20Sep/14

Feierabend-Soulfood: Zitronen-Auberginen-Risotto

Wenn man nach einer sehr stressigen und anstrengenden Woche Freitagabend nach Hause kommt, der Kopf sich anfühlt als wäre er einmal zerknüllt und wieder aufgeblasen worden und man so richtig fix und alle ist, dann hat man zwei Möglichkeiten: Entweder man bäckt sich eine TK-Pizza auf, fällt auf die Couch und dümpelt vor sich hin oder man atmet tief durch, rafft sich auf nochmal einkaufen zu gehen und in Ruhe etwas richtig leckeres zu kochen.

Ich war sehr versucht ersteres zu machen. Zum Glück habe ich dann doch entschieden mir “jetzt-erst-recht” was Gutes zu tun. Denn mit diesem absolut köstlichen Essen und dem ganz bewussten Konzentrieren auf jeden Schritt der Zubereitung habe ich definitiv besser geschafft die Arbeit aus meinem Kopf zu vertreiben und zur Ruhe zu kommen als es mit einigen Stunden Couch-dümpeln geklappt hätte.

Ich finde dieses Risotto ist ein wunderbares Spätsommergericht. Die Zitrone macht es frisch, die Aubergine hat noch Saison und die cremig-geschmeidige, warme Risottokonsistenz passt zu den schon kühleren Abenden, an denen man nicht mehr unbedingt draußen sitzen möchte. Das Rezept findet sich schon auf zahlreichen Blogs (was wiederum für seine Qualität spricht). Es stammt aus dem Kochbuch, das ich mir letzthin zur Feier meines Abschlusses gegönnt habe: Genussvoll vegetarisch von Yotam Ottolenghi. Ein wirklich tolles Buch, soviel sei schon mal verraten – wann anders mehr dazu.

Zitronen-Auberginen-Risotto

für 1 Person
1 Aubergine (ca. 300 g)
1/3 Zwiebel
1 kleine Knoblauchzehe
50 g Risottoreis
30 ml Weißwein (trocken)
ca. 150-200 ml Gemüsebrühe
Schale einer 1/4 Zitrone
1/2 EL Zitronensaft
15 g frisch geriebener Parmesan (oder anderer Hartkäse)
4 Blättchen Basilikum
Salz, Pfeffer
Olivenöl
nach Belieben ein Stich Butter
  1. Die Aubergine waschen und quer halbieren. Die Schale der einen Hälfte mehrfach einstechen, die Auberginenhälfte mit der Schnittfläche nach unten auf ein Blech legen und im Ofen bei 250 °C solange garen, bis die Haut der Aubergine schrumplig und sie innen ganz weich ist. Das dauert ca. 25 min. Wenn die Haut dabei etwas schwarz wird macht das gar nichts.
  2. Die andere Hälfte der Aubergine in kleine Würfel schneiden und in etwas Olivenöl braten, bis sie außen schön gebräunt und komplett gar sind.
  3. Zwiebel abziehen, hacken und in etwas Olivenöl glasig dünsten. Knoblauchzehe abziehen, hacken, zur Zwiebel geben und etwas mitdünsten. Risottoreis zu Zwiebel und Knoblauch geben und mitdünsten, bis er schön glänzt.
  4. Mit dem Weißwein ablöschen und kurz warten, bis er fast vollständig verkocht ist Einen Teil der Gemüsebrühe angießen und bei mittlerer Hitze köcheln lassen. Sobald die Gemüsebrühe fast vollständig aufgenommen wurde bzw. verkocht ist wieder etwas davon nachgießen, zwischendurch immer wieder mal rühren. Das Ganze solange, bis der Risottoreis gerade so gar ist – idealerweise soll er außen schön cremig sein aber innen noch einen leicht bissfesten Kern haben.
  5. Die Aubergine aus dem Ofen holen, das Fleisch herauskratzen und hacken bzw. zerdrücken. Gemeinsam mit der Zitronenschale, dem Zitronensaft, dem Parmesan und nach Belieben einem Stich Butter unter das Risotto rühren. Abschmecken mit Salz und Pfeffer und einige Minuten bei geschlossenem Deckel im Topf ruhen lassen.
  6. Auf einen Teller geben, die angebratenen Auberginenwürfel und das in Streifchen geschnittene Basilikum darüber streuen, eine Gabel hinein versenken, Augen schließen und genießen.

P.S.: Wenn ihr eure Augen wieder geöffnet habt werft doch mal einen Blick in die Adressleiste oben. Ab jetzt läuft dieser Blog unter der Domain herbs-and-chocolate.de – ohne blogspot :)

18Sep/14

Kürbis-Projekt #2 Kürbis-Pancakes mit Butternut

Am ersten Tag meines Kürbis-Projekts wies mich Ramona von Fräulein Moonstruck kocht darauf hin, das man Kürbis auch in süße Pancakes verwandeln könne. Pancakes hatte ich tatsächlich noch nie selbst gemacht, also eine gute Gelegenheit auch das zu testen. Ich habe Ramonas Rezept für die Fluffy Pumpkin-Pancakes als Ausgangspunkt verwendet, aber natürlich doch wieder deutlich abgewandelt.

Was soll ich zu den Pancakes sagen? Sogar mein Liebster – grundsätzlich extrem skeptisch bei allem essenstechnischen was er nicht kennt – fand sie richtig lecker. Sie werden wirklich fluffig, weich, gleichzeitig kein bisschen trocken und schmecken dezent süßlich nach Kürbis und deutlich nach Zimt. Köstlich! :) Dazu gab es frisches, selbstgemachtes Apfelmus, eine Kugel Vanilleeis oder Ahornsirup könnte ich mir auch gut vorstellen. Schokosoße geht natürlich auch, dann geht allerdings der Eigengeschmack der Pancakes sicher ziemlich unter.

 

Mein Kürbis war diesmal ein Butternut, ist er nicht hübsch? Den muss man im Gegensatz zum Hokkaido von letzter Woche schälen, aber das geht sehr einfach: Man gart ihn erst und kratzt dann das ganz weich gewordene Fleisch heraus, sodass die dünne Schale übrig bleibt.

 

Zimtige Kürbis-Pancakes

für ca. 12 Pancakes (für 1-2 Personen)
150 g Kürbis (ohne Kerne) bzw. 115 g Kürbispüree
125 g Mehl (ich hatte zur Hälfte Vollkorn)
200 ml Milch (Pflanzen- oder Kuh-)
2 TL Backpulver
1,5 EL Zucker
1 geh. TL Zimt
Prise Muskat
Prise Salz (am besten Kala Namak)
Rapsöl zum Braten
  1. Kürbisstück garen, entweder im Ofen oder in der Mikrowelle. Ich habe mein Stück Butternut im Ganzen in eine Schüssel gelegt, mit einem Deckel locker abgedeckt und nach 3 min in der Mikrowelle bei voller Leistung war er gar. Danach habe ich das Kürbisfleisch von der Schale abgekratzt und zu Püree zerdrückt.
  2. Kürbispüree mit Milch, Zucker, Zimt, Muskat und der Prise Salz vermengen. Mehl und Backpulver dazu geben und zu einem dickflüssigen Teig verrühren.
  3. In einer Pfanne in etwas Öl je eineinhalb Esslöffel Teig setzen, der zerläuft meistens von selbst zu einem (annährend) runden Pancake, ggf. könnt ihr ihn mit dem Löffel etwas zurecht streichen. Den Pancake von beiden Seiten goldbraun backen – das geht fix, also bleibt dabei und schaltet den Herd lieber nicht allzu hoch. Ich fand Stufe 5 oder 6 (von 9) schließlich angenehm, da gerät man nicht so in Stress. Wenn ihr eine gute Pfanne habt genügt es übrigens sie mit einem Tropfen Öl auszupinseln, so vermeidet ihr herumspritzendes Fett.
17Sep/14

Beschwipste Vollkorn-Rosinenbrötchen

Am Montag, als ich mir ein Mittagessen vom Bäcker holte, lachten mich die Rosinenbrötchen in der Auslage an. Um genau zu sein grinsten sie breit und winkten mir zu. Trotzdem blieb ich standhaft – um dann abends daheim Rosinenbrötchen zu backen. Immerhin gab es auch Fladenbrot und demzufolge war ohnehin frische Hefe da, mehr als ich für die Portion Fladenbrot gebraucht hätte.

Also zweigte ich am Abend einen Viertelwürfel Hefe ab und versuchte mich an Rosinenbrötchen aus fast ausschließlich Vollkornmehl. Aus der restlichen Hefe wurde Fladenbrotteig und die Hälfte von dem habe ich eingefroren. Wenn ich vorher gewusst hätte wie lecker diese Rosinenbrötchen werden, dann hätte ich mir das Fladenbrotteig-Einfrieren gespart und stattdessen mehr Rosinenbrötchen gemacht… Sie sind schön locker und saftig geworden und schmecken einfach toll :) Eines davon ist übrigens eine super Frühstücksportion für mich, die kleinen Dinger machen ganz schön satt.

Beschwipste Vollkorn-Rosinenbrötchen

für 6 Brötchen
200 g Weizenvollkornmehl
50 g Weizenmehl
10 g frische Hefe
125 ml lauwarme Milch (Pflanzen- oder Kuh-)
30 g Butter/Margerine
30 g Zucker
1/3 Fläschchen Zitronenöl (Backaroma)
Prise Salz
50 g Rosinen
einige EL Rum
zum Bestreichen 1 TL Milch, 1 TL Rapsöl, 1/2 TL Zucker 
  1. Rosinen in ein Schälchen geben, mit Rum bedecken und einige Stunden quellen lassen. Dabei ab und an umwenden.
  2. Hefe in der lauwarmen Milch auflösen. (Wenn ihr später etwas Rum mit in den Teig geben wollt, dann nehmt etwas weniger Milch.) Butter/Margerine schmelzen und zusammen mit Mehl, Zucker, dem Zitronenöl und der Prise Salz zu einem Teig verkneten. Mit einem Tuch abdecken und an einem warmen Ort mindestens 30 min gehen lassen – eher 45-60 min.
  3. Rosinen abgießen und unter den Teig kneten. Wenn ihr wollt könnt ihr auch einen Schuss von dem Rum mit in den Teig kneten, ggf. braucht ihr dann noch einen Esslöffel Mehl, damit es nicht zu klebrig wird. 6 Brötchen formen, auf ein Backblech setzen, wieder zudecken und nochmal 10 min gehen lassen. Derweil den Ofen auf 200 °C Ober-Unterhitze vorheizen.
  4. 1 TL Milch mit 1 TL Rapsöl und 1/2 TL Zucker verrühren, die Brötchen damit bepinseln und bei 200 °C ca. 15 min backen.
15Sep/14

Harira – Marokkanische Ramadansuppe

“Suppe” ist in diesem Fall eigentlich etwas unglücklich formuliert, ich würde Harira eher als Eintopf bezeichnen. Die Hauptbestandteile sind Kichererbsen, Linsen, Stangensellerie, Tomaten, (eigentlich) Rind- oder Lammfleisch und eine Reihe an Gewürze. Man findet auch Varianten mit Bohnen, Nudeln oder Reis, also alles in allem ein sehr nahrhaftes Gericht. Harira wird wohl vor allem im Ramadan sehr häufig gegessen, wenn die Sonne untergegangen ist und die gläubigen Muslime wieder essen dürfen.

Ich habe versucht eine relativ originale Version zu kochen, zumindest
was die verwendeten Gemüse und Gewürze angeht. Vermutlich hat allerdings in Marokko ohnehin jede Hausfrau ihre ganz eigene Art hat Harira zu
kochen. Auf die Idee marokkanisch zu kochen bin ich gekommen, weil die
Vegetarische Weltreise auf tomateninsel.de diesen Monat in Marokko
angekommen ist.

Vegetarische Weltreise - Marokko

Eine perfekte Gelegenheit mal wieder in Kichererbsen und
Cumin zu schwelgen. Dieses Harira ist absolut köstlich! Ich bin tatsächlich versucht das morgen gleich nochmal zu kochen :) Dazu gab es mein frisches Fladenbrot, fluffig, leicht knusprig, noch warm…

So einfach macht man mich glücklich – bin ich nicht genügsam?

Harira – Marokkanische Ramadansuppe

 für 2 Personen

1/2 Zwiebel
1 Stange Stangensellerie
1 Knoblauchzehe
1 TL Cumin
1/4 TL gemahlener Koriander
1/4 TL Kurkuma
1/4 TL frischer Ingwer
200 g stückige Tomaten
60 g rote Linsen
240 g Kichererbsen
150-250 ml Gemüsebrühe
Schuss Zitronensaft
1 EL Tomatenmark
frischer Koriander oder Selleriegrün zum Bestreuen
Salz, Pfeffer
Olivenöl 
  1. Zwiebel abziehen und hacken, Stangensellerie putzen und in kleine Stücke schneiden. Zusammen in Olivenöl leicht anbraten und dünsten bis die Zwiebel glasig ist.
  2. Cumin, Koriander, Kurkuma, Ingwer und die abgezogene und gehackte Knoblauchzehe zum Gemüse geben und kurz mitrösten. Dann die stückigen Tomaten, Linsen, Kichererbsen und die Gemüsebrühe zugeben. Bei geschlossenem Deckel 15-20 min köcheln lassen, bis die Linsen weich sind. Ggf. noch etwas Gemüsebrühe zugeben – ich wollte lieber nicht so viel Flüssigkeit haben.
  3. Abschmecken mit einem Schuss Zitronensaft, Tomatenmark, Salz und Pfeffer. Beim Servieren nach Belieben mit etwas frischem Koriander oder gehacktem Selleriegrün bestreuen.
13Sep/14

Pasta mit Aubergine und Feta

Manchmal koche ich ein Gericht, von dem ich felsenfest überzeugt bin, es schon gebloggt zu haben. So war ich mir ganz sicher, dass ich euch dieses Pasta-Rezept schon gezeigt habe – aber nachdem es sich bislang noch nicht auf meinem Blog befindet war das wohl doch nicht der Fall ;)

Hier also ein Pastagericht aus der Pfanne, mit den Hauptdarstellern Aubergine, Feta und Oliven. Das war auch schon fast die gesamte Zutatenliste. Das Gericht lebt von der Aubergine, die mit Röstaromen versehen und so richtig schön weich gegart wird, bis sie anfängt zu zerfallen. Ich liebe es :) Falls ihr keine Oliven mögt passt auch etwas Tomatenmark oder getrocknete Tomaten sehr gut.

Pasta mit Aubergine und Feta

für 2 Personen
140 g Vollkornnudeln
2 eher kleine Auberginen
1 kleine Zwiebel
2 Knoblauchzehen
100 g Feta
8 schwarze Oliven (oder etwas Tomatenmark oder getrocknete Tomaten)
Thymian (am besten frisch)
bei Bedarf ein Schuss Milch
Salz, Pfeffer 
Olivenöl

  1. Nudeln in Salzwasser gar kochen kochen und abgießen.
  2. Auberginen waschen. Wenn ihr Zeit und Lust habt könnt ihr sie weinen lassen, indem ihr sie in Scheiben schneidet, einsalzt, 10-15 min ziehen lasst und danach leicht ausdrückt und abtupft. Ich bin meistens zu faul für diesen Schritt und er ist auch nicht unbedingt nötig, weil die heutigen Auberginenarten nicht mehr so viele Bitterstoffe enthalten. So oder so: Die Aubergine in Scheiben schneiden und diese wiederum vierteln.
  3. Auberginenstücke in Olivenöl kräftig anbraten, sodass sie eine gesunde Bräune bekommen. Zwiebel abziehen und in Halbringe schneiden, Knoblauchzehen abziehen und in dünne Scheiben schneiden. Beides zu den Auberginen in die Pfanne geben und bei mittlerer Hitze weiterbraten, bis die Zwiebel glasig und die Aubergine komplett gar und so richtig (!) weich ist.
  4. Feta in kleine Würfel schneiden oder zerbröseln, Oliven in Ringe schneiden. Zusammen mit Thymian und den gekochten Nudeln mit in die Pfanne geben und alles gründlich vermengen. Mit Salz und Pfeffer abschmecken und die Pfanne einige Minuten auf dem Herd stehen lassen, bis der Feta schön zerlaufen ist. Solltet ihr es dann etwas zu trocken finden hilft ein Schuss Milch – den brauche ich aber nicht immer.