Auch wenn meine Kleidung vorwiegend in Schwarz- und Grautönen gehalten ist, mag ich es durchaus bunt. Ich mag bunte Blumen, ich mag buntes Essen, ich mag eine bunte Mischung von Menschen mit unterschiedlichen Hintergründen und ganz besonders mag ich Toleranz, ohne die so eine bunte Mischung nicht möglich ist. Auch Menschen sind “bunt”, das Spektrum von Meinungen, Religionen, Sexualität, Hautfarbe und Kultur ist breit und gerade diese Andersartigkeit und Individualität macht das Leben interessant.
Dass es in Deutschland Menschen gibt, denen diese Toleranz vollends fehlt, macht mich gleichzeitig sehr traurig und sehr wütend. Und wenn es solche Ausmaße annimmt wie im Moment, wo gegen Flüchtlinge gewettert und sogar Gebäude angezündet werden, dann kann ich nur entgeistert den Kopf schütteln. Es kann doch einfach nicht sein, woher kommt dieser blinde Hass, diese Angst und diese unsinnigen Schuldzuweisungen?
“Am meisten über einen Menschen sagt nicht aus, wie er mit Freunden umgeht, sondern mit Fremden.”
(Dante Alighieri, Dichter und Philosoph, 1265-1321)
Es wurde schon viel gesagt zur Faktenlage und weshalb die “besorgen Bürger” gar nicht so furchtbar besorgt sein brauchen. Ich schließe mich deshalb schlicht der Aktion Deutschland isst bunt an, einer kulinarischen Demo für Weltoffenheit und Toleranz. Kultureller Austausch kann in vielerlei Hinsicht wunderbar bereichernd sein, die kulinarische Ebene ist nur eine von zahllosen Facetten.
Bei allem Trend zur Regionalität und Saisonalität ist und bleibt auch die Küche aus anderen Ländern faszinierend. Ich habe Ful Medammes (فول مدمس, fūl mudammes) gekocht, ein sehr einfaches, von Haus aus veganes Gericht aus dem arabischen Raum, das sogar als ägyptisches und sudanesisches Nationalgericht bezeichnet wird. Die Grundzutat Sau- oder Favabohnen findet ihr mit etwas Glück in türkischen oder arabischen Läden, meine Portion habe ich von der lieben Ramona (Blog nicht mehr online) bekommen, die selbst ziemliche Probleme hatte, sie für dieses Gericht aufzutreiben – lieben Dank dafür!
Neben #DeutschlandIsstBunt findet ihr auch unter dem Hashtag #BloggerFuerFluechtlinge tolle Beiträge, die Mut machen und viele Möglichkeiten zeigen, wie ihr helfen könnt – mit Geld, Sachspenden und anderem. Zum Glück gibt es deutlich mehr Menschen, die sich für Mitgefühl und Hilfsbereitschaft einsetzen als die, die alles Fremde oder Andersartige verdammen. Dafür bin ich dankbar und ich hoffe sehr, dass es so bleibt.
Zutaten
für 1 Person
- 100 g getrocknete Saubohnen (oder 250 g aus der Dose)
- 2 Knoblauchzehen
- 1 TL Cumin
- nach Belieben Chilipulver
- Salz
- 2 EL Olivenöl
- Saft einer (kleinen) Zitrone
- etwas gehackte Petersilie
- optional: etwas Fleur de Sel
Zubereitung
- Getrocknete Bohnen für 12 h einweichen. Abgießen, die Bohnen kurz abspülen und dann so viel frisches Wasser angießen, dass die Bohnen großzügig bedeckt sind. Für ca. 1 h köcheln lassen, evtl. zwischendurch noch etwas Wasser angießen.
- Knoblauch abziehen und hacken. Falls ihr Bohnen aus der Dose verwendet, diese abtropfen lassen, in einen Topf geben und mit etwas Wasser gerade so bedecken. Knoblauch und Cumin zu den Bohnen geben und alles 15-30 min köcheln lassen, bis die Bohnen ganz weich geworden sind und bereits anfangen zu zerfallen. Grob pürieren und erst dann mit Salz und Chilipulver abschmecken. (Wenn ihr die getrockneten Bohnen schon früher salzt, dann werden sie nicht weich.)
- Olivenöl vermischen mit dem Saft der halben Zitrone und nach Belieben gehackter Petersilie. Das Ful anrichten, großzügig mit der Olivenöl-Mischung beträufeln, optional mit etwas Fleur de Sel bestreuen und etwas Pita-Brot dazu reichen.
Ein tolles Rezept mit einer wunderbaren Message!Ich bin auch schon am überlegen was ich für die Aktion beitragen kann…
Liebe Grüsse,
Krisi
Freut mich, dass dir beides gefällt :) Die Grundhaltung hinter dieser Message war für mich eigentlich immer eine Selbstverständlichkeit, aber in letzter Zeit habe ich doch das Bedürfnis bekommen, meinen Standpunkt klar zu machen…
Liebe Grüße,
Carla
Wie schön, dass die Bohnen zu so einem wichtigen Post geworden sind. :)
Danke für das Rezept, das probier ich so bestimmt auch mal aus!
LG, Ramona
Sie waren prädestiniert dafür :) Ich fand interessant, wie unterschiedlich die Rezepte für so ein simples Gericht dann doch sind. Deine Variante mit Tomaten will ich auch noch testen, ist ja doch eine andere Richtung und ein paar wenige Böhnchen sind noch da ;)
Liebe Grüße,
Carla