Wintergemüse. Da ist das Thema wieder. Ja, ich verfolge tatsächlich den Plan mehr davon in mein Rezeptrepertoire zu integrieren. Chicorée ist auch so ein Kandidat, der mir eigentlich schmeckt, aber den ich aus Einfallslosigkeit beim Einkaufen oft habe liegen lassen. Das hat er wirklich nicht verdient!
Für Inspiration sorgte – mal wieder – die liebe Melissa von Gourmandises végétariennes, die ein Zitronenrisotto auf karamellisiertem Chicorée verbloggte. Mein Geschmackssimulator sprang sofort an und skizzierte etwas zitroniges, bitter-süßliches, wintergerecht warm und in soulfoodtauglicher, cremiger Konsistenz. Also landete das Rezept auf meiner Nachkochliste.
Als ich es schließlich kochen wollte, konnte ich mich allerdings nicht so recht entscheiden, ob ich nicht doch eher Lust auf Kartoffeln hatte statt auf Risotto – bis ich schlussendlich auf Kartoffelsotto umschwenkte. Zwei in eins, quasi. Die Kartoffel steuert eine erdige Note bei, die ausgezeichnet in das Gesamtbild passt und das Gericht noch etwas bodenständiger macht. Die Zutatenliste ist recht kurz und man könnte sicherlich mit Gewürzen experimentieren – aber irgendwie hat schlicht und einfach nichts gefehlt. Auch keine tierischen Produkte, deshalb ein Beitrag für den Tierfreitag.
Zitronen-Kartoffelsotto mit karamellisiertem Chicorée
1 kleine Knoblauchzehe
- Kartoffeln schälen und in kleine Würfel (ca. 0,5 cm Kantenlänge, gerne auch etwas kleiner) schneiden. Zwiebel und Knoblauch abziehen und hacken.
- Olivenöl in einem Topf oder einer tiefen Pfanne erhitzen, Zwiebel und Knoblauch darin andünsten. Die Kartoffelwürfel dazu geben und anbraten, bis sie stellenweise leicht gebräunt sind.
- 200 ml von der Gemüsebrühe angießen. Die Zitrone heiß waschen, die Schale abreiben und mit zu den Kartoffeln geben. Nun das Kartoffelsotto unter gelegentlichem Rühren ohne Deckel für 15-20 min köcheln lassen. Sobald viel Flüssigkeit verdampft ist und etwas Wasser nachgießen.
- Das Kartoffelsotto ist fertig, wenn die Kartoffelstückchen außen anfangen zu zerfallen, aber innen noch halbwegs stabil sind. Wie “matschig” es werden soll könnt ihr über die Kochzeit natürlich selbst steuern. Wenn ihr mit der Konsistenz zufrieden seid, abschmecken mit Salz und Pfeffer und soviel von dem Saft der Zitrone wie ihr mögt. Bei mir war es etwa die Hälfte des Safts.
- Chicoréeblätter abtrennen, waschen und je nach Größe halbieren oder dritteln. In etwas Olivenöl andünsten, bis die Blätter zusammengefallen und leicht gebräunt sind.
- Etwas Salz über den Chicorée geben, dann mit dem Zucker bestreuen und diesen karamellisieren lassen. Ablöschen mit einem Schluck Wasser.
- Den Chicorée aus der Pfanne nehmen und mit dem Kartoffelsotto anrichten.
Hallo Carla,
vielen Dank für dieses tolle Rezept. Es hat so so so gut geschmeckt! Leider gab's keinen Chicorée, dafür Endivien. Die haben in der Pfanne etwas Wasser gezogen. Das Sößchen gab ich am Schluss einfach über das Risotto und was soll ich sagen? Sauer und süß und bitter und toll. Danke!
Steffi
Freut mich sehr, dass es geschmeckt hat! :) Endivien statt Chicorée ist auch eine gute Idee.
Liebe Grüße,
Carla
Das sieht ja nett aus! Ich bin immer wieder dankbar für neue Variationen zur Kartoffel – werd ich nachkochen!
Gerne, ich würde mich sehr über einen Bericht freuen! :) Kartoffeln sind ja eigentlich sehr vielseitig, aber ich koche mit ihnen irgendwie immer dieselben Rezepte. Bei diesem Gericht hier lohnt sich die Abweichung vom normalen Trott aber z.B. durchaus.
Liebe Grüße,
Carla
Festkochende Kartoffeln??
Ich nehme an, deine Frage ist welche Kartoffeln ich verwendet habe? Ich hatte vorwiegend festkochende, festkochende dürften aber auch gehen.