Nussmilch selbst gemacht (und Verwertung der Reste)
Nussmilch zu kaufen ist teuer und selber machen ist sowieso viel spannender. Letzthin hab ich mir ja einen Mixer gekauft, einen von Braun für etwa 60 Euro. Das ist natürlich kein Hochleistungsgerät, aber ich wollte trotzdem den Versuch wagen wie gut er sich schlägt. Spoiler: es funktioniert einwandfrei ;)
Haselnuss-“Milch”
- Haselnüsse ca. 2 h lang in Wasser einweichen, dann abgießen. Die Einweichzeit hängt von der Nusssorte ab – bei Mandeln sollten es beispielsweise eher 6-8 h sein.
- Die Nüsse zusammen mit 0,5 l frischem Wasser in den Mixer geben und so lange mixen, bis die Nusspartikel ganz, ganz klein sind. Ich habe das in zwei Anläufen gemacht, erst eine Weile mixen lassen, dann einige Minuten stehen lassen, und dann nochmal gemixt. Vermutlich hätte es die Pause aber gar nicht gebraucht. Achtet ein bisschen darauf wie warm euer Mixer und euer Nussgemisch wird – ein allzu warmer Mixer ist kein gutes Zeichen ;)
- Den Inhalt des Mixers durch das Wäschenetz in euer Gefäß gießen, dabei bleiben die Nussteilchen im Netz zurück. Deshalb muss es ein feines sein – meines ist von DM, die gibt es dort günstig im 2er-Pack. Das Netz samt Inhalt zusammendrehen und sehr gründlich alles an Flüssigkeit rauspressen was geht. Jetzt habt ihr eure Nussmilch im Gefäß und den Nusstrester im Wäschenetz.
- Nussmilch abschmecken mit etwas Salz und Zucker oder anderem Süßungsmittel.
Es war erstaunlich simpel. Mein Mixer hat sich wacker geschlagen und die übrigen “gemahlenen” Nüsse sind wirklich fein. Die Milch schmeckt leicht nach Haselnuss, ist nicht zu wässrig und natürlich, nachdem ich den Zucker selbst dosiert habe, nicht zu süß. Sie hat auch gar nicht diese strohige Geschmacksnote, die ich bei gekauften Pflanzenmilchsorten bisher immer mit drin hatte. Hat also wunderbar geklappt :)
Resteverwertung: Pizza mit Haselnussaroma
Nachdem der Trester viel zu schade zum wegwerfen ist, hab ich ihn zum Backen verwendet. In der Regel wird man Haselnüsse eher in Kekse oder Kuchen packen, aber bei mir war es Pizza. Weil ich wollte eh Pizza machen. Also warum nicht mit Haselnüssen im Teig? ;) Mein Pizza-Grundrezept findet ihr hier. Ich hab einfach den Nusstrester gewogen und entsprechend weniger normales Weizenmehl genommen. Grünen Spargel als Belag hat mir das Kaufland leider nicht gegönnt, also gab es Spinat, Champignons und Zwiebel. Die Tomatensoße hab ich mit Thymian und zerquetschtem Knoblauch gewürzt und obendrauf kam Käse.
Die Haselnüsse hat man nur ganz dezent heraus geschmeckt, eigentlich nur wenn man wusste, dass sie drin sind – auf die Menge Mehl hätten es mehr sein müssen. Und vielleicht nicht Tomatensoße, sondern eher etwas sahneartiges, aber die passierten Tomaten wollten dezimiert werden. Und man hätte noch gehackte Haselnüsse drüber streuen können, aber dafür war ich zu ich zu hungrig, es war schon sehr spät. Trotzdem, diese Art der Nusstresterverwertung hat Potential!