Vegane Lebkuchenherzen für Wiesn-Verweigerer

29Sep/14

Ich mag die Wiesn nicht. Ich mag keine Menschenmengen, keine schlechte Blasmusik oder Schlager und keine völlig fehlgedeuteten “Trachten” (aka Minidirndl und Lederhosn-Hotpants). Ich bin kein Fan von Fahrgeschäften, überteuertem Essen oder Bier. Und vor allem hasse ich vollgestopfte Züge voller gröhlender, lärmender Besoffener in denen es penetrant nach Bier, Fast Food und diversen Körperabsonderungen riecht.

Was ich aber sehr gerne mag sind Lebkuchenherzen. Ja, genau, diese kitschig-bunt verzierten und meist eher zur Dekoration als zum Essen geeigneten Mitbringsel. Seit Jahren träume ich davon, dass ich endlich mal ein Lebkuchenherz geschenkt bekomme, aber irgendwie wird daraus nichts. Selbst kaufen ist natürlich langweilig, deshalb habe ich mir meine Lebkuchenherzen dieses Jahr selbst gebacken. Somit hatte ich Spaß am Backen und Verzieren, musste mich nicht durch vollgestopfte Züge und Menschenmengen kämpfen und habe nun schöne, vegane Lebkuchenherzen, die auch noch lecker schmecken. Geht doch kaum besser, oder?

Vegane Lebkuchenherzen

für 8 kleine Herzen/zwei Backbleche
375 g Mehl (plus mehr zum arbeiten)
50 g gemahlene Mandeln
75 g Zucker
15 g Kakaopulver
7,5 g Lebkuchen-Gewürz (1/2 Pkch.)
1 Pkch. Backpulver
Prise Salz
1 geh. TL Speisestärke
ca. 100 ml Wasser
1 EL Rapsöl
100 g Zuckerrübensirup (im Supermarkt bei den Brotaufstrichen)
100 g Agavendicksaft

außerdem:

Schablone zum Ausschneiden der Herzen (meine war ca. 15 x 10 cm)
 zum verzieren Kuvertüre, Nüsse, Puderzucker und Zitronensaft, Lebensmittelfarbe, Hagelzucker, Zuckerstreusel…
  1. Das Mehl vermischen mit den gemahlenen Mandeln, Zucker, Kakaopulver, Lebkuchen-Gewürz, Backpulver und der Prise Salz. Speisestärke mit 3 TL Wasser glatt rühren.
  2. Das Öl zusammen mit dem Zuckerrübensirup und dem Agavendicksaft in einen Topf geben und erwärmen, bis die Masse schön flüssig ist. Sie soll nicht kochen, sondern wirklich nur erwärmt werden!
  3. Mehlmischung mit der Sirupmischung, der angerührten Speisestärke und dem Wasser (davon lieber erst mal etwas weniger) zu einem festen Teig verkneten. Das geht am besten mit der Hand. Nebenbei den Ofen vorheizen auf 175 °C Umluft.
  4. Den Teig auf einer großzügig bemehlten Unterlage auf 3-5 mm ausrollen, die Schablone auflegen, die Herzen mit einem Messer ausschneiden und auf ein mit Backpapier belegtes Blech legen.
  5. Die letzten, kleinen Teigreste können zu Mini-Brezn geformt werden: Den Teigrest nochmal ausrollen zu einem langgezogenen Rechteck und in 0,5-1 cm breite Streifen schneiden. Die Streifen mit den Fingern zu einer halbwegs runden Rolle formen und zu einer Breze verschlingen. Ebenfalls auf das Backblech legen.
  6. Bei 175 °C ca. 20 min lang backen. Zum Auskühlen auf ein Kuchengitter oder einen umgedrehten Ofenrost legen. Danach sollten die Herzen nicht mehr weich, sondern recht trocken und hart sein, eher wie Kekse.
  7. Nach Herzenslust verzieren! :) Zum Beispiel mit Kuvertüre, Nüssen, Zuckerguss, Hagelzucker, Zuckerstreuseln…

Ideen fürs Dekorieren

Ein beschriftetes Herz ist natürlich der Klassiker. Ich habe Zartbitterkuvertüre und als Deko einige halbierte Mandeln verwendet. Mangels Pinsel habe ich einen Schaschlikspieß zum Schreiben benutzt – das ist zwar möglich, aber nicht unbedingt empfehlenswert…

Viel Schokolade macht auch geschmacklich viel her. Einige Herzen habe ich mit Zartbitterkuvertüre überzogen und mit halbierten und gestifteten Mandeln und gehackten Haselnüssen dekoriert. Das ist auch super um zu kaschieren wenn sie an einem Eck etwas dunkel geworden sind…

Zuckerguss eignet sich natürlich auch wunderbar. Dafür einfach etwas Puderzucker in ein Schälchen sieben und in ganz kleinen Portionen Zitronensaft dazurühren, bis eine zähflüssige Masse entsteht. Teilweise habe ich ihn noch mit roter Lebensmittelfarbe eingefärbt, die Herzen damit bestrichen und verziert mit Zuckerstreuseln und Zuckerherzen.

Die Brezen habe ich mit ungefärbtem Zuckerguss überzogen und mit Zuckerstreuseln bestreut. Leider hatte ich keinen Hagelzucker da, der hätte als Salzkorn-Ersatz sehr gut gepasst.

Viel Spaß beim Nachbacken! :)

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2 Kommenare zu “Vegane Lebkuchenherzen für Wiesn-Verweigerer

  1. Mit dem ersten Absatz sprichst du mir aus der Seele… kann diesen Hype nicht verstehen – furchtbar! :-D LG Steffi

    1. Sehr tröstlich, dass nicht nur ich so denke :) Zum Glück wohne ich nicht mehr in München…

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