Gestern gebacken, heute verziert und schon verbloggt – ich freue mich immer, wenn ich so eine kurze Blog-Pipeline hinbekomme. In diesem Fall überholt das Rezept ein paar andere, die schon in der Warteschlange stehen, denn es wird weihnachtlich. Heute ist der erste Advent und viele von euch backen schon fleißig Plätzchen. Ich bin da traditionell immer etwas hinterher und dieses Jahr gibt es nicht einmal Quark-Stollen. Dafür habe ich mich an Elisenlebkuchen gewagt und möchte euch das Rezept gerne zeigen, bevor ihr alle mit den Plätzchen schon durch seid.
Elisenlebkuchen sind die guten, die ohne Mehl. Wer braucht das schon, wenn er stattdessen einen Haufen Nüsse haben kann? Als ich noch klein war, schickte mein unterdessen verstorbener Opa aus Nürnberg gerne mal ein Care-Paket voll guter Nürnberger Lebkuchen und die Elisenlebkuchen waren definitiv die besten. Wir viertelten sie meistens, denn ein ganzer wäre doch etwas viel gewesen – sie waren so groß wie meine Hand.
In Erinnerung daran habe ich diesmal Mini-Lebkuchen gebacken, mit den Oblaten, die für Makronen gedacht sind. Das Rezept und die Zubereitung sind simpel und Naschen ist problemlos möglich, denn auf das Ei habe ich verzichtet. Stattdessen sorgen Apfelmark und Honig bzw. Ahornsirup für die nötige Klebrigkeit (und auf Wunsch ist das Rezept vegan). Ansonsten bin ich recht klassisch geblieben und sehr zufrieden mit meinem Ergebnis. Vielleicht würde ich das nächste Mal noch mehr Nuss nehmen und auf frische Orangen- und Zitronenschale zurückgreifen, aber für dieses Mal wollte ich, dass sie auf jedem Fall auch meinem Liebsten schmecken und der hat eine starke Abneigung gegen Zitrusschalen. Seine Hände seht ihr übrigens auf diesem Photo, ich durfte sie mir für einige Minuten als Requisite ausleihen.
Ich wünsche euch allen eine schöne und ruhige Adventszeit.
Zutaten
für 30 Mini-Lebkuchen
- 150 g gemahlene Haselnüsse (gerne leicht stückig)
- 200 g gemahlene Mandeln (gerne leicht stückig)
- 1 TL Lebkuchengewürz
- 1 1/2 TL Zimt
- Prise Salz
- ca. 8 g Backpulver
- 100 g gutes Zitronat
- 100 g gutes Orangeat
- 100 g Ahornsirup oder Honig
- 150 g Apfelmark
- ca. 30 Oblaten mit 50 mm Durchmesser (ggf. glutenfrei falls gewünscht)
- 150 g Zartbittercouverture zum Überziehen
- alternativ Zuckerguss aus Puderzucker und Wasser/Zitronensaft/Rum
Zubereitung
- Die gemahlenen Nüsse in eine Schüssel geben. Ihr könnt auch teilweise sehr klein gehackte Nüsse verwenden, wenn ihr mehr Biss in euren Lebkuchen haben wollt.
- Lebkuchengewürzt, Zimt und die Prise Salz zugeben und das Backpulver dazusieben. Alles vermischen.
- Das Zitronat und Orangeat in der Küchenmaschine oder - wie bei mir - mit einem großen Messer kleiner hacken. Zu der Nussmischung geben.
- Sirup oder Honig und das Apfelmark ebenfalls mit in die Schüssel geben und alles zu einem klebrigen, aber gut formbaren Teig verkneten. Ich empfehle erst einen Löffel und dann die Hände als Werkzeug.
- Ein Blech mit Backpapier belegen und den Ofen auf 160°C Ober-/Unterhitze vorheizen. Die Oblaten bereitlegen, am besten nebeneinander. Aus dem Teig kleine Kugeln formen, je eine davon auf eine Oblate legen, flach drücken und ggf. noch etwas zurecht formen. Sie gehen später im Ofen nicht nennenswert auf, das Backpulver macht den Teig nur ein klein wenig lockerer.
- Bei 160°C Ober-/Unterhitze für 25-30 min backen, bis die Lebkuchen ein klein wenig braun geworden sind. Auskühlen lassen und mit Zartbittercouverture oder Zuckerguss überziehen.
Anmerkung
Ich bin normalerweise Team Schokoladen-Lebkuchen, aber bei diesen hier ist mir Zuckerguss tatsächlich lieber. Es steckt so viel Geschmack in den kleinen Kerlchen, da ist Schokolade fast zu viel des Guten. Probiert also unbedingt auch die schlichte Zuckerguss-Version aus!
Hey, die sehen echt klasse aus! Wenn man kein Zitronat und Orangatnmag, gibt’s eine Möglichkeit das zu ersetzen? :)
Danke! Klar gibt es da Möglichkeiten :) Nimm einfach statt dem Orangeat und Zitronat dieselbe Menge Nüsse und gib Orangen- und Zitronenschalenabrieb dazu. Vermutlich brauchst du dann auch noch etwas mehr Sirup und Apfelmark – die Masse muss gut formbar sein, das merkt man beim aber Durchnkneten sehr gut.
Viel Erfolg! Gib gern Bescheid, ob alles geklappt hat, ich bin neugierig :)
Liebe Grüße
Carla
Ich muss sagen, dass ich Zitronat und Orangeat auch überhaupt nicht mag und deswegen Bedenken hatte. Ich packe diese ekligen Würfel in den Mixer/Zerkleinerer, bis sie maximal kleinstückig ist. Sie fallen in den Lebkuchen überhaupt nicht auf und es sind wirklich die besten Lebkuchen, die ich bislang gebacken habe. Seit nunmehr 3 Jahren bei uns fester Standard und alle freuen sich wie wild drauf.
Das freut mich wirklich sehr zu lesen, vielen Dank! Aus Interesse: Hast du es auch schon mal mit anderen Trockenfrüchten versucht? Ich kann mir vorstellen, dass das Rezept auch mit getrockneten Sauerkirschen, Cranberries und vielleicht etwas frisch geriebener Orangenschale gut funktionieren könnte. Aber wenn es mit dem Mixer gut wird, ist das natürlich eh eine super Lösung :)
Oh man sind die lecker! Hab sie am Wochenende nachgebacken (nur der Einfachheit halber 200g Haselnüsse genommen) und alle, die bis jetzt probiert haben, finden sie toll! Die Nüsse und Mandeln hab ich mit der Küchenmaschine gerieben. Das war super, weil sie dadurch noch leicht stückig waren.
Super Rezept! Vielen Dank dafür!
Oh, das freut mich riesig zu lesen! Wie toll, dass sie so gut ankommen – lieben Dank für deinen Kommentar! :)
Liebe Carla!
Das Rezept sieht so umwerfend gut aus und liest sich so klasse, dass ich mir das als Inspiration direkt einmal abspeichern musste! Bis auf das Zitronat und Orangeat (das mögen wir hier beide leider gar nicht haben, was aber ja gar nicht schlimm ist, weil man es sicher sehr einfach ersetzen kann, wie du oben schon geschrieben hast) klingt das alles ganz klasse! :)
Ich hoffe, ich komme dieses Jahr noch dazu, sie auszuprobieren – gerade duftet das Haus nach frisch gebackenem Spekulatius… ;)
Liebe Grüße
Jenni
Lieben Dank, freut mich sehr, dass dir die Kleinen gefallen :) Genau, das Zitronat und Orangeat lässt sich bestimmt sehr einfach ersetzen, wenn man ein bisschen mit dem Mengen spielt. Ich hab unteressen übrigens schon eine zweite Ladung gebacken und kann sagen: Zuckerguss obendrauf kommt auch gut ;)
Oh, Spekulatius ist auch köstlich! Lass es dir schmecken :)
Liebe Grüße
Carla
Hi, ich gehöre zu denen, die Weihnachten und alles Spektakel komplett nicht mitmachen ,——-außer—- den veganen Elisenlebkuchen nach deinem Rezept !!! Ich habe sie letztes Jahr schon gebacken und gehofft das Bild mit den Händen im Netz wieder zufinden….🥰und das Rezept natürlich… Danke, morgen gehts los.
Das freut mich sehr zu lesen! Willkommen zurück bei dem Bild mit den Händen ;) Viel Spaß beim Backen und guten Appetit!
Wie lange lassen sich die Lebkuchen aufbewahren?
Drei Wochen auf jeden Fall. Länger haben sie bei mir noch nie überlebt ;)
Alle Jahre wieder
Super einfach und man benötigt nur Schüssel und Teigschaber. Backe diese Lebkuchen schon seid einigen Jahren mit ein paar kleineren Anpassungen. Mache meist die doppelte Menge, nehme jedoch nur ca 50-60 g Orangeat. Zudem verwende ich Apfel-Bananenmark und Zuckerrübensirup (da günstiger und regionaler als Ahornsirup).
Allen anderen viel Spaß beim Backen und eine schöne Adventszeit
Das freut mich sehr, lieben Dank! Sehr schöne Anregung auch mit dem Zuckerrübensirup, das passt sicher gut und ja, regionaler ist es auf jeden Fall.