Dinkelvollkornbrot mit pürierten Rosinen
Ja, schon wieder ein Brot. Und schon wieder nach einem Rezept vom Plötzblog. Diesmal allerdings ein reines Vollkornbrot, das – man höre und staune – weder trocken, noch allzu kompakt geworden ist, sondern schön fluffig und weich mit einer wunderbar krossen, splitternden Kurste. So langsam bekomme ich ein wenig Übung darin den Teig während der Gare warm genug zu halten, sodass der Sauerteig gut seine Arbeit verichten kann. Zugegeben, es ist noch sehr viel Luft nach oben in Sachen Bäckereikunst, aber immerhin die Tendenz stimmt ;)
Habe ich schon erwähnt, dass Brotbäckerei süchtig machen kann? Ich gestehe: In meinem Kühlschrank wohnt jetzt nicht nur Anstellgut vom Roggensauer, sondern auch vom Weizensauer. Sieht dekorativ aus, zwei alte Olivengläser gefüllt mit einer hellbraunem, von kleinen Bläschen durchzogenen zähflüssigen Masse…
Die pürierten Rosinen im Brot klingen erst mal merkwürdig, aber 40 g Rosinen auf ein anderthalb Pfund schweres Brot ist ja nun fast nichts. Die minimale Süße, die noch durchkommt, passt dafür wunderbar zum herben Vollkorngeschmack – ich würde nächstes Mal sogar 10 g mehr riskieren. Die Krume ist übrigens schöner geworden, als das Photo unten vermuten
lässt. Ich war mit dem Anscheiden mal wieder zu ungeduldig.
Dinkelvollkornbrot mit pürierten Rosinen
- Zutaten für den Sauerteig vermengen und entweder bei Raumtemperatur ca. 20 h oder bei fallender Temperatur (ungefähr von 33°C auf 23°C) ca. 16 h reifen lassen. Ich habe letztere Variante gewählt, diesmal statt im ausgeschalteten Ofen in der ausgeschalteten Mikrowelle, in die ich gleichzeitig ein Glas mit zu Beginn heißem Wasser gestellt hatte.
- Für das Rosinenpüree die Rosinen mit den 40 g kochendem Wasser übergießen, abkühlen lassen und für 8 h im Kühlschrank lagern. Danach gründlich pürieren.
- Am Backtag alle Zutaten für den Hauptteig miteinander verkneten, bis nach ca. 7 min ein mittelfester, straffer Teig entstanden ist.
- Den Teig abgedeckt bei 24°C für 2 h ruhen lassen, dabei nach 1 h ausstoßen (also einmal kurz durchkneten). Dieser Schritt fand bei mir im Bad statt, die Schüssel stand direkt auf der Fußbodenheizung, weil die Küche anderweitig belegt war. Gegen Ende der Zeit habe ich den Ofen minimal angeheizt, um ihn auf etwas über Raumtemperatur zu bekommen, und habe bei der Gelegenheit das Gärkörbchen mit vorgewärmtes.
- Den Teig rundwirken und mit dem Schluss nach oben in ein gut bemehltes, vorgewärmtes Gärkörbchen setzen. Nocheinmal für 1-1,5 h zur Gare stellen – bei den angegebenen 24°C wären es wohl eher 1,5 h gewesen, nachdem mein Teig etwas wärmer war befand ich ihn nach gut einer Stunde für backfertig. Bei leichtem Eindrücken mit dem Finger blieb eine Delle, die sich dann langsam wieder ausgefüllt hat.
- Das Brot auf einen Holzschieber stürzen, einschneiden und in den (unbedingt vorgeheizten) Ofen bei 250°C mit Dampf einschießen. Nach 10 min Schwaden ablassen (nachdem meine Blumenspritze nicht viel bringt habe ich zu diesem Zeitpunkt allerdings stattdessen noch ein paarmal reingesprüht) und bei 220°C für weitere 30 min backen. Ofen ausschalten und das Brot mit der Restwärme 10 min fertigbacken.