26Nov/21
Veganer Stollen

Uromas Quarkstollen, aber vegan

Ich bin schon voll in Weihnachtsstimmung. Etwas arg früh dieses Jahr, aber der Gedanke an Lichterketten, Kerzen, Adventsgebäck und Gemütlichkeit bereitet mir gerade sehr viel Freude und das nutze ich gerne aus. Immerhin ist kommenden Sonntag ja auch schon der erste Advent. Nachdem die Adventskalender längst fertig gebastelt sind, ist der nächste logische Schritt mit dem Backen anzufangen. Dominosteine habe ich schon produziert, genauer gesagt sind sie schon wieder aufgegessen. Als nächstes hatte ich Lust auf Stollen.

Alle meine Rezepte für feines Weihnachtsgebäck wie hübsche und einfache Plätzchen, Lebkuchen, winterliche Hefeschnecken und mehr findet ihr übrigens unter dem Tag “weihnachtlich”.

Das Familienrezept meiner Uroma ist schon lange auf dem Blog und ich liebe es. Der Quarkstollen wird toll saftig und hält lange frisch. Dieses Jahr wollte ich versuchen ihn vegan zu backen und das hat wunderbar geklappt. Einen kleinen Nachteil hatte ich: ich wollte keine vegane Quark-Alternative nutzen, denn die habe ich nur auf Sojabasis gefunden und das vertrage ich nicht so gut. Aber Haferjoghurt gibt es unterdessen ja zu Hauf und auch wenn mich der Geschmack pur nicht so sehr begeistert, eignet sich das etwas süßliche Aroma sehr gut für Gebäck und Süßspeisen. Da er etwas flüssiger ist als Quark, habe ich die Mengen der anderen Zutaten teilweise etwas angepasst.

Ansonsten gab es nicht viel zu tun. Die Butter ersetze ich einfach mit veganer Margarine, Alsan in diesem Fall. Das Ei hätte ich vermutlich einfach komplett weglassen können, habe mich aber dazu entschieden doch etwas Stärke und einen Löffel Apfelmus mit in den Teig zu geben. Ich habe sogar den Eindruck, dass diese vegane Variante noch saftiger ist als das Original – vielleicht habe ich aber auch nur die Backzeit diese Jahr noch besser erwischt. In jedem Fall werte ich es als vollen Erfolg!

Veganer Quarkstollen

Mein Familienrezept in einer veganen Variante mit Pflanzenjoghurt, die dem Original in nichts nachsteht.

Veganer Stollen

Zutaten

für einen Stollen

  • 50 g gehackte Mandeln
  • 125 g Rosinen
  • 50 g Orangeat
  • 50 g Zitronat (alternativ nochmal 50 g Orangeat)
  • 1,5 EL Rum
  • 75 g weiche Margarine (bei mir Alsan)
  • 100 g Zucker
  • 125 g Hafer- oder Sojajoghurt
  • 1 EL Apfelmus
  • 1/4 TL abgeriebene Zitronenschale
  • 250 g Mehl (plus mehr zum Arbeiten)
  • 1 EL Speisestärke
  • 1/2 Pkch. Backpulver
  • 10 g Vanillezucker
  • Prise Muskat
  • Prise Salz
    Zum Bestreichen:
  • 30 g Margarine
  • ordentlich Puderzucker

Zubereitung

  1. Mandeln, Rosinen, Orangeat und Zitronat mit dem Rum vermischen und 30-120 min ziehen lassen, dabei gelegentlich umrühren. Die Trockenfrüchte sollen die gesamte Feuchtigkeit aufsaugen.
  2. Ofen auf 250 °C (Ober-Unterhitze) vorheizen. Das ist wichtig, damit der Stollen besser in Form bleibt.
  3. Die Margarine zusammen mit dem Zucker schaumig schlagen, dann Pflanzenjoghurt, Apfelmus und die Zitronenschale unterrühren.
  4. In einer großen Schüssel Mehl vermischen mit Stärke, Backpulver, Vanillezucker, Muskat und Salz. Die eingeweichten Trockenfrüchte und Mandeln unter die Mehlmischung heben, dann die Margarine-Mischung dazugeben und vermengen, bis ein schöner Teig entstanden ist.
  5. Den Teig auf einer bemehlten Oberfläche zu einem Rechteck ausziehen und zu einem Stollen formen, indem ihr von zwei gegenüberliegenden Seiten je knapp ein Drittel der Teigplatte zur Mitte faltet, sodass sie sich zum Großteil überlappen – ein bisschen wie bei einem schlampigen Geschäftsbrief. Alternativ könnt ihr ihn aber auch einfach mit den Händen in die Form eines langen Brots bringen. Formt ihn auf jeden Fall eher hoch, er wird beim Backen noch in die Breite laufen.
  6. In den vorgeheizten Ofen schieben, die Temperatur sofort auf 180°C herunterdrehen und 60 min lang backen. Falls er droht zu dunkel zu werden mit Alufolie abdecken. Wenn sich der Stollen beim Klopfen an die Unterseite hohl anhört ist er durch.
  7. Zum Bestreichen die Margarine schmelzen, auf dem noch warmen Stollen verteilen und sofort dick mit Puderzucker bestreuen.
  8. Abkühlen lassen und luftdicht verpackt aufbewahren. Er sollte sich einige Wochen lang halten und schmeckt nach einigen Tagen Durchziehen noch besser als direkt nach dem Backen.
https://herbs-and-chocolate.de/2021/11/quarkstollen-vegan.html
28Oct/21
Nudeln mit Kürbissoße und Rosenkohl

Nudeln mit cremiger Kürbissoße und geröstetem Rosenkohl

Herbst! Immer noch meine liebste Jahreszeit und der Oktober vermutlich mein liebster Monat. Orange-rote Blätter sind einfach wunderschön, gerade wenn sie im Sonnenlicht leuchten. Kühle Temperaturen sind perfekt um den Kuschelpulli hervorzuholen oder sich bei Kerzenschein mit einem Buch unter eine Decke zu verziehen und die Welt eine Weile zu vergessen.

Kulinarisch fest verankert im Herbst ist der Kürbis. Nach dem köstlichen indischen Kürbis-Curry von letztem Jahr und diversen Experimenten mit Süßkartoffeln über den Sommer schließe ich langsam Frieden mit orangenem, süßlich schmeckendem Gemüse. Herr Ottolenghi hat mit einem gewissen Rezept mit Nudeln und Joghurtsoße auch dazu beigetragen, aber das stelle ich euch vielleicht ein andermal vor. Letzthin hatte ich sogar explizit Lust auf Kürbis und wurde inspiriert von einem Rezept von Sabrina und Steffen auf Feed me up before you go-go. Ihre Pasta mit Grünkohl und gebackenem Kürbis habe ich dann aber doch recht frei interpretiert.

Statt Grünkohl gesellt sich bei mir Rosenkohl dazu, der mit dem restlichen Gemüse im Ofen gegart wird – sehr praktisch, so spart man Zeit und eine Pfanne ein. Beibehalten habe ich die Soße aus püriertem Ofen-Kürbis, sie wird toll cremig und der frische Ingwer sorgt für etwas Schärfe und Frische, die sehr gut passt. In meiner Version kommen noch mehr Gewürze dazu, mein geliebter Cumin sowie etwas Säure und Süße. Obendrüber dann noch ein paar knackige Erdnüsse (die ich für die Fotos prompt vergessen habe…) und fertig ist ein wärmender Teller voll Nudeln, der jeden Herbsttag noch ein bisschen schöner macht.

Nudeln mit cremiger Kürbissoße und geröstetem Rosenkohl

Ein wunderbar herbstliches Nudelgericht, für das sämtliches Gemüse ganz einfach im Ofen geröstet wird.

Nudeln mit Kürbissoße und Rosenkohl

Zutaten

für 3 Personen

  • 600 g Kürbis (bei mir Hokkaido, der muss auch nicht geschält werden)
  • 500 g Rosenkohl
  • 1-2 rote Zwiebeln
  • 1 Knoblauchzehe
  • 250 g Nudeln
  • 2 EL Erdnüsse
  • 1,5 cm Ingwer
  • 100 ml Milch (bei mir Hafer)
  • 80 ml Nudelkochwasser
  • 1/2 TL Cumin
  • 1/4 TL Paprikapulver
  • Prise Muskat
  • 1 TL Balsamico-Essig
  • 1 TL Ahornsirup
  • ca. 1/2 – 1 TL Sojasoße
  • Salz, Pfeffer, Olivenöl

Zubereitung

  1. Kürbis entkernen, je nach Sorte ggf. schälen, und in ca. 1,5 cm breite Spalten schneiden. Mit etwas Olivenöl vermischen und auf ein Backblech ausbreiten.
  2. Rosenkohl waschen, putzen und vierteln. Die Zwiebel abziehen und in dünne Spalten schneiden, die Knoblauchzehe abziehen und hacken. Alles drei zusammen mit etwas Salz, Pfeffer und Olivenöl vermischen und ebenfalls auf einem Backblech ausbreiten.
  3. Das Gemüse bei 220°C Umluft für ca. 20 min im Ofen backen, bis der Kürbis gar und alles stellenweise schön gebräunt ist.
  4. Derweil die Nudeln in reichlich Salzwasser gar kochen und abgießen. Die Erdnüsse hacken und bereitstellen. Den Ingwer schälen.
  5. Wenn das Gemüse fertig ist, den Kürbis zusammen mit Milch, Nudelkochwasser und Ingwer in einen Mixer geben und pürieren bis eine cremige Soße entsteht. Würzen und abschmecken mit Cumin, Paprikapulver, Muskat, Balsamico-Essig, Ahornsirup, Sojasoße, etwa 1/4 – 1/2 TL Salz und Pfeffer.
  6. Die gekochten Nudeln mit der Soße und dem gerösteten Rosenkohl, Zwiebel und Knoblauch vermischen. Mit Erdnüssen bestreut servieren.
https://herbs-and-chocolate.de/2021/10/nudeln-kurbissosse-rosenkohl.html
16Oct/21
Zwiebel-Bauernbrot

Zwiebel-Bauernbrot für den World Bread Day 2021

Es ist wieder soweit, heute ist World Bread Day! Wie jedes Jahr am 16. Oktober sammelt Zorra von kochtopf.me weltweit Rezepte, um dieses alltägliche Lebensmittel ein bisschen mehr wertzuschätzen und seine ganze Vielfalt zu feiern.

Banner World Bread Day, October 16, 2021

Und Vielfalt ist ein gutes Stichwort für mich. Schon beim World Bread Day 2018 habe ich festgestellt, dass ich trotz immenser Variationsmöglichkeiten doch zunehmend dieselben Rezepte backe. Wenn man mal ein gutes Hausbrot hat – vielleicht auch drei, vier verschiedene, die man durchwechselt – dann ist es einfach bequem dabei zu bleiben. Trotzdem lohnt es sich die eigene Komfortzone ab und an zu verlassen, dann dabei lässt sich eine Menge lernen und auch der ein oder andere Schatz entdecken. Mein neues Hausbrot (das Dinkelroggenbrot mit Kürbiskernen) hätte ich sonst zum Beispiel nie entdeckt. Es gibt so viele tolle Brotrezepte da draußen!

Ich habe mich diesmal ein einem Rezept von brotwein orientiert, um ein Zwiebelbrot zu backen. Die halbe Menge ergab bei mir einen schönen kleinen Laib Brot, der mit den herrlich würzigen Zwiebeln perfekt zum Käsefondue passte. Die Mehlsorten habe ich etwas angepasst und das Brot im Topf gebacken, was immer noch meine liebste Backmethode ist. Alternativ habe ich euch aber auch die freigeschobene Version beschrieben. Ein köstliches Brot, für das es sich sehr gelohnt hat ausgetretene Pfade zu verlassen und das ich gerne in mein Repertoire mit aufnehme. Gerade wenn am Backtag selbst nicht so viel Zeit ist, kommt einem die recht kurze Stock- und Stückgare zu Gute und tut dem Ergebnis keinen Abbruch.

Zwiebel-Bauernbrot

Herrlich würziges Roggenmischbrot mit einer großzügigen Ladung gebratener Zwiebeln.

Zwiebel-Bauernbrot

Zutaten

für eher kleinen 1 Laib

    Sauerteig:
  • 10 g Anstellgut
  • 138 g Roggenvollkornmehl
  • 140 g Wasser
    Zwiebeln:
  • 3 Gemüsezwiebeln (ca. 400 g)
  • 1 EL neutrales Öl
    Hauptteig:
  • Sauerteig
  • 150 g Wasser
  • 180 g Weizenmehl 405
  • 83 g Weizenvollkornmehl
  • 8 g Salz
  • Zwiebeln

Zubereitung

  1. Für den Sauerteig alle Zutaten vermischen und 16 h bei Raumtemperatur reifen lassen (optional mit fallender Temperatur, siehe unten verlinktes Back-Einmaleins).
  2. Für die Zwiebeln die Zwiebeln abziehen, hacken und in etwas Öl für ca. 15-25 min geduldig bei mittlerer Hitze anbraten, bis sie ein dunkles Goldbraun annehmen. Auf Raumtemperatur abkühlen lassen.
  3. Für den Hauptteig Sauerteig vermischen mit dem Wasser, dann Mehle und Salz zugeben und für ca. 5 min verkneten, bis ein leicht klebriger Teig entsteht, der aber langsam zusammen kommt. Dann die Zwiebeln gleichmäßig unterkneten.
  4. 30 min ruhen lassen, dann rundwirken und mit Schluss nach unten in ein Gärkörbchen setzen. Nochmal 60 min gehen lassen, derweil den Ofen vorheizen auf 250°C Ober-Unterhitze, bei mir inkl. gusseisernem Topf.
  5. Das Brot mit Schluss nach oben in den heißen Topf geben, die Temperatur auf 210°C zurückdrehen und mit Deckel 30 min backen. Dann den Deckel entfernen und nochmal 20 min backen. Ohne Topf das Brot mit Schluss nach oben in den heißen Ofen einschießen und leicht schwaden. Nach 10 min den Schwaden ablassen, die Temperatur auf 210°C senken und das Brot 40 min lang fertig backen.

Anmerkung

Neu im Thema Brot backen? Eine Erklärung der wichtigsten Begriffe und Grundlagen findet ihr in meinem persönlichen Einmaleins der Brotbäckerei.

https://herbs-and-chocolate.de/2021/10/zwiebel-bauernbrot.html
27Sep/21
Rote Beete Brownies

Herrlich saftige Rote-Beete-Brownies

Mögt ihr Kinderschokolade, beziehungsweise Kinderriegel? Nachdem mein Geschmack ganz klar Richtung Bitterschokolade geht, ist mir Vollmilch mit Milchfüllung eigentlich viel zu süß. Trotzdem habe ich kürzlich eine Packung gekauft um damit Brownies zu backen, denn sie sollten auch von jemandem mit Nussallergie gegessen werden können.

Habt ihr schon mal darauf geachtet auf wie vielen Schokoladen der berühmte Hinweis auf “Spuren von” etwas steht? Wenn dann jemand gegen alles nussähnliche inklusive Mandeln und Cashews allergisch ist, werden diese paar Zeilen plötzlich zu einer ganz massiven Einschränkung. Interessanterweise ist Kinderschokolade eine der ganz wenigen Schokoprodukte aus einem typischen Supermarkt, die ganz ohne solche Spuren auskommt. Bei dieser Gelegenheit war ich mal wieder sehr froh, dass ich zwar manche Lebensmittel nicht ganz so gut vertrage, aber mir nichts auch nur annährend gefährlich werden kann…

Die Brownies hatte ich schon mal gebacken, nach einem Rezept von Vegan und Lecker. Vegan sind sie mit Kinderschokolade natürlich nicht mehr und auch geschmacklich würde ich eher Zartbitter empfehlen, aber das könnt ihr ja nach Belieben austauschen. Ich habe das Rezept etwas abgewandelt und Stärke für mehr Bindung hinzugefügt, außerdem die Sahne durch mehr Milch ersetzt (damit nicht eine angebrochene Packung herumsteht) und die Zubereitung etwas vereinfacht. Außerdem habe ich die Nüsse im Teig durch mehr Schokolade ersetzt – nicht nur für den Nussallergiker, sondern auch für mich Schokoliebhaber. Die Brownies werden wirklich toll schokoladig und super saftig, genau wie ich sie liebe. Wenn ihr es von der Konsistenz her lieber kuchen-ähnlich mögt, müsst ihr die Backzeit auf jeden Fall verlängern.

Rote-Beete-Brownies

Herrlich saftige, “fudgy” Brownies mit Rote Beete im Teig, die ganz ohne Tierprodukte auskommen.

Rote Beete Brownies

Zutaten

für ca. eine 16×21 cm Form

  • 125 g gekochte rote Beete
  • 200 ml Pflanzenmilch
  • 125 g Margarine (bei mir Alsan; Kokosöl geht z.B. auch, das schmeckt man aber raus)
  • 0,5 TL Vanillepaste
  • 150 g Weizenmehl 405
  • 130 – 150 g Zucker (je nach Süße der verwendeten Schokolade)
  • 40 g Kakaopulver
  • 1 EL Speisestärke
  • 1 TL Backpulver
  • 0,5 TL Natron
  • Prise Salz
  • 100 g Schokolade (Zartbitter, alternativ für Nussallergiker Kinderschokolade)
  • 1 TL Zitronensaft
  • 30 g Schokolade als Deko

Zubereitung

  1. Die Rote Beete in grobe Stücke schneiden und zusammen mit der Pflanzenmilch fein pürieren.
  2. Mit der Margarine und Vanillepaste in einen Topf geben und sanft erwärmen, bis die Margarine geschmolzen ist. Die Flüssigkeit soll nicht kochen, nur lauwarm werden.
  3. Mehl mit Hilfe von einem Schneebesen vermischen mit Zucker, Kakaopulver, Stärke, Backpulver, Natron und Salz. Die Schokolade hacken.
  4. Die Milch-Mischung zur Mehl-Mischung geben, genauso den Zitronensaft. Alles mit dem Schneebesen verrühren bis ein glatter, recht flüssiger Teig entsteht. Die gehackte Schokolade unterrühren.
  5. Im vorgeheizten Ofen bei 190°C Ober-/Unterhitze für 30-35 min backen. Wenn ihr einen “fudgy” Kern haben wollt, muss der Kuchen noch ein klein wenig nachgeben, wenn ihr sanft darauf drückt oder die Form hin- und herbewegt.
  6. Die Schokolade für die Deko ebenfalls hacken und auf dem noch heißen Kuchen verteilen. Sie schmilzt leicht an und bleibt dadurch haften.
https://herbs-and-chocolate.de/2021/09/rote-beete-brownies.html
30Aug/21
Schnelle Alltags-Pizza

Feierabend-Pizzabasis – schneller, simpler Pizzateig und Tomatensoße

Ich habe noch nie fertigen Pizzateig gekauft – schlicht und einfach deshalb, weil ich damit aufgewachsen bin, dass er ganz selbstverständlich selbst gemacht wird und das super einfach ist. Irgendwie zog ich in meinem Kopf auch nie die Verbindung zwischen der Tatsache, dass viele Leute Respekt vor Hefeteig haben und dass Pizzateig deshalb ja auch abschreckend sein könnte. Bis letzthin ein Freund erst ganz automatisch fertigen Teig verwenden wollte und dann sehr begeistert davon war, wie einfach es doch ohne geht. Und trotz Hefe ist es weder kompliziert noch muss es lang dauern – gerade wenn man eine Mikrowelle hat und sich die Gehzeit damit fast komplett sparen kann.

Hier also nicht nur mein schneller Pizzateig sondern auch noch eine super schnelle Tomatensoße dazu. Beides erfüllt ganz sicher keine Gourmet-Anforderungen, der Teig ist nicht lange gegangen und voller Aroma und die Soße ist nicht aus guten, sonnengereiften Tomaten. Sondern das hier ist ein Rezept für die “mal eben schnell” Feierabendpizza. Simpel und fix gemacht aus typischen Vorratszutaten, ohne dass danach eine dreiviertel Dose Tomaten angebrochen herum steht. In gewisser Weise ein Kompromiss für spontane Pizza-Gelüste, der sich aber beim Essen nicht danach anfühlt. Und definitiv besser als Fertigteig.

Ihr könnt mit dem Grundrezept wunderbar herumspielen. Ich verwende gern anteilig etwas Vollkornmehl im Teig für mehr Aroma, nur helles Mehl geht aber auch. Weizen und Dinkel funktionieren beide wunderbar. Außerdem mag ich ein wenig granulierten Knoblauch im Teig, der macht alles “herzhafter” – aber auch den könnt ihr weglassen. Die Soße ist für mich wiederum nur mit Oregano, aber niemand hindert euch daran andere Kräuter zu unterzumischen.

Passend zu dem super simplen Rezept sind die Fotos übrigens auch Handy-Schnappschüsse. Im Alltag ist das eben manchmal einfach so. Nennen wir es Retro-Blog-Feeling.

Schnelle Pizzabasis – Teig und Soße

Super simpel, ohne lange Gehzeit und allein aus Vorratszutaten – dieses narrensichere Pizzarezept macht Fertigteig überflüssig und schmeckt deutlich besser.

Schnelle Alltags-Pizza

Zutaten

für 2 Personen

    Pizzateig:
  • 200 g Weizenmehl 405 oder Dinkelmehl 630 oder 1150
  • 50 g Vollkornweizen- oder -dinkelmehl (ersatzw. mehr helles Mehl)
  • 1 TL Trockenhefe
  • 0,5 TL Salz
  • optional: eine Prise granulierter Knoblauch
  • 150 ml lauwarmes Wasser
    Tomatensoße:
  • 1,5 EL Tomatenmark
  • 1-2 TL getrockneter Oregano
  • 2 EL lauwarmes Wasser
  • etwas granulierter Knoblauch oder 1 kleine Knoblauchzehe
  • Salz, Pfeffer
  • optional: Olivenöl nach Belieben

Zubereitung

  1. Für den Teig alle Zutaten miteinander verkneten, gerne mehrere Minuten lang, wenn ihr die Geduld dazu habt.
  2. Entweder den Teig locker abgedeckt entweder für 1 h bei warmer Raumtemperatur gehen lassen. Alternativ für nur 2,5 min auf niedrigster (!) Stufe in die Mikrowelle geben. Danach kann er direkt verarbeitet werden. Er wird auf diese Art nicht ganz so fluffig wie mit längerer Gehzeit, aber ausreichend für eine simple Pizza – vor allem wenn ihr ihn jetzt noch einige Minuten gehen lasst, während ihr den Belag vorbereitet.
  3. Den Teig mit etwas Mehl zu einem großen oder mehreren kleinen Fladen mit der gewünschten Dicke ausrollen.
  4. Für die Soße alle Zutaten zu einer geschmeidigen Soße verrühren (falls frischer Knoblauch verwendet wird die Zehe abziehen und fein hacken). Mit Salz und Pfeffer abschmecken.
  5. Die Teigfladen mit der Soße bestreichen und nach Belieben belegen. Im gut vorgeheizten Ofen bei 250 °C Ober-/Unterhitze 10-12 min lang backen (wenn der Teig relativ dünn ausgerollt ist, bei dickem Teig 15-17 min).
https://herbs-and-chocolate.de/2021/08/schneller-pizzateig-und-tomatensosse.html