Wenn man nach einer sehr stressigen und anstrengenden Woche Freitagabend nach Hause kommt, der Kopf sich anfühlt als wäre er einmal zerknüllt und wieder aufgeblasen worden und man so richtig fix und alle ist, dann hat man zwei Möglichkeiten: Entweder man bäckt sich eine TK-Pizza auf, fällt auf die Couch und dümpelt vor sich hin oder man atmet tief durch, rafft sich auf nochmal einkaufen zu gehen und in Ruhe etwas richtig leckeres zu kochen.
Ich war sehr versucht ersteres zu machen. Zum Glück habe ich dann doch entschieden mir “jetzt-erst-recht” was Gutes zu tun. Denn mit diesem absolut köstlichen Essen und dem ganz bewussten Konzentrieren auf jeden Schritt der Zubereitung habe ich definitiv besser geschafft die Arbeit aus meinem Kopf zu vertreiben und zur Ruhe zu kommen als es mit einigen Stunden Couch-dümpeln geklappt hätte.
Ich finde dieses Risotto ist ein wunderbares Spätsommergericht. Die Zitrone macht es frisch, die Aubergine hat noch Saison und die cremig-geschmeidige, warme Risottokonsistenz passt zu den schon kühleren Abenden, an denen man nicht mehr unbedingt draußen sitzen möchte. Das Rezept findet sich schon auf zahlreichen Blogs (was wiederum für seine Qualität spricht). Es stammt aus dem Kochbuch, das ich mir letzthin zur Feier meines Abschlusses gegönnt habe: Genussvoll vegetarisch von Yotam Ottolenghi. Ein wirklich tolles Buch, soviel sei schon mal verraten – wann anders mehr dazu.
Zitronen-Auberginen-Risotto
- Die Aubergine waschen und quer halbieren. Die Schale der einen Hälfte mehrfach einstechen, die Auberginenhälfte mit der Schnittfläche nach unten auf ein Blech legen und im Ofen bei 250 °C solange garen, bis die Haut der Aubergine schrumplig und sie innen ganz weich ist. Das dauert ca. 25 min. Wenn die Haut dabei etwas schwarz wird macht das gar nichts.
- Die andere Hälfte der Aubergine in kleine Würfel schneiden und in etwas Olivenöl braten, bis sie außen schön gebräunt und komplett gar sind.
- Zwiebel abziehen, hacken und in etwas Olivenöl glasig dünsten. Knoblauchzehe abziehen, hacken, zur Zwiebel geben und etwas mitdünsten. Risottoreis zu Zwiebel und Knoblauch geben und mitdünsten, bis er schön glänzt.
- Mit dem Weißwein ablöschen und kurz warten, bis er fast vollständig verkocht ist Einen Teil der Gemüsebrühe angießen und bei mittlerer Hitze köcheln lassen. Sobald die Gemüsebrühe fast vollständig aufgenommen wurde bzw. verkocht ist wieder etwas davon nachgießen, zwischendurch immer wieder mal rühren. Das Ganze solange, bis der Risottoreis gerade so gar ist – idealerweise soll er außen schön cremig sein aber innen noch einen leicht bissfesten Kern haben.
- Die Aubergine aus dem Ofen holen, das Fleisch herauskratzen und hacken bzw. zerdrücken. Gemeinsam mit der Zitronenschale, dem Zitronensaft, dem Parmesan und nach Belieben einem Stich Butter unter das Risotto rühren. Abschmecken mit Salz und Pfeffer und einige Minuten bei geschlossenem Deckel im Topf ruhen lassen.
- Auf einen Teller geben, die angebratenen Auberginenwürfel und das in Streifchen geschnittene Basilikum darüber streuen, eine Gabel hinein versenken, Augen schließen und genießen.
P.S.: Wenn ihr eure Augen wieder geöffnet habt werft doch mal einen Blick in die Adressleiste oben. Ab jetzt läuft dieser Blog unter der Domain herbs-and-chocolate.de – ohne blogspot :)
Liebe Carla,
ich weiß genau wovon du redest. Ich habe freitags auch immer die totale Matschbirne nach der Arbeit. Trotzdem raff ich mich auch immer auf und koche was leckeres um den Kopf frei zu bekommen:-)
Dein Risotto sieht köstlich aus und ist genau nach meinem Geschmack!
Viele liebe Grüße
Sia
Schön, dass es nicht nur mir so geht :) Wobei bei mir in der Arbeit gerade wirklich Ausnahmezustand herrscht, in zwei Wochen wird's zum Glück wieder besser.
Es war auch wirklich ausgezeichnet – Herr Ottolenghi wird seinem Ruf scheinbar gerecht :)
Liebe Grüße,
Carla
Hallo Carla,
ich habe heute zum ersten Mal etwas aus deinem Blog ausprobiert, nämlich obiges Risotto.
Es war sehr lecker und ich freue mich schon, andere Rezepte von hier nachzukochen!
Vielen Dank und beste Grüße ^^
Freut mich sehr, dass es dir geschmeckt hat! :) Bei einem Rezept frei nach Ottolenghi kann allerdings auch wirklich nicht viel schief gehen ;)
Viel Spaß auch weiterhin beim Kochen!
Liebe Grüße,
Carla