Vor einer Woche noch im T-Shirt draußen gesessen, dann plötzlich Schnee, dann wieder ein Tag Sonne bei kalten Temperaturen, gefolgt von einem Tag Nieselregen – der April bleibt seinem Image treu. Die letzten zwei Wochen hatte ich fast alle Jacken die ich besitze einmal an und bin schon leicht verwirrt, ob jetzt Frühling oder Herbst oder was-auch-immer ist.
Passend zu diesem Wetter habe ich ein sehr un-saisonales Essen für euch. Kartoffel und Knollensellerie klingen eher nach Winteressen, aber dazu kommt ein sommerliches Gemüse mit Aubergine, Paprika und Tomaten. Die Idee hierfür stammt aus dem Buch mit dem leicht irreführenden Titel “La Veganista – Iss dich glücklich mit Superfoods”. In dem geht es nicht um die typischerweise als Superfood bezeichneten Nahrungsmittel, sondern um lokale Varianten. Ich bin so oder so kein Fan dieses Begriffs, aber es sind einige schöne Rezepte darin. Außerdem schreibt sich das Buch saisonale Küche auf die Fahne, was ich mit diesem speziellen Rezept nicht ganz in Einklang bringen kann. Wobei es Knollensellerie und Kartoffeln natürlich ganzjährig gibt, insofern habe ich es vielleicht doch einfach zur falschen Zeit gekocht?
Das erste Mal habe ich dieses Rezept bei Freunden zubereitet, kurz darauf nochmal für mich, weil ich es so gut fand. Mit der Originalvorlage hat zumindest das Gemüse allerdings nicht mehr so viel zu tun, dort wurde nach Sivripaprika verlangt und außerdem mit Sternanis, Datteln und Oliven gearbeitet. Ich habe es für den Kochabend an unsere kulinarischen Vorlieben angepasst und etwas konservativer gewürzt. Für den Extra-Paprikakick kommt Ajvar mit hinein, den ich sehr gerne mag und der das Gemüse herrlich würzig macht. Dazu der eher schlichte aber trotzdem aromatische Kartoffelstampf – sehr fein. Löffelbares Seelenfutter für triste Tage egal welcher Jahreszeit.
Zutaten
für 3-4 Portionen
- 600 g vorwiegend festkochende (oder mehlige) Kartoffeln
- 300 g Knollensellerie
- 150 ml Milch (Kuh- oder Pflanzen-)
- 200 ml Wasser
- Prise Muskat
- Salz
- Stich Butter oder Margerine
- 1 Aubergine
- 1 grüne Paprika
- 1-2 Zwiebeln
- 1/2 rote Paprika
- 1 kleine Fleischtomate (oder 3 EL stückige Tomaten aus der Dose)
- 2 Knoblauchzehen
- Rosmarin (am besten frisch)
- 1 EL Ajvar
- 1 EL Tomatenmark
- Salz, Pfeffer
- ca. 3 EL Olivenöl
Zubereitung
- Für den Stampf Kartoffeln und Sellerie schälen und in Würfel mit etwa 1-1,5 cm Kantenlänge schneiden. Zusammen mit Milch und Wasser in einen Topf geben. Einmal aufkochen lassen, dann bei schräg aufgelegtem Deckel und niedriger Hitze für 25-30 min köcheln lassen, bis das Gemüse gar und weich ist.
- Für das Sommergemüse alles waschen und bereitlegen. Aubergine in Würfel mit etwa 1 cm Kantenlänge schneiden. In einer Pfanne etwas Olivenöl erhitzen, die Aubergine hineingeben und braten lassen. Nun der Reihe nach das restliche Gemüse in Würfel schneiden und nach und nach zugeben, beginnend mit dem, das die längste Garzeit hat: Zunächst die grüne Paprika, dann die Zwiebel, die rote Paprika, die Tomate und zuletzt die fein gehackten Knoblauchzehen. Gelegentlich umrühren.
- Wenn alles in der Pfanne ist, etwas gehackten Rosmarin hinzufügen und das Gemüse für weitere 10 min braten lassen. Dann Ajvar und Tomatenmark untermischen und mit Salz und Pfeffer abschmecken. Nach Belieben noch etwas Olivenöl zugeben.
- Für den Stampf sollte das Gemüse nun gar gekocht sein. Mit einem Kartoffelstampfer zerdrücken bis zur gewünschten Konsistenz und mit Muskat, Salz und einem Stich Butter oder Margerine abschmecken.
Hi Carla,
La Veganista hab ich ebenfalls im Regal! :)
Habe viele der Rezepte ein wenig abgewandelt, sodass meine Kids das auch essen. Zum Beispiel Kartoffelstampf mit Möhren und nur einer kleinen Menge Sellerie. Und schon essen die Kleinen das auch. Und natürlich ohne Ajvar. Das Ganze lasse ich alles in einer Pfanne mit hohem Rand vor sich hin köcheln und hab daher kaum Abwasch. :)
LG, Lisa
Abwandeln klappt ja zum Glück meistens sehr gut und genau das liebe ich am Kochen :) Ich glaube, milden Ajvar habe ich auch schon als Kind gegessen, wenn auch nicht unbedingt pur – scharfen verwende ich bis heute nicht, in der Hinsicht bin ich nämlich ein ziemliches Weichei ;) Hauptsache, deinen Kleinen schmeckt es!
LG
Carla