Das Wort “Baggers” kennt kaum jemand aus meinem Umfeld. Es ist ein fränkischer Ausdruck und in Oberbayern und Schwaben, wo es mich unterdessen hinverschlagen hat, ist er nicht gebräuchlich. Stattdessen sagt man Reiberdatschi. Hochdeutsch wäre Kartoffelpuffer der richtige Begriff und auf Wikipedia findet man noch eine ganze Reihe an weiteren Synonymen (“Baggers” ist allerdings nicht darunter). Faszinierende Sprachvielfalt :) Ich finde trotzdem, dass “Baggers” am sympathischsten klingt. Vermutlich weil ich den fränkischen Dialekt allgemein sehr gern mag.
Worum es sich bei Baggers bzw. Reiberdatschi handelt wisst ihr sicherlich: Rohe Kartoffeln werden gerieben, ausgedrückt, mit Mehl und Ei zu einem Teig verarbeitet und in der Pfanne zu knusprigen, kleinen Fladen ausgebacken. Wenn ihr schon länger meinen Blog lest wisst ihr, dass ich es abgrundtief hasse Gemüse zu raspeln – eine Küchenmaschine habe ich nämlich nicht, alles Handarbeit. Und so gern ich meine Hände in Hefeteig vergrabe, bei einem Gemüsehobel hört der Spaß für mich auf. Nachdem nun mein Liebster sich explizit Reiberdatschi gewünscht hatte, habe ich also ihn zum Kartoffeln reiben eingespannt und mich derweil um die sonstigen Vorbereitungen gekümmert. Ein sehr empfehlenswertes Vorgehen ;)
Wie so oft habe ich die Version ohne Ei gemacht, das hier ja in erster Linie zur Bindung und nicht zum Geschmack beiträgt. Wobei eine Prise Kala Namak trotzdem nicht schadet. Dazu gab übrigens Champignonrahm und – quasi als Nachspeisen-Variation – frisches Apfelmus.
Baggers
- Kartoffeln schälen und fein reiben. In ein Geschirrtuch o.ä. wickeln und gründlich auspressen, sodass die Kartoffelmasse möglichst trocken wird. Ich habe das Wäschenetz verwendet, dass ich auch für Nussmilch hernehme.
- Zwiebel fein hacken und zu den Kartoffeln geben. Kichererbsenmehl mit 1 EL Wassern verrühren und ebenfalls dazu geben, genauso das Mehl, eine Prise Muskat, evtl. Kala Namak und etwas Salz. Gründlich vermengen.
- Den Kartoffelteig mit der Hand zu Baggers formen und sie in Öl knusprig braun braten. Nicht bei zu hoher Temperatur, sonst werden sie außen schwarz und bleiben innen roh. Danach auf Küchenpapier legen, damit das überschüssige Fett aufgenommen wird.
Deine Puffer sehen sehr lecker aus. Und ohne Ei muss ich das unbedingt ausprobieren. Dazu Apfelmus…mhhh lecker:-)
Viele liebe Grüße
Sia
Ohne Ei geht hier wirklich problemlos :) Und dann noch mit dem frischen Apfelmus – davon bin ich momentan extrem begeistert, so einfach, warm, mundschmeichelnd, schön säuerlich-süß mit einem Hauch von Zimt… *seufz* Die Hälfte löffle ich immer schon direkt aus dem Topf, beim "abschmecken" ;)