Brot backen mit Sauerteig – mein persönliches, kleines Einmaleins

15Nov/15
Brot backen mit Sauerteig Grundlagen
Aktualisiert am 21.04.2019 und 28.12.2020

Brot backen mit Sauerteig – mein persönliches, kleines Einmaleins

Über Brot-Back-Basics kann man dicke Fachbücher schreiben und ich habe ganz sicher nicht den Anspruch hier ein ausführliches Lexikon zu erstellen. Dieser Mamutaufgabe haben sich längst andere gewidmet, die ungleich mehr Erfahrung und Wissen haben als ich (z.B. Lutz Geißler auf baeckerlatein.de). Was ich hier zusammen geschrieben habe, ist eher mein kleines Einmaleins des Brotbackens, so wie es für mich persönlich funktioniert.

Beim Verbloggen von Broten habe ich oft gehadert, wie sehr ich ins Detail gehen soll oder muss, damit das Rezept für möglichst viele verständlich bleibt. Die Punkte, die ich in Zukunft als Grundwissen voraussetzen werde, findet ihr alle gesammelt hier. Und wenn ich mal wieder etwas Sauerteig an Freunde weiter reiche, muss ich auch keine Romane mehr zur Pflege schreiben.

 

Grundsätzliches: Womit backen wir?

Damit unser Brot kein kompakter Klumpen aus Mehl und Wasser bleibt, brauchen wir ein Triebmittel:

  • Backpulver oder Natron: Damit lassen sich schnell Brote backen, nach dem selben Prinzip wie man auch Muffins bäckt. Für den Geschmack muss man einige zusätzliche Zutaten wie Gewürze, Saaten, Nüsse oder geriebenes Gemüse zugeben, denn viel Aroma steckt in diesen “Sodabreads” sonst nicht.
  • Hefe: Man kennt sie von süßem Hefegebäck und mit der auf der Packung angegebenen Dosierung ist der Hefegeschmack im fertigen Backwerk sehr deutlich. Für Weißbrote, Ciabatta oder Baguette verwendet man wesentlich geringere Mengen Hefe in der Größenordnung 3-5 g Frischhefe auf 500 g Mehl und lässt den Teig 24 h oder länger gehen, manchmal im Kühlschrank. Dabei entwickeln sich ganz von alleine tolle Aromen. Ähnlich kleine Mengen Hefe eignen sich auch, um den Trieb von Sauerteig-Brotteigen zu unterstützen.
    Tipp: Frische Hefe zerbröckeln, auf Backpapier ausgebreitet einfrieren und dann in einer kleinen Dose im Tiefkühler aufbewahren. So könnt ihr auch winzige Mengen entnehmen und nichts verdirbt. Die Hefe verliert ein wenig an Triebkraft, aber nicht mehr als beim üblichen Alterungsprozess.
  • Sauerteig: Wenn man ein kräftiges Roggenbrot backen möchte, kommt man nicht um ihn herum. Sauerteig kann auf Basis verschiedener Mehlsorten hergestellt werden und der Geschmack ist jeweils leicht unterschiedlich, da sich andere Milchsäurebakterien und Hefen ansiedeln. Vom Sauerteig behält man immer einen Rest zurück und päppelt ihn vor dem nächsten Backen auf. Er braucht also etwas Pflege und die mit ihm gebackenen Brote brauchen unbedingt Zeit und ein wenig Achtsamkeit. Dafür wird man mit lange frischhaltenden Broten belohnt, deren Geschmack ganz unterschiedlich sein kann. Mit milden Weizensauerteigen kann man auch süß backen, vielleicht erinnert ihr euch an Hermann.

Je nach Triebmittel und Rezept reichen also Mehl, Wasser, etwas Salz und das Triebmittel schon aus, wobei den zusätzlichen Zutaten natürlich keine Grenzen gesetzt sind. Ich konzentriere mich heute auf die Sauerteigbäckerei, denn bei der ist der Einstieg erstmal am kompliziertesten.

 

“Mein erster Sauerteig” – Ansetzen oder geschenkt bekommen

Sauerteig kann man in Päckchen kaufen, aber der ist meist nicht mehr so fit und triebstark wie frischer und lässt sich auch nicht unbedingt weiter vermehren. Ich habe meinen Sauerteig schon mehrfach selbst angesetzt, das dauert zwar ca. 5 Tage, macht aber kaum Arbeit:

  • Am ersten Tag 50 g Roggenvollkornmehl mit 50 g lauwarmen Wasser verrühren, locker (nicht luftdicht) abdecken und bei Raumtemperatur stehen lassen.
  • Am zweiten und dritten Tag jeweils 50 g Mehl und 50 g Wasser dazugeben, alles verrühren und stehen lassen.
  • Am vierten Tag sollte der Sauerteig schon sichtbar leben, ansonsten 1 EL Mehl und 2 EL Wasser zugeben und noch einen Tag stehen lassen. Wenn der Sauerteig dann lebendig ist, könnt ihr ihn direkt in einem Brotteig verbacken.
  • Optional: Eurem Sauerteig einen Namen geben

Lebender Sauerteig riecht säuerlich und ist von kleinen Blasen durchzogen. Er sollte nicht stinken, sich bunt färben oder Härchen bekommen – dann haben sich die falschen Kulturen angesiedelt. Am einfachsten ist, wenn ihr jemanden kennt, der euch etwas Sauerteig abgeben kann. Dann spart ihr euch das Ansetzen und habt gleich einen triebstarken Sauerteig, denn ganz junger hat damit am Anfang noch Schwierigkeiten.

 

Brot backen mit Sauerteig Grundlagen

 

Sauerteig pflegen und “führen”

Man behält beim Backen immer einen kleinen Rest Sauerteig zurück, der im Kühlschrank aufbewahrt wird, das sogenannte Anstellgut. Bevor ihr also euren frisch gezogenen Sauerteig komplett in einen Brotteig verknetet, nehmt unbedingt 1-2 EL davon ab. Mein (Roggen-)Anstellgut wohnt in einem alten Marmeladenglas.

Anstellgut will regelmäßig gefüttert werden, ich rühre dafür etwa alle ein bis zwei Wochen 2-3 EL Roggenvollkornmehl und 1-2 EL Wasser unter und lasse ihn einige Stunden bei warmer Raumtemperatur (ca. 22 Grad) stehen. In dieser Zeit werden die Hefen aktiv und arbeiten, es bilden sich die kleinen Bläschen überall im Sauerteig. Dann kommt er wieder in den Kühlschrank. Je häufiger man füttert, desto besser, aber dann hat man schnell sehr viel Anstellgut. Deshalb mache ich es nur alle ein bis zwei Wochen, auch wenn mir dann oft ein leicht alkoholischer Geruch entgegenweht, der bedeutet, dass der Sauerteig hungrig ist.

Alternativ zu diesem separaten Führen kann man auch beim Brot backen immer wieder etwas frisch vermehrten Sauerteig abzweigen und für das nächste Backen aufzubewahren. Denn um Sauerteigbrot zu backen wird immer eine Mehl-Wasser-Mischung mit einer kleinen Menge Anstellgut vermischt, stehen gelassen und so eine größere Menge Sauerteig erzeugt. Allerdings habe ich einmal vergessen etwas davon zurückzubehalten und schon war mein gesamter Sauerteig verbacken – seitdem führe ich ihn lieber separat.

 

Sauerteig vorbereiten zum Backen

Zum Backen wird also etwas Anstellgut nach Anleitung des Rezepts mit Mehl und Wasser vermischt und bei unterschiedlicher Temperatur stehen gelassen – genaueres steht im jeweiligen Rezept. Im Prinzip ist das dasselbe, wie beim initialen Ansetzen, aber durch das Anstellgut impfen wir die Mehl-Wassermischung gleich mit den richtigen Hefen und Bakterien. Um Weizen- oder Dinkelsauerteig herzustellen, muss man eigentlich Anstellgut verwenden, dass auch aus Weizen- oder Dinkelmehl besteht – mit Roggen-Anstellgut klappt es aber auch, auch wenn der Geschmack dann etwas anders ist.

Vorteilhaft für den Sauerteig kann außerdem eine leicht fallende Temperatur sein, über 12 h Reifezeit etwa von 33°C auf 23°C. Die kann man erzeugen, indem man den Teig gemeinsam mit einem Glas kochenden Wasser in die ausgeschaltete Mikrowelle oder den Ofen stellt. Das Wasser wärmt die Luft erst auf, kühlt dann langsam ab und sorgt für den Temperaturabfall. Den gleichen Effekt bekommt man, wenn man die Lampe im ausgeschalteten Ofen die ersten Stunden an lässt und dann für den Rest der Zeit ausschaltet.

Der Vollständigkeit halber: Man kann Sauerteig auch in mehreren Stufen führen, mit immer mehr Mehl und Wasser unterschiedlicher Temperatur. Aber ehrlich gesagt war mir persönlich das bisher immer zu viel Aufwand.

 

Brot backen mit Sauerteig Grundlagen

 

Notwendige und optionale Ausrüstung

Kommen wir zum Zubehör. Da gibt es viele tolle Dinge, aber für den Anfang braucht es das meiste nicht. Ein paar Schüsseln sind wichtig, die Zutaten und ein Backofen natürlich. Letzterer muss nicht Hightech sein, er sollte schlicht Ober-Unterhitze können und bis (mindestens) 250°C gehen – Umluft wird beim Brotbacken ohnehin nicht verwendet.

Statt eines Gärkörbchens (um dem Brot eine schöne Form zu geben) genügt erst mal auch eine Schüssel, die mit einem Küchenhandtuch ausgelegt und großzügig bemehlt wird. Um das Brot in den Ofen zu bugsieren tut es auch ein Holzbrett statt eines extra Schiebers. Statt einen Backstein aufzuheizen, um das Brot darauf zu backen, bringt auch schon das Vorheizen eines Blechs recht gute Ergebnisse. Wenn ihr ein Brot in einer Form backt (statt ohne Form “freigeschoben”), könnt ihr auch eine Kuchen-Kastenform verwenden, statt einer extra Brotform. Spezielle Bleche, Teigkanten zum Teig abtrennen oder sogar eine Knetmaschine sind zwar hilfreich, aber bei den ersten Versuchen geht es auch ohne.

Wenn ihr häufiger backt, dann lohnen sich solche Anschaffungen schon eher. Ich bin sehr glücklich mit meinen drei Gärkörbchen aus Holzschliff. Außerdem habe ich einen Schieber aus Holz und eine alte Plastik-Teigkante, die bei meiner Mutter herum lag. 2019 habe ich außerdem noch einen alten gusseisernen Topf von ihr übernommen, in dem sehr tolle Brote entstehen und den ich fast nur dafür verwende. Übrigens habe ich nach wie vor keine Knetmaschine, ich knete nur per Hand.

 

Ein bisschen Fachchinesisch: Grundbegriffe

Wir haben jetzt also unseren Sauerteig startklar, ein paar Schüsseln und Zutaten griffbereit und wollen anfangen zu backen. Fehlt noch das passende Rezept, aber auch wenn es ein ausführlich beschriebenes ist, werden euch sicher einige Fachbegriffe unterkommen. Für einen Fachmann sind derart exakte und kompakte Begriffe zwar toll, aber als Neuling steht man erst mal da wie der Ochs vor dem Berg. Ein paar Grundbegriffe helfen da schon ein ganzes Stück weiter:

  • ASG – Anstellgut. Darüber haben wir oben schon gesprochen, der Rest alter Sauerteig im Kühlschrank.
  • Einschießen – Das Brot in den Ofen schieben.
  • Gare – “Volle Gare”, “knappe Gare”, “Untergare”, all das gibt den Reifezustand des Teigs an. Hier im Sauerteig-Forum ist gut beschrieben, wie man ihn mit der sogenannten Fingerprobe ungefähr erkennen kann und somit weiß, wann man das Brot in den Ofen schieben muss. Denn die Reifezeitangaben in Rezepten sind immer nur ungefähre Richtwerte, gerade die Umgebungstemperatur und Aktivität des Sauerteigs haben einen großen Einfluss.
  • Falten bzw. Dehnen und Falten – Alle vier Seiten des Teigs werden nacheinander erst nach oben in die Länge gezogen (gedehnt) und dann über die Mitte des Teigs gefaltet. Das sieht man in diesem Video sehr gut.
  • freigeschoben – Ein Brot, das nicht in einer Form gebacken, sondern vor dem Backen zu einem Laib geformt wird.
  • Krume – Das Innere des Brotes (im Gegensatz zur Kruste außen).
  • Schwaden – Schwaden bedeutet, im Ofen für hohe Luftfeuchtigkeit zu sorgen. Z.B. indem mit einer Blumenspritze hineingesprüht wird oder Wasser in eine vorgeheizte, tiefe Pfanne oder Metallform voller Schrauben gegossen wird. Das sorgt u.a. für eine knusprigere Kruste. Sehr moderne Öfen haben manchmal eine extra Funktion hierfür. Achtung, schüttet nicht einfach Wasser auf den Boden des Ofens, dabei kann er zu Schaden kommen.
  • ST – Sauerteig.
  • TA – Teigausbeute. Sie gibt an, wie viel Wasser im Teig enthalten ist und ist damit ein Indikator dafür, wie weich ein Teig ist. Üblich sind meistens TA von 150 bis 180, dabei kommen dann 50-80 g Wasser auf 100 g Mehl.
  • Vorteig – Eine kleine, vorab angemischte Teigmenge, die später dem eigentlichen Brotteig hinzugefügt wird, um die Eigenschaften des Brots in verschiedener Hinsicht zu verbessern. Für Vorteige werden trotz ihrer elaborierten Namen wie z.B. Brühstück, Poolish, Pâte fermentée oder Autolyse eigentlich immer nur ein paar simple Zutaten mit Wasser vermischt und eine Weile stehen gelassen. Die Details stehen (hoffentlich) im Rezept.
  • Wirken – Wirken bedeutet den Teig in Brotform zu bringen. Wie beim Falten lohnt es sich einen Blick auf Videos zum Rund- oder Langwirken zu werfen, denn ein bisschen Technik macht euer Brot deutlich schöner und die Porung im Inneren gleichmäßiger.

Wenn euch weitere Fachbegriffe begegnen, schlagt sie einfach kurz nach (z.B. auf baeckerlatein.de). Die wichtigsten Begriffe werdet ihr schnell verinnerlicht haben.

 

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Empfehlenswerte Anfängerrezepte

Das richtige Rezept macht viel aus. Sucht euch ein ausführlich und für euch verständlich formuliertes Rezept aus für eine Art Brot, wie es euch gut schmeckt, und haltet euch bei den ersten Versuchen möglichst genau daran, bis ihr ein Gefühl für den Teig bekommt. Achtet auch auf die Getreidesorten, Mehltypen und ob das Rezept explizit nach einer Knetmaschine verlangt. Sehr zuverlässig finde ich beispielsweise die Rezepte vom Plötzblog, unten findet ihr noch ein paar mehr Links. Ein taktischer Vorteil ist außerdem ein Brot, das in der Form oder im Topf gebacken wird, denn dann kann schon mal beim Formen nichts schief gehen. Vielleicht also ein in der Form gebackenes Dinkel-Saaten-Brot, falls ihr so etwas mögt? Oder ein Bauernbrot mit Buchweizen, das freigeschoben oder im Topf gebacken werden kann?

Ich selbst habe mich gleich zu Beginn an einem freigeschobenen Brot (also ohne Form) versucht, noch dazu ein reines Roggenbrot aus 100 % Vollkornmehl, trotz ganz jungem Sauerteig ohne unterstützende Hefe und das alles ohne richtiges Rezept. Man könnte meinen ich war mutig oder schlicht dumm, aber ich wusste einfach nicht, wie wichtig gerade für Brotback-Anfänger ein gutes Rezept ist. Deshalb war mein Brot dann auch etwas unförmig, sehr kompakt und geschmacklich ziemlich säuerlich. Aber (!) ich habe es trotzdem geliebt, denn es war mein erstes Sauterteigbrot und ich wollte doch unbedingt ein rundes Roggenvollkornbrot! Es klingt vielleicht merkwürdig – aber mich hat das sehr motiviert.

Das führt mich zum nächsten Punkt: Rechnet damit, dass erst mal etwas schief geht. Das wird es nämlich bestimmt und das tut es auch bei geübten Bäckern noch. Aber es wird mit der Zeit auf jeden Fall einfacher und ihr werdet ein besseres Verständnis und Gefühl dafür bekommen. Brot backen braucht Übung, aber das Schöne ist, dass das Üben wahnsinnig viel Spaß machen kann :)

Und falls ihr noch Fragen habt, Unstimmigkeiten oder Lücken in diesem Text gefunden habt oder ihn schlicht hilfreich fandet, freue ich mich sehr über einen Kommentar.

Frohes Backen!

 

Zum Weiterlesen:

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22 Kommenare zu “Brot backen mit Sauerteig – mein persönliches, kleines Einmaleins

  1. Toller Artikel.

    Ich bin dem Brotbackfieber auch hoffnungslos erlegen. Es sollte viel mehr “ehrliches” Brot gebacken und dazu animiert werden selbiges zu tun.

    Bemerkenswert übrigens, dass du deine Brote von Hand knetest. Ich bin da ganz froh, dass das mein Maschinchen für mich erledigt.

    Gruß
    Jens

    1. Danke, ich hoffe sehr, dass ich vielleicht den einen oder anderen dazu motivieren kann doch mal Mehl in die Hand zu nehmen :) Oder zumindest die Hemmschwelle abbauen kann.
      Das per Hand kneten ist eher aus der Not geboren, weil ich keinerlei Küchenmaschine habe – nur einen Standmixer, Handrührer und einen Gemüsehäcksler, aber kein echtes Multi-Funktionsgerät. Ich habe in letzter Zeit tatsächlich überlegt mir eine Knetmaschine zuzulegen, das würde schon manches erleichtern. Aber die Preise haben mich dann doch wieder abgeschreckt…
      Liebe Grüße
      Carla

  2. Ich hab mich noch nie an Sauerteig-Brot herangetraut. Deine Tipps sind super, vielleicht probier ich es mal aus :) Die Fotos sind jedenfalls auch großartig, da bekommt man gleich Lust auf eine Scheibe frisch gebackenes Brot!
    Liebe Grüße,
    Ela

    1. Es ist wirklich nicht so kompliziert, wie man erst mal vielleicht denkt – ich hoffe das kam in diesem ellenlangen Roman heraus :) Und nichts geht über frisch gebackenes Brot! Wobei so manches Sauerteigbrot einen halben Tag später ja fast noch besser ist ;)
      Liebe Grüße
      Carla

  3. Brot backen ist so schön, liebe Carla!
    Danke für Dein tolles Einmaleins; ich muss dringend wieder neuen Sauerteig ansetzen, nachdem mir nun auch Arya und Jon Snow im Kühlschrank verschimmelt sind. Vielleicht nehme ich doch lieber mal andere Namen als nur welche aus Game of Thrones, was? :D
    Und dann wird wieder Brot gebacken. Bis die Küche voller Brotkrumen ist! *hihi!
    Herzliche Grüße (und auch lieben Dank fürs Verlinken),
    Ylva

    1. Und ob es das ist! :)
      Deine Sauerteige haben wenigstens Namen und schöne noch dazu – ich sehe nicht, was gegen Game of Thrones sprechen würde ;) Irgendwelche Überlebende gibt es da doch auch in den höheren Staffeln noch, oder? Mein armer Sauerteig hat immer noch keinen, eine Schande eigentlich…
      Auf zum Küche vollkrümeln! :D
      Liebe Grüße
      Carla

  4. Hallo, ich bin eine absolute Anfängerin, :( traue mich auch nicht an Sauerteig selber ansetzten. Alle Rezepte die ich bisher gelesen habe sind für Brot von 1000 gr, da passt die Angabe des Sauerteiges, ich brauche aber ein Rezept mit Mengenangabe für ein 500 gr. Brot, und wieviel Sauerteig ich nehmen muss, mein Mann und ich essen nicht mehr so viel, wir sind schon Älter, Ältere Menschen essen da nicht mehr so viel, wer kann mir Helfen???, ich suche ein Roggenvollkorn Brot mit Sauerteig “bisher immer getrocknetes von Hobbibäcker genommen” das Brot sollte maximal 600 gr. sein. Wäre toll wenn sich einer melden würde. Vielen Dank

    1. Wenn das Brot nur halb so groß werden soll, dann einfach alle Zutaten halbieren (also auch die Mehlmenge für den Sauerteig und die Menge des Anstellguts) – das klappt in der Regel recht gut. Bei nur 500 g Brot verringert sich die Backzeit sich die Backzeit auf ca. 30-35 min. Das Brot sollte sich hohl anhören, wenn man von unten dagegen klopft, und schön gebräunt sein.
      Übrigens kann man Brot wunderbar einfrieren, entweder in größeren Stücken oder sogar scheibenweise. Letzteres mache ich immer, weil wir nicht so viel Brot essen. Die Scheiben taue ich einzeln bei Raumtemperatur auf oder, wenn es schnell gehen soll, im Toaster.
      Viel Erfolg und viel Spaß beim Backen! :)

  5. Ebenso wie du habe ich mich bei meinem ersten Versuch an einem freigeschobenen Roggenvollkornbrot probiert und jetzt, wo das Brot im Ofen ist und ich bete, dass es noch ein wenig aufgeht, habe ich deinen Blog bei panischem Suchen für die letzte Rettung gefunden…
    Also stöbere ich die nächsten 70 Minuten noch ein wenig und hoffe, dass ich für meinen zweiten Versuch ein etwas leichteres Rezept finde :)
    Mein Sauerteig-frischling Fridolin wartet bereits geduldig

    1. Oje, die Geschichte kommt mir wirklich bekannt vor :D Ich hoffe, dein erstes Brot ist noch halbwegs ordentlich geworden? Für’s nächste Mal findest du bestimmt ein gutes Rezept und dann wird es gleich viel besser klappen :)

  6. Ich habe bis jetzt schon einige Beiträge zum Thema Backen mit Sauerteig gelesen. Deiner ist eine schöne, passende, verständliche und kurze Einführung für Einsteiger. Er hat mir außerdem die rettende Erkenntnis gebracht, dass mein selbstgebackenes Brot nicht gleich perfekt sein muss oder kann. Es hat immer lecker gerochen und mir auch geschmeckt und meine Kinder haben es auch artig gegessen ;-). Da muss ich einfach weiter dran bleiben, nach dem für mich richtigen Rezept suchen und rum probieren. Es kann jedenfalls jeder auf sein selbst gemachtes auch nicht ganz perfektes Brot stolz sein!
    Mein Hauptproblem ist vor allem, dass mein Teig zu klebrig ist und ich beim Handkneten totale Schwierigkeiten habe die Teigreste von Händen, Schüsseln und Oberflächen ab zu bekommen und ich deshalb schon fast das Handtuch deswegen geworfen hätte.

    1. Freut mich sehr, dass du den Artikel hilfreich findest! Ja, jeder sollte auf sein selbstgebackens Brot stolz sein :) Dass es immer nicht ganz perfekt ist gehört einfach dazu und zeugt von Handarbeit.
      Klebriger Teig ist leider häufig ein Problem, ja… Gerade Roggenteige sind da wirklich fies. Beim ersten Zusammenkneten versuche ich das einfach zu ignorieren, streife dann den Teig gründlich ab und wasche meine Hände und Gerätschaften mit relativ kaltem Wasser. (Mit warmem Wasser wird der Teig noch klebriger und haftet mehr.) Ein Putztuch aus sehr grobem Stoff hilft auch relativ gut und lässt sich selbst danach auch wieder säubern. Wenn ich später den Teig noch einige Male dehnen und falten muss, mache ich gern meine Hände nass – bei sehr klebrigen Teigen hilft das meistens besser als viel Mehl.

  7. Ich verwende Einweghandschuhe zum Kneten damit ich nicht den Rest des Tages mit klebrigen Fingern herumlaufe. Funktioniert wunderbar.

    1. Das ist natürlich auch eine Variante, wäre mir aber zu viel Müll, ehrlich gesagt :) Und klebt der Teig an den Handschuhen nicht noch mehr als an den Händen?

  8. Hallo Carla, ich backe seit jahren mein Roggenvollkornbrot. Ich setzte 2 Schüsseln mit je einem Klio Mehl und 2 Esslöffeln Sauerteig an. Nach 24 Stunden nehme ich wieder je 2 Esslöffel ab, ins Glas und in den Kühlschrank. Dan wir mit je 1 kg Mehl und eine Körnermischung und Trockenhefe der Brotteig hergestellt. Nach ca. 45 min. Gehen des Teiges knete ich alles von Hand durch (ohne Handschuhe) und der Teig wird dann auf 7 Formen in 3 verschiedenen Größen verteilt. Nach einer Stunde Gehen kommen alle 7 Formen in den Backofen in 2 Etagen. Nach 50 min, 250 °C Umluft, stelle ich die Temperatur auf null und lasse die Brote noch 10 min. nachbacken. Unten im Ofen ist eine Schale mit Wasser, zusätzlich besprühe ich die Oberseite der Brote alle 15 min. mit Wasser aus der Sprühflasche. So erhalte ich in einem Backvorgang ca. 8 kg Brot
    Nun will ich mal Roggenbrote ohne Hefe backen. Das wird ein neues Experiment.
    Deine Seite finde ich sehr gut, weiter so.
    LG Uli

  9. Hallo, liebe Bäckerfreunde! Kann mir denn jemand sagen, wieviel ASG ich für 8 große Brote benötige? Herzlichen Dank für Eure Antworten

    1. Das kommt ganz darauf an, was für dich ein “großes Brot” ist und wie dein Rezept aussieht :)

      Wie viel ASG du für ein Brot brauchst, müsste explizit im Rezept stehen – bei allen meinen Rezepten hier auf dem Blog, ist das auf jeden Fall immer so. Dann musst du nur noch entscheiden was für dich ein großes Brot ist und die Mengen hochrechnen. Acht Brote auf einmal sind aber ein ganz schönes Vorhaben, ich hoffe, du hast Unterstützung beim Kneten und einen sehr großen Ofen, denn je nach Rezept kann gut 1 h längere Gehzeit am Ende definitiv zu viel sein. Am einfachsten wären dafür Rezepte mit langer kalter Gare, aber dann brauchst du wiederum eine sehr große Kühlkammer.

      Viel Erfolg auf jeden Fall!

  10. Hallo Carla,

    tolle Einführung ins Backen. Wollte ich für meinen Blog auch schon länger mal schreiben, und nehme den Artikel mal als Ansporn meinen Entwurf von 2019 endlich online zu bringen.

    Schöne Grüße
    Volker

    1. Danke für das Lob! Ja, solche Artikel brauchen doch etwas länger bis sie fertig sind. Ich gebe zu, eine Hauptmotivation von mir war, eine zentrale Stelle zu haben, auf die ich immer wieder verlinken kann ;)

  11. Hallo, danke für die schöne Anleitung. Mein Mann und ich haben Roggenvollkornsauerteig hergestellt, einmal gefüttert mit Vollkornmehl und Wasser. Jetzt am Wochenende backen wir unser erstes Brot. Wieviel Gramm Sauerteig, Salz pro kg sind zu empfehlen ? Dies geht nicht über Ihre Beschreibung hervor. Möchten es im Gußeisernen Topf probieren. 250 Grad vorgeheizt, wielange bei 1kg, Temperatur dann runterfahren?
    Viele Grüße
    Andrea Koch

    1. Sucht euch am besten ein konkretes Rezept und orientiert euch daran :) Wie im letzten Abschnitt geschrieben ist das für den Anfang definitiv der sicherste Weg. Sehr anfängerfreundlich ist z.B. das rustikale Bauernbrot: https://herbs-and-chocolate.de/2015/02/rustikales-bauernbro.html oder das Dinkel-Saaten-Brot: https://herbs-and-chocolate.de/2015/06/dinkel-saaten-brot-oder-von-zu-vie.html (Wenn ihr es im Topf backt ist in diesem Rezept die genaue Beschreibung zu den Zeiten: https://herbs-and-chocolate.de/2018/10/bauernbrot-sauerteigbrot-buchweizen.html)
      Wenn ihr wirklich unbedingt selbst experimentieren wollt: Es gibt Daumenregeln wie viel Prozent des Mehls versäuert sein sollten, aber es kommt auch sehr darauf an wie triebkräftig der Sauerteig ist, wie der Teig weiter verarbeitet wird und wie lang die Gare ist etc. Ganz grob kann man sagen 30% des Mehls als Sauerteig versäuert bedeuten je 90 min Stock- und Stückgare (Stockgare ist für den ungeformten Teig, Stückgare ist für den schon geformten Teigling). Mit neu gezüchtetem Sauerteig würde ich auf jeden Fall auch ca. 1 g Hefe mit in den Teig geben, denn junge Sauerteige sind noch nicht so triebfähig.
      Grundsätzlich gilt fürs Backen im Topf: Aufheizen auf 250°C (oder mehr), sobald das Brot drin ist auf 210°C runterdrehen und gegen Ende für die letzten 15-30 min ohne Deckel backen. Bei 1 kg Mehl bekommt ihr ein ganz schön großes Brot, das kann durchaus 80-90 min in den Ofen, würde ich schätzen – aber das ist wirklich nur eine grobe Schätzung von mir, ich backe so große Laibe nie und kann das deshalb schlecht beurteilen.
      Viel Erfolg und viel Spaß beim Backen!

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