Es gibt Rezepte, die sind spektakulär, ungewöhnlich und herausfordernd, dabei aufwändig aber trotzdem lohnend. Die glitzernde, gestylte Diva, die außergewöhnlich toll, aber auch ein wenig anstrengend im Umgang ist. Dann wiederum gibt es Rezepte, die sich vornehm im Hintergrund halten. Die in der Küche wenig Aufwand machen, die am Tisch nicht die Hauptrolle spielen und die sich insgesamt zurücknehmen, aber in die in ihrer Einfachheit doch so unglaublich gut sind, dass man als Gastgeber schließlich genau dafür Komplimente einheimst.
Dieses Rezept gehört in die letztere Kategorie. Ein Brot ist von vornherein eher unauffällig, aber mit diversen Vorteigen kann man für einen besonderen Geschmack doch einiges an Aufwand investieren. Eine derartige Behandlung braucht dieser Teig nicht. Einmal zusammengeknetet ruht er ein wenig bei Raumtemperatur und dann im Kühlschrank und will nur einige wenige Male gefaltet werden. Ein Anteil Vollkornmehl? Kein Problem, die Krume wird nur ein wenig kompakter. Weizenmehl Type 405 statt 550? Geht ohne große Qualitätseinbußen. Ein Tag weniger Zeit? Auch “zu früh” backen klappt. Einige Stunden zu spät gefaltet? Das stört nun wirklich nicht. Zwischendurch den rohen Teig einfrieren? Klar, warum auch nicht.
Dieses tolle Rezept habe ich bei Ylva gefunden und seitdem mehrfach gebacken. Es ist ein unglaublich dankbares Rezept und das Ergebnis ist so toll, dass sich auch diejenigen Gäste zu Lob haben hinreißen lassen, die sonst eher sparsam mit damit sind. Die Abwandlungen oben habe ich alle selbst getestet und immer kam ein wunderbares Ciabatta dabei heraus – auch wenn es mit der Originalvariante vermutlich doch am schönsten wird. Damit dieser Post nicht ein pures Rebloggen ist, zeige ich euch die Variante mit Oliven, das liebe ich als Beilage zum Grillen.
Zutaten
für 2 kleine Ciabatta
- 330 g Weizenmehl 550 (oder 405, optional anteilig Vollkornmehl)
- 230 g Wasser
- 2 g frische Hefe
- 5 g Salz
- 16 g Olivenöl
- 2 g Honig/Ahornsirup
- ca. 15 schwarze Oliven
Zubereitung
- Tag 1 abends: Alle Zutaten bis auf die Oliven miteinander zu einem klebrigen Teig verkneten. Die Oliven grob hacken und ebenfalls unterkneten. In eine rechteckige Schüssel geben.
- Die Schüssel abdecken und an einem gemütlich warmen Ort 1 h lang gehen lassen. Dabei jeweils nach 20 min mit angefeuchteten Händen falten, also insgesamt drei Mal. Gerne auch noch ein viertes Mal nach weiteren 20 min.
- Die abgedeckte Schüssel in den Kühlschrank stellen und für 24-48 h dort gehen lassen. Nach den ersten 12 h (Tag 2 morgens) und noch einmal nach 24 h (Tag 2 abends) falten. Bei Bedarf könnt ihr den Teig in diesem Zeitraum auch mitsamt seiner Schüssel einfrieren und dann einen Tag bevor ihr backen wollt im Kühlschrank langsam wieder auftauen lassen.
- Am Backtag (Tag 2 oder 3) den Teig behutsam auf eine reichlich bemehlte Arbeitsfläche stürzen, in der Mitte teilen und beide Hälften durch vorsichtiges (!) Drücken in eine rechteckige Form bringen - nicht mehr falten oder kneten. Teiglinge in Mehl wälzen und in Bäckerleinen (oder einem bemehlten Küchenhandtuch aus Leinen) 45 min gehen lassen. Derweil den Ofen inklusive einem Blech auf 250°C aufheizen.
- Die Brote vorsichtig mithilfe eines Teigschiebers (oder eines flachen Brettchens) in den Ofen befördern und leicht schwaden. Ich spritze dazu mit einer Blumenspritze ein paar mal hinein. Sofort die Temperatur auf 200°C herunterdrehen und die Brote so für ca. 30 min backen.
Vielleicht eher unauffällig, aber dafür soo köstlich!Selbstgemacht habe ich es noch nie..Hmm jetzt habe ich richtig Lust darauf bekommen=)
Liebe Grüsse,
Krisi
Dann schnapp dir ein Eckchen Hefe und ab dafür :) Köstlich wird es ganz bestimmt und gutes Brot ist so viel wert!
Liebe Grüße,
Carla
Liebe Carla,
da möchte ich jetzt sofort ein Stückchen abhaben! Sieht das lecker aus! Und wie du schreibst, die einfachen Sachen sind oft die Besten!
Dein neues Blogdesign gefällt mir auch total gut! Oft lese ich ja nur über die Bloglovin-App, da geht sowas ja total unter. Und mein Respekt! Hast du gut gemacht!
Nun zum Brot noch eine Frage: Nur 2g Hefe? So wenig?
Liebe Grüße,
Marina
Freut mich sehr, dass dir mein neues Design gefällt, lieben Dank! :) Ich lese auch oft nur über die App und bekomme gar nicht so richtig mit, wie es auf dem Blog aussieht. Irgendwo schade, aber mobil natürlich viel praktischer.
Ja, es sind wirklich nur 2 g Hefe. Der Teig geht ja sehr lange, da passt so eine Menge – der wird richtig schön blubberig. (Deshalb zerbrösle ich meine frische Hefe auch immer und friere die Stückchen ein. Bei solchen Mengen hält ein Würfel ewig… ;)
Liebe Grüße,
Carla
Ein Oliven-Ciabatta steht auch schon seit Langem auf meiner Will-ich-mal-wieder-backen-Liste. Ich glaube, ich werde mit Buchweizenmehl und Dinkelmehl arbeiten, aber bei diesem Brot ist die Variationsbreite ja wie bei allen sehr groß und man kann eine Menge ändern, anpassen, austauschen etc.
Ich habe gerade deinen schönen Blog entdeckt und bin sowohl von dem Design als auch von den schönen Rezepten und ihren tollen Begleittexten begeistert. Ab jetzt werde ich mich sehr regelmäßig hier einfinden. :)
Liebe Grüße
Jenni
Lieben Dank, freut ich sehr, dass dir mein kleines digitales Reich gefällt :) Mach’s dir gemütlich, nimm dir Tee und Kekse und viel Spaß beim Inspirationen sammeln! Ein Olivenciabatta mit Buchweizenmehl klingt auf jeden Fall spannend.
Liebe Grüße
Carla