Aktuell wird man überschüttet mit Plätzchenrezepten. Mürbteig mit Nüssen, Zimt oder Vanille, verziert mit Zuckerguss oder bestäubt mit Puderzucker. Minikuchen voller weihnachtlicher Gewürze, die mit Schokolade oder Cupcake-like mit Frosting überzogen werden. Süße Eischnee-Berge, die mit Nüssen oder Kokosraspeln zu knusprig-leichten Makronen verbacken werden. Lebkuchen, die vor lauter Nüssen ohne Mehl aukommen und Printen, die fast nur aus Sirup, Mehl und Gewürzen bestehen.
Während sich jedermann kreuz und quer durch alles Süße bäckt vermisse ich in der Adventszeit manchmal einen ganz klassischen Vertreter der Teigfraktion, der bei Plätzchen leider einen entscheidenden Nachteil hat: Hefeteig schmeckt am besten die ersten ein, höchstens zwei Tage nach dem Backen. Das verhindert das plätzchentypische Berge-backen, bei dem Türme von Keksdosen befüllt und über die Wochen bis Weihnachten (oder bis ins neue Jahr) nach und nach wieder geleert werden.
Trotz dieses Nachteils mag ich Hefeteig einfach gerne. Hefe war schon immer lieb zu mir, kaum jemals misslingt mir ein Teig damit und ich liiiiebe den Geruch frischer Hefe. Wir sind einfach Freunde :) Und so möchte ich euch eine weihnachtliche Version von Hefeschnecken vorstellen. Denkt sie euch eben nicht als Plätzchen, sondern als Teil der Sonntagskaffeetafel. Lange halten müssen sie sich sowieso nicht – die sind schnell weg, versprochen. Und falls ihr bis Weihnachten schon mit Süßzeug vollgepackt seid: Schokolade, Marzipan und Orange schmeckt auch außerhalb der Weihnachtszeit. Nur zur Not natürlich…
Das Rezept findet ihr heute übrigens auch drüben beim Kuchenbäcker, zusammen mit einem Gastbeitrag von mir. Jeden Tag gestaltet dort ein anderer Blogger eines der Adventskalendertürchen mit einer süßen Leckerei und heute war ich an der Reihe.
Zutaten
für ca. 12 kleine Schnecken
- 250 g Mehl
- 1/2 Würfel frische Hefe
- 30 g Zucker
- 2 EL Rapsöl (oder anderes neutrales Pflanzenöl)
- 125 ml Wasser in Hefe-Wohlfühltemperatur
- abgeriebene Schale einer halben Bio-Orange
- 2 EL Orangensaft (am besten frisch gepresst)
- 1 EL Rapsöl
- 20 g Kakaopulver
- 10 g Puderzucker
- 40 g Zartbitterschokolade
- 70 g Marzipan
- 2 EL Puderzucker
- ca. 2 EL Orangensaft (am besten frisch gepresst)
- 1 TL weißes Mandelmus
Zubereitung
- Hefe im lauwarmen Wasser auflösen. Öl mit dem Zucker verrühren, dann das Mehl und das Wasser mit der Hefe dazu geben und zu einem geschmeidigen Teig verkneten. Abdecken und an einem warmen Ort 30 min gehen lassen.
- Für die Füllung die Schokolade grob hacken und mit dem Öl und dem Orangensaft zusammen vorsichtig schmelzen. Marzipan reiben und unter die Schokolade mischen, genauso Puderzucker und Kakaopulver.
- Den Teig auf Backpapier oder der bemehlten Arbeitsfläche auf etwa einen halben Zentimeter Dicke zu einem Rechteck ausrollen. Darauf die Schokoladen-Marzipan-Masse verteilen und längs zu einer Rolle einrollen. Das klappt recht gut, wenn ihr den Teig auf Backpapier ausbreitet und das dann beim Zusammenrollen wie eine Sushimatte anhebt.
- Die Teigrolle mit einem scharfen Messer in ca. 2 cm dicke Scheiben schneiden, diese auf ein mit Backpapier belegtes Blech legen und ein bisschen in Form drücken. Abdecken und nochmal 15 min gehen lassen. Derweil den Ofen auf 180 °C Umluft vorheizen.
- In den Ofen geben und bei 180 °C Umluft 10-15 min backen.
- Die Schnecken abkühlen lassen und mit dem Guss überziehen. Dafür den Puderzucker durchsieben und mit Orangensaft und Mandelmus gründlich verrühren. Mit der entstandenen Paste die Schnecken bestreichen und trocknen lassen.
Hmmm, ich sitze hier gerade verzückt vor dem Rechner: Orangen. Und Marzipan. Und eine feine Mandelnote (die erhoffe ich mir zumindest vom Mandelmus und natürlich dem Marzipan). Ich glaube, ich brauche ganz dringend Hefe, damit ich dieses (erwartete) Geschmackswunder schnellstmöglich nachbacken kann…werden die Plätzchen halt ein bisschen später gegessen, who cares. (Wie du schon schreibst: letztere schmecken schließlich noch länger gut ;) )
Liebe Grüße
Johanna
Ich habe gerade ein lustiges Bild vor Augen wie du verzückt vor dem Rechner sitzt ;) Die feine Mandelnote wirst du auf jeden Fall finden – ich empfehle dazu dringend das Mandelmus im Guss!
Viel Spaß beim Nachbacken, ich freu mich auf deinen Bericht :)
Liebe Grüße,
Carla
liebe carla
dreimal ui :-) ich liebe hefe! obwohl hefe und ich nie richtig freunde geworden sind (trotz mehrmaliger annäherungsversuche werden wir einfach nicht "warm" miteinander….), ich liebe marzipan! und das rezept ist vegan – das finde ich natürlich sensationell :-))))) ok, die orange würde/werde ich weglassen, wenn ich die teilchen nachbacke. orange mag ich (allerhöchstens) nur trinken ;-) ansonsten großartiges rezept. vielen dank fürs teilen.
liebe grüße und eine schöne restwoche für dich!
sandra
Freut mich sehr, dass es dir gefällt! :) Die Schnecken schmecken sicherlich auch als nur Schoko-Marzipan-Schnecken sehr lecker – auch wenn ich die Orange vermissen würde ;) Dann nimm vielleicht Mandelmilch statt dem Wasser, damit noch etwas mehr Geschmack in den Teig kommt.
Das einzige nicht vegane Weihnachtsgebäck ist bei mir dieses Jahr übrigens der Hermann-Quarkstollen – der ja wegen des Hermann-Teigs schon gar nicht mehr vegan werden konnte. Mindestens ein (veganes) Plätzchenrezept wird also die Tage auch noch verbloggt :)
Liebe Grüße,
Carla
carla? ich bin begeistert! :-D
Yay, gute Tat für heute erbracht^^