21Aug/14

Vegane Semmelknödel

Ich habe ja schon mal Semmelknödel ohne Ei gemacht, was dank Kichererbsenmehl einwandfrei funktioniert hat. Diesmal wollte ich komplett vegane Semmelknödel machen, also auch ohne Kuhmilch. Nachdem ich keine Pflanzenmilch da hatte und man von der Milch im fertigen Knödel ohnehin nicht viel schmeckt wollte ich versuchsweise schlicht Wasser verwenden. Aber ohne Milch und ohne Ei käme dann doch etwas arg wenig Geschmack in den Knödel und gerade letzteres schmeckt man ja durchaus leicht heraus.

Die logische Schlussfolgerung war, Wasser statt Milch zu verwenden und mit etwas Kala Namak den Eigeschmack nachzuahmen – und das Ergebnis schmeckt tatsächlich noch etwas besser als meine letzte Variante und schlicht wie ein echt leckerer Semmelknödel. Das rosafarbene Salz und ich werden langsam richtig gute Freunde :)

Dazu gab es ganz klassisch Champignons in Rahmsoße. Als Sahne hab ich die Schlagcreme von Schlagfix verwendet, die geschmacklich wirklich gut und mit 79 ct ein gutes Eck günstiger ist als ähnliche Sahnealternativen. Sie enthält dafür leider eine ganze Latte an E-Nummern, aber sowas isst man ja auch nicht täglich…

Semmelknödel (vegan)

für 1 Person

2 alte Semmeln (ca. 125 g)
125 ml Wasser
1,5 EL Kichererbsenmehl
1/4 Zwiebel
gehackte Petersilie
Salz oder Kala Namak (ein Schwefelsalz)
Rapsöl oder Margarine
  1. Alte Semmeln in dünne Scheiben schneiden. (Oder fertiges Knödelbrot verwenden, falls ihr welches bekommt. Oder frische Semmeln verwenden und nach dem Aufschneiden für ca. 10 min bei 110 °C im Backofen trocknen.) Wasser erhitzen und über die Semmelstücke gießen. 10 min ziehen lassen, dabei nach 5 min einmal umwenden.
  2. Kichererbsenmehl mit 3 EL Wasser verrühren. Zwiebel abziehen, hacken und in Rapsöl oder Margerine andünsten und leicht bräunen lassen.
  3. Angerührtes Kichererbsenmehl zusammen mit der Zwiebel, der Petersilie und einem knappen 1/4 TL (lieber erst mal weniger) Kala Namak zu den Semmelstücken geben. Mit der Hand gründlich verkneten, sodass nur noch kleine Semmelstücke ganz bleiben. Aus der Masse drei Knödel formen. (Die werden eher klein)
  4. In einem großen Topf reichlich Wasser mit ein wenig Salz zum kochen bringen. Die Hitze zurück drehen, die Knödel ins Wasser gleiten lassen und im heißen, gerade nicht mehr kochenden (!) Wasser 15 min ziehen lassen. Vorsichtig aus dem Wasser fischen und anrichten.

 

Champignonrahm

für 1 Person
 ca. 300 g Champignons
1 kleine Zwiebel
1 Knoblauchzehe
1 Zweiglein frischer Thymian
ordentlicher Schuss Weißwein
ca. 100 ml Pflanzensahne
Salz, Pfeffer
Rapsöl
  1. Champignons putzen und vierteln. Zwiebel und Knoblauchzehe abziehen und hacken. Thymianzweiglein waschen. Alles zusammen in einer tiefen Pfanne in etwas Rapsöl ca. 10 min lang dünsten und leicht bräunen lassen.
  2. Mit Weißwein ablöschen und die Pflanzensahne angießen. Mit Salz und Pfeffer würzen, Deckel auf die Pfanne setzen und für ca. 15 min leise köcheln lassen. Ggf. noch etwas einkochen lassen, Thymianzweig herausfischen und nochmal abschmecken.
20Aug/14
One Pot Pasta mit Oliven

One-Pot-Pasta – Wenig Aufwand, großer Geschmack

Ein bisschen Faulheit muss auch sein. Und manchmal hätte man gerne ein leckeres Pastagericht, aber hat keine Zeit stundenlang eine leise köchelnde Soße zu betüddeln. Da bietet sich das Konzept der One-Pot-Pasta an: Man wirft alle Zutaten zusammen mit den Nudeln in einen Topf und kocht sie gemeinsam. Das geht fix, macht wenig Arbeit und Abwasch und die Aromen können sich wunderbar miteinander verbinden.

“Erfunden”, bzw. bekannt gemacht, hat diese Vorgehensweise wohl die Amerikanerin Martha Stewart (als “One-Pan Pasta”). Das ursprüngliche Rezept hab ich um Oliven und eine getrocknete Tomate erweitert, denn obwohl ich mich nach 23 Jahren extremer Abneigung langsam mit Tomaten anfreunde dürfen sie nach wie vor nicht zu dominant säuerlich sein. Das Ergebnis ist eine wunderbar leichte, dezent würzige Soße, die schön in die Nudeln eingedrungen ist.

 

One-Pot-Pasta “Olivia”

One Pot Pasta mit Oliven - wenig Aufwand, großer Geschmack!

One Pot Pasta mit Oliven

Zutaten

für 2 nicht so hungrige Personen

  • 200 g Vollkornnudeln
  • 200 g Cocktail-Tomaten
  • 2 Knoblauchzehen
  • 1/2 Zwiebel
  • Handvoll frisches Basilikum
  • 1-2 getrocknete Tomaten in Öl
  • 8 schwarze Oliven
  • Salz, Pfeffer
  • 500 ml Wasser
  • dazu nach Belieben Parmesan o.ä.

Zubereitung

  • Cocktail-Tomaten waschen und längs vierteln oder sechsteln. Zwiebel und Knoblauch abziehen und hacken. Getrocknete Tomate abtropfen lassen und ebenfalls hacken, genauso die Oliven und das gewaschene Basilikum.
  • Alle Zutaten zusammen mit dem Wasser in einen großen Topf oder eine tiefe Pfanne geben – am besten so groß, dass die Spaghetti darin flach liegen können. Einmal aufkochen lassen und dann ca. 12 min lang ohne Deckel leise köcheln lassen, bis alles Wasser verkocht bzw. aufgenommen ist. Dabei gelegentlich umrühren.
  • Nochmal abschmecken mit Salz und Pfeffer, anrichten und nach Belieben mit Parmesan o.ä. bestreuen.
https://herbs-and-chocolate.de/2014/08/one-pot-pasta-wenig-aufwand-groer.html

 

18Aug/14
vegane Pralinen selbstgemacht

Süßes Mitbringsel: Dreierlei vegane Pralinen

Das vergangene und, dank bayerischem Feiertag, verlängerte Wochenende war gut gefüllt – wir haben auf Deutschlands Straßen fast 1500 km zurück gelegt und an zwei verschiedenen Orten übernachtet, einmal bei Freunden und das zweite Mal nach einer Hochzeitsfeier im Hotel. Schön war’s, aber wegen den langen Autofahrten auch anstrengend. Und obwohl wir beide Abende ausgesprochen köstlich bewirtet wurden, freu ich mich jetzt wieder selbst den Kochlöffel zu schwingen.

Heute habe ich noch was für euch, das ich schon letzte Woche gemacht habe. Wenn man sich bei Freunden einquartiert, dann bringt man natürlich ein kleines Geschenk als Dankeschön mit. Dankenswerterweise hat mein Freund selbst vorgeschlagen, dass etwas “kreatives” doch schön wäre. Ein perfekter Vorwand – ähm, Anlass etwas auszuprobieren, was mich schon ein Weilchen gereizt hat: Selbstgemachte Pralinen, in diesem Fall alle drei vegan.

Nachdem ich beim Gewinnspiel zum 100. Vegan Wednesday ja eine Ladung Backzutaten gewonnen habe konnte ich aus dem Vollen schöpfen. Wenn ihr eine Zutat nicht da habt könnt ihr natürlich lustig variieren – Hauptsache die Masse lässt sich am Schluss halbwegs in Kugelform bringen. Ich präsentiere also:

  • Marzipan-Walnuss-Pralinen mit Schuss – Mit ein bisschen Rum. Weil der so vieles besser macht ;)
  • Snickers-Pralinen – Erdnuss, Kakao und ein Hauch von Karamell dank dem
    Kokosblütenzucker. Hier haben Attila Hildmanns Pralinen aus dem Buch
    Vegan For Fit Pate gestanden.
  • Kokos-Mandel-Pralinen – Geschmacklich ähnlich wie Raffaello, inspiriert von diesem chefkoch-Rezept.

 

Kokos-Mandel-Pralinen (à la Raffaello)

für ca. 15 Stück
50 g Kokosmus
10 g braunes Mandelmus
20 g weißes Mandelmus
15 g Agavendicksaft
18 g gepuffter Amaranth
Kokosraspeln zum ummanteln

  1. Kokosmus ggf. etwas erwärmen, damit es geschmeidiger wird – ich hab dafür das Schälchen mit dem Mus einfach in einen Suppenteller voll warmen Wasser gestellt. Gründlich verrühren mit Mandelmus und dem Agavendicksaft und zuletzt den Amaranth untermischen.
  2. Zu Kugeln formen, in Kokosraspeln wälzen und für ca. 1 Stunde in den Kühlschrank stellen, damit die Pralinen fest werden.

 

Snickers-Pralinen

für ca. 10 Stück
70 g Erdnussmus
5 g Kakaopulver (ungesüßt, kein Kaba)
20 g Agavendicksaft
5 g Kokosblütenzucker (für leichten Karamellgeschmack)
8 g gepuffter Amaranth
evtl. 1-2 TL Mandelmus
  1. Erdnussmus ggf. leicht erwärmen, damit es geschmeidiger wird. Mit dem Kakao, dem Kokosblütenzucker und dem Agavendicksaft zu einer glatten Masse verrühren und zuletzt den Amaranth untermischen.
  2. Zu Pralinen formen. Falls die Masse extrem bröselig ist 1-2 TL Mandelmus gründlich darunter kneten. Die fertigen Pralinen ca. eine Stunde kühlstellen.

Marzipan-Walnuss-Pralinen mit Schuss

für ca. 7 Stück
70 g Marzipanrohmasse
20 g Walnüsse
1/2 TL Rum (nach Geschmack auch mehr)
ca. 30 g Zartbitter-Kuvertüre
einige kleine Walnussstücke als Deko
  1. Walnüsse fein hacken und zusammen mit dem Rum unter die Marzipanrohmasse kneten. Zu Kugeln formen und unten etwas plattdrücken, sodass sie stehen ohne wegzurollen.
  2. Die Kuvertüre im Wasserbad (oder in der Mikrowelle bei geringer Leistung und regelmäßigem stoppen und umrühren) schmelzen lassen. Die Pralinen kopfüber schräg etwa zur Hälfte in die Kuvertüre tauchen, kurz abtropfen lassen und dann zum trocknen hinstellen. Solange die Kuvertüre noch warm ist ein Walnussstück als Deko auf die Praline legen.

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14Aug/14

Salziges Mitbringsel: Pommes-Gewürzsalz

Was ist das klassische Mitbringsel, wenn man zu einer Wohnungs- oder Hauseinweihung eingeladen ist? Genau, Brot und Salz. In diesem Fall nicht irgendein Salz – ich konnte es nicht lassen mich etwas auszutoben und habe ein Pommes-Gewürzsalz daraus gemacht.

Die Idee habe ich geklaut, aber das genaue “Rezept” habe ich nach meinem Geschmack abgewandelt. Theoretisch ist das Salz sehr schnell gemacht, wenn man nicht wie ich immer wieder abschmeckt und überlegt wie man es noch verbessern könnte ;)

Pommes-Gewürzsalz

8 EL Salz
2 TL granulierter Knoblauch
2 TL mildes Currypulver
1 TL schwarzer Pfeffer, frisch gemahlen
1/2 TL gemahlene Chilis
2 TL Paprikapulver edelsüß
2 TL Paprikapulver rosenscharf
2 TL geräuchertes Paprikapulver
1 TL Cumin

Alles vermischen. 
(Ob sich auf diesem Blog jemals eine kürze Zubereitungsbeschreibung findet?)
12Aug/14

Zwetschgendatschi mit Quark-Öl-Teig

Ich habe unterdessen schon in verschiedenen Ecken Bayerns gelebt, aber Zwetschgendatschi gab es überall. Erfunden wurde dieser Blechkuchen angeblich in Augsburg – daher kommt der Spitzname der Stadt “Datschiburg”, das wusste ich als relative Neu-Augsburgerin bislang noch gar nicht. Im Originalrezept ist es wohl ein Mürbteig, ich kenne ihn aber eher als Hefeteig, der üppig mit Zwetschgen belegt und mit Zimtzucker oder Streuseln bestreut wird. Wenn man nach meinen Lieblingskuchen fragt, dann folgt auf Kirsch-Schokokuchen sehr schnell Zwetschgen-Datschi, weil er wunderbar fruchtig, süß-säuerlich und zimtig ist. Ich backe nicht oft, weil hier nicht so viel Kuchen gegessen wird, aber nachdem Zwetschgen gerade Saison haben musste ich einfach einen Datschi backen – mit Quark-Öl-Teig als Boden, der schön saftig wird und ohne Eier auskommt.

Übrigens, wisst ihr wie man Zwetschgen und Pflaumen auseinanderhält? Zwetschgen sind eine Pflaumenunterart und äußerlich sehen sie je nach Sorte teilweise sehr ähnlich aus. Aber Zwetschgenkerne sind deutlich spitzig, während die von “normalen” Pflaumen eher rundlich sind. Sofern ihr keinen Entkerner besitzt werdet ihr für diesen Kuchen einiges an Früchten aufschneiden und die Kerne in Ruhe begutachten können. Aber die Arbeit lohnt sich definitiv!

Zwetschgendatschi mit Quark-Öl-Teig

 
für 1 Springform (für ein Blech die doppelte Menge)
Teig:
150 g Mehl
75 g Magerquark
3 EL Rapsöl (oder anderes geschmackneutrales Öl)
1,5 EL Milch
1 Pkch. Vanillezucker
25 g Zucker
1/2 Pkch. Backpulver
Prise Salz
Belag:
ca. 750 g Zwetschgen
50 g Butter (zimmerwarm)
50 g Zucker
60 g Mehl
1 TL Zimt
  1. Quark, Milch, Öl, Zucker, Vanillezucker und Salz verrühren. Das Mehl mit dem
    Backpulver vermischen, nach und nach zu der Quarkmasse geben und kneten, bis ein geschmeidiger Teig entsteht. 
  2. Den Boden einer Springform mit Backpapier auskleiden und die Wänder einfetten. Den Teig auf dem Boden der Springform verteilen und einen niedrigen Rand (ein halber Zentimeter genügt) hochziehen. Der Rand soll später den austretenden Saft der Zwetschgen am herunterlaufen hindern.
  3. Zwetschgen waschen und entkernen. Per Hand am besten einmal längs rundherum einschneiden, aufdrehen, den Kern herausnehmen und die entstandenen Hälften nochmal von der Innenseite einmal längs einschneiden, damit sie flacher liegen. Den Teig in Reihen mit den Zwetschgenhälften belegen, dabei sollen sie sich dachziegelartig überlappen, also nicht komplett nebeneinander liegen.
  4. Ofen vorheizen. Die zimmerwarme Butter mit dem Zucker, Mehl und dem Zimt verkneten, bis ein brösliger Teig entsteht. Diesen über den Zwetschgen bröseln.
  5. Bei 185 °C (Umluft) 35 min backen. Schmeckt auch lauwarm schon ganz ausgezeichnet, wenn ihr so wie ich nicht warten könnt ;)