Er: “Wir müssen bald wieder Leute einladen, die Bier trinken – hier steht noch so viel Helles.”
Ich: “Soll ich’s in Brot backen?”
Er: “Da kommt dann aber nur ein bisschen was rein, oder? Ganz am Schluss?”
Ich: “Ne, ne, in den Teig kommt gar kein Wasser sondern nur Bier.”
So verlief letzthin ein Gespräch zwischen meinem Liebsten und mir. Dazu muss man wissen, dass ich Bier höchstens als Radler oder Russ trinke und sein Herz wiederum klar für dunkles Bier schlägt. Wenn nach einer Feier also Helles übrig bleibt, dann steht das bei uns erst mal ein ganzes Weilchen unberührt. Praktischerweise hatte ich bei Ylva und Lutz kurz vor obigem Gespräch das Rezept für Bierbrot gesehen. Wenn das Schicksal so deutlich ruft, kann man es schwerlich ignorieren.
Das Brot, das nach diesem Rezept entstanden ist, hat mich in helle Aufregung versetzt, als ich es aus dem Ofen geholt habe. So toll ist noch nie ein Brot bei mir hochgegangen! Zugegebenermaßen ist es allerdings auch das erste Mal, dass ich keinerlei Vollkornmehl verwendet habe ;) Und mein Sauerteig hat unterdessen auch etwas Training erfahren. Tatsächlich ist mir dieses Brot eigentlich schon zu fluffig, zu elastisch und weich geworden – ich mag es lieber etwas kompakter und bauernbrotmäßiger. Wenn ihr aber so lockere Brote mögt, dann ist dieses Rezept aber auf jeden Fall etwas für euch. Das enthaltene Bier schmeckt man übrigens so gut wie gar nicht heraus, dunkles Bier wäre hier wohl definitiv eine bessere Wahl.
Zutaten
für einen 1 kg-Laib
- 160 g Roggenmehl 997 (original 1150)
- 130 g Bier nach Wahl
- (den restlichen Inhalt der Flasche brauchen wir für den Hauptteig)
- 16 g Anstellgut (bei mir Roggen)
- Sauerteig
- 500 g Weizenmehl 405
- 340 g Bier (aus der Flasche vom Vortag)
- Autolyseteig
- 12 g Salz
Zubereitung
- Zutaten für den Sauerteig vermischen und bei 33°C fallend auf 23°C ca. 16 h reifen lassen. Z.B. im ausgeschalteten Ofen oder Mikrowelle, in die ihr zu Beginn eine Schüssel mit kochendem Wasser mit dazu stellt, das mit der Zeit abkühlt.
- Sauerteig vermischen mit dem Weizenmehl und restlichen Bier und ca. 3 min lang kneten. 30 min ruhen lassen. Danach das Salz hinzufügen und ca. 8 min lang kneten.
- Den Teig 3 h lang bei ca. 20°C gehen lassen. Jeweils nach 30, 60 und 90 min falten, dabei werden die vier Kanten des Teigs nacheinander mit befeuchteten Händen nach oben gezogen/gedehnt und dann über den restlichen Teig geklappt. Zu sehen auch in diesem Video.
- Nach den 3 h den Teig rundwirken und mit Schluss nach oben in einen gut bemehlten Gärkorb setzen. Locker mit eingeölter Klarsichtfolie abdecken (eingeölt, damit der Teig nicht daran kleben bleibt) und für 20 h in den ca. 4°C kalten Kühlschrank stellen.
- Am Backtag den Ofen auf 250°C vorheizen. Das Brot direkt aus dem Kühlschrank auf einen Brotschieber stürzen, kreuzweise ca. 2 cm tief einscheiden und in den Ofen schieben. Mit Dampf (bei mir kam wieder die Blumenspritze zum Einsatz) 10 min backen, dann den Dampf ablassen und bei 210°C 40 min lang fertig backen.
hehe… wir mögen brot tatsächlich auch lieber kompakter :-) nichtsdestotrotz ist es so wunderwunderschön, dein bierbrot! und ich habe den ganzen nachmittag hinundher überlegt, ob es auch eins für uns wäre – aber ich fürchte das bier schreckt mich nach wie vor ab.
liebe grüße!
sandra
Wie schön, dass ich mit dieser Vorliebe nicht allein bin ;) Ganz ehrlich: Bei diesem Brot schmeckt man mit Hellem so gut wie gar nichts vom Bier durch – aber dann braucht man ja eigentlich auch keines reinmischen. Und wenn ihr Bier nicht mögt, macht es auch eher wenig Sinn dieses Brot mit kräftigerem Bier zu backen. Insofern würde ich jetzt mal sagen, außer um des Experimentierens Willen gibt's für dich keinen Grund gerade dieses Rezept auszuprobieren :)
Liebe Grüße,
Carla
aberaberaber… die kruste sieht so toll aus *schwärm*
Sie ist auch wirklich ziemlich toll geworden… Dann doch ein Versuch mit Hellem? ;) Beim Teig kneten musst du evtl. zwischendurch kurz die Luft anhalten…
hhhhmhmhmhmh……
ich überlege noch mal! ;-)