Habt ihr eine Kuchentradition? Gibt es bei euch vielleicht den typischen Sonntagskuchen über dessen Reste sich Nachbarn oder Kollegen freuen? Oder backt ihr nur wenn sich Besuch ankündigt?
Ich backe fast nur wenn sich ein passender Anlass in Form eines Treffens mit Freunden ergibt. Dann habe ich immer die Qual der Wahl was ich denn aus meiner umfassenden Rezeptesammlung machen möchte. Bei Kuchen scheiden sich ja die Geister bzw. Geschmäcker – Torte oder Rührkuchen, Hefe- oder Mürbteig, mit Obst oder lieber ohne, saftig-klätschig oder eher etwas trockener, ob Streusel, Puddingschicht oder Kuchenguss und dann noch die Vorlieben zu einzelnen Zutaten. So viele Möglichkeiten! Und abgesehen von Torten mag ich die meisten Varianten auch noch, ein Ausschlussverfahren hilft mir bei der Entscheidung also nur bedingt.
Schon zweimal ist meine Wahl auf einen Hefeteig gefallen, der mit Zitronenschale aromatisiert, mit Schokolade und Nüssen gefüllt und nach dem Backen mit Zuckersirup getränkt wird. Beide Male war ich vom Ergebnis absolut begeistert – was zunächst pappig-süß klingt ist stattdessen wunderbar ausgewogen. Das Rezept stammt von Yotam Ottolenghi aus dem “Jerusalem”-Kochbuch (und wer diesen Namen nicht kennt, hat bisher definitiv was verpasst!). Wie so viele Hefeteige braucht auch dieser hier Zeit, fangt am besten am Vortag schon zu backen an. Die investierte Zeit lohnt sich, glaubt mir! Übrigens schmeckt das Babka auch mit Kakaonibs statt Nüssen sehr gut, falls Nussallergiker mitessen. Ganz große Empfehlung!
Zutaten
für eine 24 cm-Kastenform
- 265 g Weizenmehl 405
- 50 g Zucker
- Schale 1/4 Bio-Zitrone
- 60 ml lauwarmes Wasser
- 5 g Frischhefe (Nehmt 10 g, falls ihr nicht die Zeit habt ihn über Nacht gehen zu lassen.)
- 75 g Butter
- 1 Ei (Sollte sich durch die üblichen veganen Alternativen ersetzen lassen.)
- Prise Salz
- 65 g Zartbitterschokolade
- 60 g Butter
- 25 g Puderzucker
- 15 g Kakaopulver
- 50 g Walnüsse (Original: Pekanüsse. Allergiker nehmen Kakaonibs.)
- 1 EL Zucker
- 130 g Zucker
- 80 ml Wasser
Zubereitung
- Am Vortag alle Zutaten für den Teig zusammenmischen und für mindestens 10 min verkneten, bis ein geschmeidiger Teig entsteht. Eventuell noch ein wenig Wasser oder Mehl zugeben, falls der Teig sehr trocken oder sehr klebrig ist.
- Mit Frischhaltefolie abdecken und über Nacht im Kühlschrank gehen lassen. Alternativ könnt ihr 10 Gramm Hefe verwenden, dann genügen auch ca. 3 h bei Raumtemperatur.
- Am nächsten Tag den Teig nochmal durchkneten, dann auf einer bemehlten Oberfläche zu einem Rechteck von ca. 40x30 cm ausrollen.
- Für die Füllung Schokolade und Butter schmelzen lassen, dann vermischen mit Puderzucker und Kakaopulver. Diese Mischung auf dem Teig verteilen, dabei zu allen Seiten ca. 2 cm Rand freilassen.
- Die Walnüsse ggf. ohne Fett in einer Pfanne anrösten, dann hacken und zusammen mit dem 1 EL Zucker über dem mit Schokolade bestrichenen Teig verteilen.
- Von der schmalen Seite her aufrollen, dabei den freigelassenen Rand mit etwas Wasser bestreichen, damit er leicht klebt. Diese Rolle mit der Naht nach unten hinlegen, längs halbieren und anschließend die zwei entstandenen "Arme" umeinander wickeln. (In diesem Post seht ihr weit unten ein Photo der Bildanleitung im Buch.)
- Den Zopf in eine gefettete Kastenform setzen und erneut für 1-1,5 h gehen lassen. Derweil den Ofen auf 190°C Ober-/Unterhitze vorheizen.
- Im vorgeheizten Ofen ca. 30 min lang backen, eventuell für die letzten 10 min lang mit Alufolie abdecken, falls der Teig zu dunkel wird.
- Während der Kuchen bäckt den Sirup herstellen, indem ihr Wasser und Zucker miteinander erwärmt und rührt, bis sich der Zucker vollständig aufgelöst hat.
- Sobald der Zopf aus dem Ofen kommt mit dem Sirup bestreichen. Anschließend in der Form abkühlen lassen, damit er beim Herausnehmen nicht zerfällt.