber wieder herauskommt. Wenn ihr eine brownieartige Mitte mögt, dann darf noch ein wenig feuchter Teig am Holzstäbchen kleben.
  • Aus dem Ofen nehmen, auskühlen lassen und mit geschmolzener Kuvertüre überziehen.

Anmerkung

Kirschliebhaber können auch gut die doppelte Menge Kirschen verwenden.

https://herbs-and-chocolate.de/2014/10/schoko-kirschkuchen-saftig-schokoladig.html

26Oct/14

Brownie mit Käsekuchen-Haube

Ich glaube nicht zuletzt wegen dieses Blogs ist unterdessen auffällig, dass ich gerne koche. Als ich gestern mit einigen Freunden gefeiert habe, hatte jedes einzelne, liebevoll ausgesuchte Geschenk von ihnen mit Kochen oder Essen zu tun – nicht, dass es mich stören würde! Bei der Geschenkewahl war mein Blog offensichtlich auch hilfreich um unauffällig nachzulesen, ob kulinarische Geschenke unterdessen eventuell vegan sein müssen. Ich freue mich übrigens immer wie ein kleines Kind, wenn jemand mir sagt, dass er ab und an meinen Blog liest :)

Ich habe gestern zwei verschiedene Kuchen serviert und meine Gäste haben sich standhaft geweigert mir mitzuteilen welcher ihnen besser schmeckt. Deshalb zeige ich euch einfach beide Rezepte. Ich gebe zu, ich könnte mich auch nicht entscheiden, auch wenn der vegane backtechnisch spannender war.

Weniger ungewöhnlich aber genial lecker ist auf jeden Fall dieser Brownie mit Käsekuchen-Haube. Offiziell heißt er “Käsekuchen mit Brownieboden”, was ich in Anbetracht des Brownie-Käsekuchen-Verhältnisses einen völlig irreführenden Namen finde. Vielleicht probiere ich ihn nächstes Mal mit der Hälfte des Brownieteigs und doppelt soviel Quarkmasse, aber für dieses Mal habe ich mich recht brav an das Rezept gehalten und nur die Schokoladenmenge von 120 g auf 200 g erhöht. Das war definitiv eine gute Entscheidung ;) Das Rezept stammt übrigens aus einem alten Buch über Brownies aus dem Parragon-Verlag.

Brownie mit Käsekuchen-Haube

für 1 Springform
Brownie:
120 g Butter
150 g Mehl
200 g Zartbitterschokolade
220 g Zucker
2 Eier
60 ml Milch

Käsekuchen-Haube:
500 g Quark (40%)
150 g Zucker
3 Eier
1 Pkch. Vanillezucker
125 g Naturjoghurt
  1. Ofen auf 180 °C vorheizen. Butter und Schokolade zusammen schmelzen, das geht auf dem Herd bei geringer Hitze direkt in einem kleinen Topf. Ich habe stattdessen das Schälchen mit Butter und Schokolade bei 400 Watt immer 1 min in die Mikrowelle, dann kurz umgerührt, wieder 1 min in die Mikrowelle etc., das klappt auch gut.
  2. Als erstes den Zucker unter die Butter-Schoki-Mischung rühren, dann Eier und Milch, zuletzt das Mehl. Den Teig in eine gefettete und mit Mehl bestäubte Springform füllen und halbwegs verteilen. (Für eine glatte Oberfläche die befüllte Form am besten einige Male kurz auf die Arbeitsfläche klopfen.)
  3. 25 min lang im vorgeheizten Ofen backen. Dann herausnehmen, die Ofenhitze auf 160 °C reduzieren und den Brownie kurz auskühlen lassen, bis ihr die Käsekuchenmasse fertig gemischt habt.
  4. Dazu einfach sämtliche Zutaten vermengen. Die Masse auf dem Brownie verteilen und wieder für 45-55 min in den Ofen schieben, bis sie fest geworden ist. 
  5. Mit einem Messer vorsichtig den Kuchen vom Rand der Form lösen. Auskühlen lassen, erst dann aus der Form nehmen und für einige Stunden in den Kühlschrank stellen. Danach lässt sich der Kuchen wunderbar in kleine Stücke schneiden.
23Oct/14

Kürbis-Projekt – das Fazit

Mein Kürbis-Projekt ist beendet. Ich wollte es ja so lange machen bis ich a) entweder festgestellt habe, dass Kürbis wirklich nicht mein Ding ist b) die Kürbissaison endet oder c) ich keinen Kürbis mehr sehen kann.

Eingetreten ist eine Mischung aus a) und c), aber vorwiegend letzteres. Sicherlich werde ich mal wieder Kürbis kochen, aber die letzten Wochen gab es ihn im Schnitt zwei- bis dreimal die Woche – denn zum einen mussten eventuelle Kürbis-Reste verwertet werden und außerdem wollte ich euch natürlich keine Rezepte zeigen, die gar nichts geworden sind bzw. mir nicht geschmeckt haben. Dieses Ausprobieren-Müssen war genau das, was ich mit dem Kürbis-Projekt erreichen wollte, aber nun habe ich mich genug mit diesem Gemüse befasst um ein Fazit ziehen zu können.

 

Zu allererst: Kürbis kann durchaus lecker sein, aber ein grundsätzlicher Fan von dem typischen Kürbis-Aroma bin ich nicht. Ich mag ihn versteckt in Pancakes oder kombiniert mit Kokosmilch, Curry, Kartoffel, Piment oder Feta, aber z.B. pures Kürbispüree ist nicht meins. Wenn ich ein persönliches Geschmacks-Ranking der von mir gebloggten Kürbis-Rezepte machen müsste, dann sähe das ungefähr so aus:

  1. Kürbis-Spinat-Curry (Hokkaido)
  2. Zimtige Kürbis-Pancakes (Butternut)
  3. Spaghettikürbis mit veganer Tomatensoße “Frutti di Mare”-Style
  4. Kürbis-Suppe mit Piment und Sauerrahm (Hokkaido)
  5. Kürbispasta mit Paprika (Hokkaido)
  6. Kürbis-Flammkuchen mit Feta (Bischofsmütze, mit anderem Kürbis sicherlich leckerer!)

 

Übersicht Kürbissorten

Was ich auf jeden Fall gelernt habe ist, dass verschiedene Kürbissorten nicht nur sehr verschieden aussehen, sondern auch sehr unterschiedlich schmecken und zu verarbeiten sind. Meine gedanklicher Notizzettel sieht so aus:

Butternut
Birnenförmig und beige, recht mildes Aroma und eher mehliges Fruchtfleisch. Muss geschält werden, entweder roh mit einem Sparschäler oder indem nach dem Garen das Fruchtfleisch ausgekratzt wird. Perfekt um zu Püree verarbeitet zu werden, für süßes und teigiges.

Hokkaido
Der orangene Klassiker. Nur bei dieser Sorte Kürbis kann die Schale mitgegessen werden. Nussiges Aroma, festeres Fleisch. Ein Allround-Kürbis, geeignet für alles von Suppe bis zu Kürbis-Pommes.

Spaghettikürbis
Gelb-grün, länglich geformt und gestreift. Beim Garen zerfällt das Fruchtfleisch zu Spaghetti-ähnlichen Fasern, die eher mild nach Kürbis schmecken. Wird meistens direkt in der eigenen Schale überbacken oder mit Tomatensoße serviert.

Bischofsmütze
Rundlich mit “Mütze”, meist rötlich und gemustert. Unterer Teil der Schale extrem fest. Enthält viele Kerne und nur wenig Fruchtfleisch, das “herzhaft”-intensiv und wenig süßlich schmeckt. Wird eigentlich nur gefüllt zubereitet und das hat seinen Grund.

 

Insgesamt war es ein sehr spannendes Projekt und ich habe viele neue Rezepte entdeckt, Inspirationen bekommen und Kürbissorten probiert – es hat sich definitiv gelohnt! Ich habe auch durchaus noch das eine oder andere auf meinem Stapel ungekochter Rezepte liegen, der Kürbis wird wiederkehren auf diesem Blog. Momentan beansprucht allerdings meine baldige kurze Auszeit einen zunehmend größeren Teil meiner Gedanken und daher konzentriere ich mich vorerst lieber auf Gerichte, die mir mit größerer Wahrscheinlichkeit schmecken. Bei Kürbis kommt es für mich doch wirklich sehr auf die richtige Zubereitungsart an.

Ich hoffe mein Projekt hat euch genauso viel Spaß gemacht wie mir, etwas in dieser Art werde ich sicher wiederholen :) Falls ihr spontane Vorschläge habt: ich bin immer offen für Anregungen.